Pressemitteilung 078/2003


Anhaltende Konjunkturflaute im Thüringer Bauhauptgewerbe
Weiterer Rückgang der Auftragsbestände in fast allen Bausparten

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik lagen Ende Dezember 2002 die wertmäßigen Auftragsbestände im Thüringer Bauhauptgewerbe mit 523 Millionen Euro um 16,5 Prozent (Neue Bundesländer: 9,2 Prozent, Deutschland: 10,4 Prozent) unter dem Ergebnis vom 30. September 2002 und auch 11,0 Prozent unter dem Niveau Ende Dezember 2001 (Neue Bundesländer: 2,5 Prozent, Deutschland: 5,5 Prozent).
Im Vierteljahresdurchschnitt 2002 errechnete sich ein Auftragsbestand von 605 Millionen Euro, der niedrigste seit 1996.

Vom Abwärtstrend war vor allem der Hochbau betroffen. Der Tiefbau konnte leicht zulegen.
Die Auftragsbestände im Hochbau fielen mit 237 Millionen Euro um 22,1 Prozent geringer aus als am 31.12.2001.
Im gewerblichen Hochbau, als größter Hochbausparte, gingen die Auftragsbestände um 30,4 Prozent auf 102 Millionen Euro und im Wohnungsbau um 25,7 Prozent auf nur noch 43 Millionen Euro zurück. Die Auftragsbestände im öffentlichen Hochbau sanken um 7,7 Prozent auf 92 Millionen Euro.

Der gesamte Tiefbau verzeichnete einen leichten Zuwachs um 0,8 Prozent auf 286 Millionen Euro.
Dies ist vor allem auf den Straßenbau, der größten Tiefbausparte, zurückzuführen, Hier wurde mit 134 Millionen Euro ein Plus von 3,3 Prozent erzielt.
Im gewerblichen Tiefbau lagen mit 68 Millionen Euro ebenfalls höhere Auftragsbestände als Ende Dezember 2001 (+1,6 Prozent) vor.
Dagegen sank im öffentlichen Tiefbau ohne Straßenbau das Auftragspolster auf 84 Millionen Euro (- 3,4 Prozent).

Unter Zugrundelegung der durchschnittlichen baugewerblichen Umsätze der letzten 12 Monate lag die Reichweite der Aufträge bei 3,1 Monaten (Neue Bundesländer: 3,6 Monate, Deutschland: 4,0 Monate).
Das war ein etwas höheres Auftragspolster als zum 31. Dezember 2001 (2,9 Monate), da die baugewerblichen Umsätze schneller zurückgingen (- 15,4 Prozent) als die Auftragsbestände (- 11,0 Prozent).

Im Laufe der vergangenen Jahre ging mit der rückläufigen Entwicklung der Auftragsbestände eine Änderung der Anteile der einzelnen Bausparten einher.
So überwog im Vierteljahresdurchschnitt 1995 noch der Hochbau mit einem Anteil von 68 Prozent am Auftragsbestand insgesamt, u.a. durch den Wohnungsbau und den gewerblichen Hochbau. Auf Grund des deutlichen Rückgangs in den beiden genannten Hochbausparten in den drauffolgenden Jahren veränderte sich das Verhältnis zugunsten des Tiefbaus, der im Vierteljahresdurchschnitt 2002 einen Anteil von 56 Prozent erreichte.

Erfurt, 21. März 2003


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