Nach den Ergebnissen der jährlichen Totalerhebung im Thüringer Bauhauptgewerbe1) waren Ende Juni 2002 in den 3 260 erfassten Betrieben 37 742 Personen beschäftigt.
Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik sank die Anzahl der Betriebe gegenüber der Jahresmitte 2001 per Saldo um 57 Betriebe bzw. 1,7 Prozent, resultierend aus einem Zugang von 443 und einem Abgang von 500 Betrieben. Gleichzeitig ging die Beschäftigtenzahl um 6 779 Personen bzw. 15,2 Prozent zurück und der Gesamtumsatz des Monats Juni 2002 sank um 12,4 Prozent auf 276 Millionen Euro.
Der absolute Zugang von 443 Betrieben seit Ende Juni 2001 ist fast ausschließlich (95 Prozent) auf Betriebe mit weniger als 20 Beschäftigten zurückzuführen, darunter vor allem auf Kleinbetriebe mit unter 10 Beschäftigten, auf die allein ein Anteil von 84 Prozent entfiel.
Demgegenüber mussten 500 Betriebe zwischen Juni 2001 und Juni 2002 schließen. Knapp drei Viertel davon waren Betriebe mit unter 10 Beschäftigten.
Damit setzte sich im Thüringer Bauhauptgewerbe die Entwicklung zu kleineren Betriebsgrößen im Jahr 2002 fort.
Die durchschnittliche Betriebsgröße verringerte sich in Thüringen von 13 Beschäftigten je Betrieb im Juni 2001 auf 12 im Juni 2002. Damit erreichte Thüringen das Niveau der alten Bundesländer vom Jahr 2001 mit durchschnittlich 12 Beschäftigten je Betrieb. In den neuen Ländern und Berlin Ost waren im Juni 2001 durchschnittlich 13 Personen je Betrieb beschäftigt.
Nach Wirtschaftsgruppen betrachtet, gab es nur im Thüringer Hoch- und Tiefbau ohne ausgeprägten Schwerpunkt, im Straßenbau und im Spezialbau geringfügig mehr Zu- als Abgänge von Betrieben.
Der Rückgang der Beschäftigtenzahl gegenüber Juni 2001 wurde maßgeblich von der Entwicklung in der Berufsgruppe der Facharbeiter bestimmt. So lag die Anzahl der Facharbeiter, die mit rund 48 Prozent die größte Beschäftigtengruppe darstellte, um 15,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bei den Fachwerkern und Werkern wurde im Vergleich zum Juni 2001 ein Rückgang von 17,5 Prozent festgestellt.
Die Angestellten machten wie im Juni 2001 rund 16 Prozent der Gesamtbeschäftigten aus. Ihre Anzahl ging um 14,4 Prozent zurück.
Von den gewerblich Auszubildenden standen Ende Juni 2002, ähnlich wie im Jahr zuvor, mehr als ein Fünftel weniger in einem Ausbildungsverhältnis als Ende Juni 2001.
Die Beschäftigten- und Umsatzentwicklung gegenüber Juni 2001 vollzog sich in den Betriebsgrößenklassen differenziert:
Die saldierte Zunahme der Zahl der Betriebe mit weniger als 20 Beschäftigten brachte eine Erhöhung des Anteils an der Gesamtbetriebszahl von 84 auf 87 Prozent und des Beschäftigtenanteils von 37 auf 43 Prozent. Dabei nahm die absolute Beschäftigtenzahl nur noch um 2,6 Prozent ab (Vorjahr: 12,1 Prozent).
Im Juni 2002 wurde in diesen Betrieben ein Umsatz von 91 Millionen Euro erzielt. Damit hatten die Betriebe mit weniger als 20 Beschäftigten prozentual den geringsten Umsatzrückgang
In den 376 Betrieben der Größengruppe zwischen 20 und 99 Beschäftigten ging die Zahl der Beschäftigten um 20,7 Prozent und der Umsatz um 9,9 Prozent zurück. Das führte dazu, dass der Anteil dieser Betriebe an den Beschäftigten insgesamt von 41 auf 38 Prozent im Juni 2002 sank und der Anteil am Umsatz des Bauhauptgewerbes von 43 auf 44 Prozent stieg.
Rückläufige Betriebs- und Beschäftigtenzahlen um 22,6 bzw. 26,6 Prozent und geringere Umsätze
Betriebsgrößenklassen | Betriebe | Beschäftigte | ||
30.6.2001 | 30.6.2002 | 30.6.2001 | 30.6.2002 | |
1 bis 19 Beschäftigte | 2 796 | 2 843 | 16 645 | 16 205 |
20 bis 99 Beschäftigte | 468 | 376 | 18 047 | 14 320 |
100 und mehr Beschäftigte | 53 | 41 | 9 829 | 7 217 |
Weitere tiefgegliederte Strukturdaten der Totalerhebung im Bauhauptgewerbe 2002 werden im 1. Vierteljahr 2003 in einem statistischen Bericht (Bestell-Nr.: 05203) veröffentlicht.
1) Betriebe, die schwerpunktmäßig Hoch- und Tiefbau sowie vorbereitende Baustellenarbeiten durchführen.
Erfurt, 22. Januar 2003