Pressemitteilung 120/2003


5. Mai 2003 – Europatag

Im Blickfeld des Europatages am 5. Mai 2003 steht nach wie vor die Erweiterung der Europäischen Union. Sie ist eine der wichtigsten Herausforderungen der Europäischen Union (EU) an der Schwelle des 21. Jahrhunderts. Damit bietet sich die historische Gelegenheit, die Integration des Kontinents mit friedlichen Mitteln voranzutreiben und einen Raum der Stabilität und des Wohlstands auf neue Mitglieder auszudehnen.

In der Geschichte der EU sind bereits mehrere Erweiterungen erfolgreich abgeschlossen worden. Sechs Gründungsmitglieder unterzeichneten 1957 den Vertrag von Rom, und zwar waren das die Länder Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande.
Dazu kamen:

1973    Dänemark, Irland und Großbritannien
1981    Griechenland
1986    Portugal und Spanien
1995    Österreich, Finnland und Schweden.

Die Erweiterung, vor der die EU heute steht, stellt jedoch eine einzigartige Herausforderung dar, die in Bezug auf die Anzahl der Bewerberländer, das Gebiet, die Bevölkerung sowie den Reichtum der unterschiedlichen Geschichten und Kulturen einmalig ist.
Mit der voraussichtlichen Aufnahme von 10 Beitrittskandidaten (dazu gehören: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakische Republik, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern) im Jahr 2004 wird sich die Bevölkerungszahl in der EU von 376 Millionen auf 451 Millionen Menschen (jeweils Stand 1999) erhöhen. Mit 38,7 Millionen Einwohnern wird Polen das bevölkerungsreichste Beitrittsland sein und damit in der EU den 6. Platz einnehmen. Deutschland ist mit 82,1 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste EU-Land, gefolgt vom Vereinigten Königreich (59,5 Millionen Einwohner), sowie von Frankreich (58,6 Millionen Einwohner) und Italien (57,6 Millionen Einwohner).

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf in Kaufkraftparitäten schwankte bei den Beitrittskandidaten zwischen 28,5 Prozent des EU-Durchschnitts in Lettland und 82, Prozent in Zypern. In Deutschland betrug das BIP pro Kopf 106,3 Prozent des EU-Durchschnitts (Angaben jeweils für das Jahr 1999).

Während das BIP pro Kopf in den Beitrittsländern unter dem EU-Durchschnitt lag, waren die Wachstumsraten des BIP insgesamt teilweise deutlich höher als der EU-Durchschnitt (+2,8 Prozent), z.B. in Slowenien (+5,2 Prozent) und Zypern (+4,8 Prozent).

Europäische Union

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Beitrittskandidaten 2004
Bevölkerung im
Jahresdurch-
schnitt 1999
Bruttoinlands-
produkt (BIP) pro
Kopf 1999
BIP
pro Kopf
1999
BIP 1999
(in konstanten
Preisen)
Mill. Einwohner in Euro zu
Kaufkraftparitäten
in Prozent des
EU-Durchschnitts
Veränderung zum
Vorjahr in Prozent
Europäische Union (15 Länder) 375,9 21 291,5 100,0 2,8
         
Estland 1,4 8 183,1 38,4 -0,6
Lettland 2,4 6 063,1 28,5 2,8
Litauen 3,7 7 305,4 34,3 -1,8
Malta 0,4 11 735,4 55,1 4,1
Polen 38,7 8 268,6 38,8 4,1
Slowakische Republik 5,4 10 489,3 49,3 1,3
Slowenien 2,0 14 513,1 68,2 5,2
Tschechische Republik 10,3 12 537,4 58,9 0,5
Ungarn 10,2 10 384,5 48,8 4,2
Zypern 0,8 17 550,8 82,4 4,8

Erfurt, 02. Mai 2003


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