Pressemitteilung 092/2003


Im Jahr 2002 in ganz Deutschland weiterhin rückläufige Wohnungsbaunachfrage
- Thüringen im Vergleich -

Im Jahr 2002 wurden in Thüringen mit den 7 152 gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 4 962 Wohnungen zum Bau freigegeben. Die Anzahl der genehmigten Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) ging nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber dem Jahr 2001 um ein Fünftel zurück. Die Zahl der gemeldeten Baugenehmigungen sank um 13,1 Prozent.
In den neuen Bundesländern wurden im Jahr 2002 in 46 584 Wohn- und Nichtwohngebäuden 42 075 Wohnungen genehmigt. Das entsprach einem Rückgang von 11,8 Prozent bzw. 16,0 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor.
Das Deutschlandergebnis des Jahres 2002 fiel etwas besser aus. Hier wurden mit 278 317 Gebäuden bzw. Baumaßnahmen 4,0 Prozent weniger genehmigt als im Jahr zuvor. Die Zahl der Wohnungen ging gegenüber dem Jahr 2001 um 5,8 Prozent auf 274 120 Wohnungen zurück.

Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren in Thüringen im Jahr 2002 mit 3 921 Wohnungen 20,2 Prozent weniger eingeplant als im Jahr 2001.
In den neuen Bundesländern ging die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen gegenüber dem Jahr 2001 um 15,5 Prozent auf 35 410 Wohnungen zurück.
Deutschlandweit wurden in neuen Wohngebäuden mit 243 248 Wohnungen 5,2 Prozent weniger genehmigt.

Die Betrachtung nach Gebäudearten zeigt eine unterschiedliche Entwicklung:
In Thüringen ging die Zahl der geplanten neuen Einfamilienhäuser im Jahr 2002 um 11,8 Prozent zurück, in den neuen Bundesländern um 10,9 Prozent. Dagegen war es im gesamten Bundesgebiet 0,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Der geringere Rückgang in Thüringen bzw. der Anstieg im gesamten Bundesgebiet ist vor allem auf die im Dezember 2002 gestiegene Zahl der Baugenehmigungen gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat zurückzuführen. Der Grund für die überdurchschnittlich hohe Dezemberzahl könnten die ab dem Jahre 2003 beabsichtigten Änderungen bei der Förderung des Wohneigentums sein.

Im Jahr 2002 wurden in Thüringen 23,6 Prozent weniger Wohnungen in neuen Zweifamilienhäusern genehmigt, in den neuen Bundesländern waren es 16,8 Prozent weniger. In Deutschland war der Rückgang mit 2,8 Prozent nur einstellig.

Am deutlichsten fiel der Rückgang gegenüber dem Jahr 2001 für Wohnungen in neuen Mehrfamilienhäusern (Thüringen: - 44,4 Prozent, neue Bundesländer: - 28,2 Prozent, Deutschland: - 15,2 Prozent).


Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten der neuen Bundesländer, der eingetretenen Marktsättigung und des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus ist in Thüringen – wie auch in den neuen Bundesländern – weiterhin mit einer geringen Nachfrage nach Baugenehmigungen für Wohnbauten, vor allem für Mehrfamilienhäuser, zu rechnen.

Baugenehmigungen im Wohn- und Nichtwohnbau im Jahr 2002

Erfurt, 31. März 2003


zum Seitenanfang