Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 10. September 2003 - Nr. 265

Thüringen mobil
Statistische Daten rund ums Auto

Fahrzeugbestand
Zum Stichtag 1. Januar 2003 gab es in Thüringen 1,66 Millionen Fahrzeuge, darunter 1,27 Millionen PKWs. Damit ist in Thüringen der Bestand an Fahrzeugen mit amtlichem Kennzeichen seit dem Jahr 1994 stetig gestiegen.
Im Thüringer Durchschnitt kamen auf 1 000 Einwohner 527 PKW. Unter den kreisfreien Städten erreichte Eisenach den höchsten PKW Bestand pro 1 000 Einwohner (542 PKW je 1 000 Einwohner) und unter den Landkreisen Hildburghausen (589 PKW je 1 000 Einwohner).
Immer mehr Thüringer besitzen Krafträder. Der Bestand stieg gegenüber dem 1. Januar 2002 um 5,5 Prozent auf 72 770 Krafträder.

Neuzulassungen
Im Jahr 2002 wurden in Thüringen 94 825 fabrikneue Kraftfahrzeuge zugelassen. Das waren 2 405 Kraftfahrzeuge (- 2,5 Prozent) weniger als im Jahr 2001. Nach den konjunkturschwachen Jahren 2000 und 2001 setzt sich der rückläufige Trend der Kfz-Neuzulassungen abgeschwächt fort.
81 036 aller erstmals zugelassenen Fahrzeuge im vergangenen Jahr waren Personenkraftwagen (- 1,4 Prozent). Damit fiel der Rückgang in Thüringen geringer aus als im Bundesdurchschnitt. In Deutschland wurden 3 252 898 neue Pkw zugelassen. Das waren 2,7 Prozent weniger als im Jahr 2001.
Die Renner unter den neu zugelassenen Personenkraftwagen in Thüringen sind die Marken Volkswagen, Opel und Renault. Von der Automarke Volkswagen wurden im vergangenen Jahr 12 606 PKW, von Opel 10 342 Pkw und von Renault 7 419 Pkw zugelassen und in den Verkehr gebracht.

Kraftfahrer-Preisindex
Wie sich Kfz-Anschaffung und Unterhalt auf den Geldbeutel auswirken, zeigt der Kraftfahrer-Preisindex. Gemessen am Jahresdurchschnitt 2000 müssen die Kraftfahrzeugbesitzer in den letzten Jahren immer tiefer für Kfz-Steuer, Kraftstoffe sowie für Inspektionen und Reparaturen in die Tasche greifen.

Straßenverkehrsnetz
Das Thüringer Straßenverkehrsnetz bestand am 1.1.2002 aus 299 km Bundesautobahnen, 1 940 km Bundesstraßen, 5 646 km Landesstraßen und 2 365 km Kreisstraßen. Dabei wurden in den letzten Jahren vor allem die Bundesautobahnen im Freistaat um rund 50 km ausgebaut.

Fahrerlaubnisprüfungen
Die Technischen Prüfstellen für den Kraftfahrzeugverkehr führten in Thüringen im Jahr 2002 insgesamt 143 988 Fahrerlaubnisprüfungen durch. Das waren 7 527 Prüfungen bzw. 5,0 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Von den durchgeführten Fahrerlaubnisprüfungen entfielen 95 754 bzw. 66,5 Prozent auf Erst- und 48 234 bzw. 33,5 Prozent auf Wiederholungsprüfungen.
Im Durchschnitt wurde mehr als jede dritte Prüfung zur Erlangung einer allgemeinen Fahrerlaubnis (36,5 Prozent) nicht bestanden. Probleme bereitete vor allem der theoretische Prüfungsteil. Zwei von fünf Kandidaten (40,7 Prozent) bestanden die theoretische Prüfung nicht. Dagegen betrug die „Durchfallquote“ im Praxisteil 31,6 Prozent.

Fahrerlaubnisentzug und Fahrverbot
In Thüringen sprachen Gerichte und Verwaltungsbehörden im Jahre 2002 insgesamt 4 664 Entziehungen der allgemeinen Fahrerlaubnis aus. Das waren 17 Fahrerlaubnisentziehungen bzw. 0,4 Prozent weniger als im Jahr 2001.
Fahrverbote von einen bis zu drei Monaten wurden von den Thüringer Gerichten und Bußgeldbehörden in 13 706 Fällen verhängt. Das waren 688 bzw. 5,3 Prozent mehr Fahrverbote als im Jahr zuvor. Häufigster Entscheidungsgrund für ein Fahrverbot war eine Geschwindigkeitsüberschreitung.

Straßenverkehrsunfälle
Im 1. Halbjahr 2003 wurden auf den Thüringer Straßen 30 197 Unfälle durch die Polizei aufgenommen. Das waren 1 726 Unfälle bzw. 5,4 Prozent weniger als im 1. Halbjahr 2002.
Bei den meisten Unfällen entstand nur Sachschaden (25 481 Unfälle bzw. 84,4 Prozent). Auch hier war die Zahl der Unfälle im Vergleich mit der ersten Jahreshälfte 2002 rückläufig (- 6,3 Prozent).
Bei 4 716 Unfällen wurden Personen verletzt. Das waren 15,6 Prozent aller Unfälle.
Infolge der Straßenverkehrsunfälle verunglückten von Januar bis Juni 6 434 Personen, davon wurden 6 303 Personen entweder leicht- oder schwer verletzt und 131 Personen getötet. Die Zahl der Toten blieb gegenüber dem 1. Halbjahr 2002 unverändert.
Ebenso gab es bei Unfällen, bei denen Beteiligte unter Alkoholeinfluss standen, erfreulicherweise einen Rückgang. 360 Unfälle mit Personenschaden (- 7,0 Prozent), 270 schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden (- 3,2 Prozent) und 335 sonstige Sachschadensunfälle (- 9,2 Prozent) waren auf Alkoholeinwirkung zurückzuführen. 3,2 Prozent aller Unfälle wurden durch Fahren unter Alkohol verursacht.

Umsatzstarke Fahrzeugindustrie
Der Fahrzeugbau ist einer der umsatzstärksten Thüringer Wirtschaftszweige.
Im 1. Halbjahr 2003 wurden in den Betrieben mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten der Wirtschaftszweige Ernährungsgewerbe (1 372 Millionen Euro) und Fahrzeugbau (1 215 Millionen Euro) wiederholt die höchsten Umsätze erzielt. Der Anteil des Fahrzeugbaus am Gesamtumsatz betrug 11,7 Prozent. Im Monatsdurchschnitt der ersten sechs Monate 2003 arbeiteten 10 181 Personen in den Betrieben des Thüringer Fahrzeugbaus mit mehr als 20 Beschäftigten. Das waren rund 7 Prozent der Industriebeschäftigten. Bei der Produktivität, berechnet als Umsatz je Beschäftigten, belegte der Fahrzeugbau nach dem Wirtschaftszweig Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsanlagen usw. den zweiten Platz mit 119 Tausend Euro Umsatz je Beschäftigten.

Exportschlager Pkw
Personenkraftwagen blieben in den ersten vier Monaten des Jahres 2003, wie schon im gesamten Vorjahr, die wichtigsten Exportgüter Thüringens. Auf sie entfielen mehr als 13 Prozent aller Exporte. In den ersten vier Monaten des Jahres 2003 expandierte der Handel Thüringens mit Personenkraftwagen wieder kräftig. Von Januar bis April 2002 wurden 34,1 Prozent mehr Personenkraftwagen ausgeführt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.