Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 07. Oktober 2003

Pressemitteilung 136/03 des Thüringer Innenministeriums
Statistisches Jahrbuch 2003

Der Thüringer Innenminister Andreas Trautvetter und der Präsident des Thüringer Landesamtes für Statistik (TLS), Günter Krombholz, stellen heute (Dienstag) in der Staatskanzlei während der Regierungspressekonferenz das Statistische Jahrbuch 2003 vor. Auf 591 Seiten, in 378 Tabellen, 35 Schaubildern und 10 Karten zeigt es die wesentlichen statistisch erfassbaren Strukturen und Entwicklungen im Freistaat auf.

„Statistische Daten erleichtern es den Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und Kultur fundierte Entscheidungen zu treffen und rechtzeitig auf Veränderungen zu reagieren“, betonte der Innenminister. „Das statistische Jahrbuch ist ein verlässlicher Kompass für jeden, der sich über den aktuellen Stand der Entwicklung in Thüringen informieren möchte.“

Nachfolgend eine Dokumentation der wichtigsten Eckdaten aus dem neuen Jahrbuch:

Die Bevölkerung Thüringens betrug am 31.12.2002 insgesamt 2 392 040 Personen, davon 1 174 211 Männer und 1 217 829 Frauen.
Der Ausländeranteil lag mit rund 46 600 bei 1,9 Prozent.
Gegenüber dem 31.12.2001 ging die Bevölkerung um 19 347 Personen zurück, ebenso die Einwohnerzahl je Quadratkilometer, die jetzt 148 beträgt.

Mit der Fläche von 16 172 Quadratkilometern stellt Thüringen 4,5 Prozent des Bundesgebietes bei einem Bevölkerungsanteil von 2,9 Prozent.

Die natürliche Bevölkerungsbewegung weist 2002 nach wie vor einen deutlichen Gestorbenenüberschuss von 8 993 aus, resultierend aus 17 007 Lebendgeborenen und 26 000 Gestorbenen. Die Anzahl der Lebendgeborenen verringerte sich gegenüber 2001 um 344 Babys.

Trotz Überschuss an Zuzügen aus dem Ausland konnte im Jahr 2002 der rückläufige Wanderungssaldo Thüringens mit dem übrigen Bundesgebiet nicht wettgemacht werden. Zusammengenommen blieb ein Wanderungsverlust von 10 279 Personen.

Am 30.6.2002 waren 770 808 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort tätig, rund 23 900 weniger als im Vorjahr.

2002 wurden, gemessen an den Gewerbemeldungen, 15 285 Betriebe neu errichtet und 15 090 aufgegeben. Daraus resultiert rein rechnerisch ein Zuwachs von 195 Betrieben insgesamt bzw. 8 Betrieben je 100 000 Einwohner. Den größten Zuwachs verzeichnete dabei wie bereits in den Vorjahren der Wirtschaftszweig, der Dienstleistungen (überwiegend für Unternehmen) sowie Grundstücks- und Wohnungswesen umfasst. Von Rückgängen sind vor allem Einzelhandel und Gastgewerbe betroffen (Vorjahr: Einzelhandel, Gastgewerbe sowie Verkehr und Nachrichtenübermittlung).

Im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe waren 2002 im Monatsdurchschnitt in 1 828 Betrieben (von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten) insgesamt 139 529 Beschäftigte tätig. Der Umsatz stieg gegenüber 2001 um 2,8 Prozent auf rund 20,3 Mrd. Euro an. Die Exportquote erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozentpunkte auf 25,3 Prozent.

Im Baugewerbe waren 2002 im Vierteljahresdurchschnitt in 867 Betrieben (von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten) 32 935 Beschäftigte tätig und erwirtschafteten rund 3 Mrd. Euro Umsatz.

2002 wurden Genehmigungen für 7 152 Baumaßnahmen insgesamt erteilt, rund 1 100 weniger als im Vorjahr.

Am 31.12.2002 gab es in Thüringen 503 768 Wohngebäude (ohne Wohnheime), darin 1 149 020 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von rund 86,7 Mill. m2. Insgesamt (einschließlich Wohnungen in Nichtwohngebäuden) stand den Thüringern ein Wohnungsbestand von 1 175 023 Wohnungen zur Verfügung, das entspricht 491 Wohnungen je 1000 Einwohner.

Die Zahl der Ankünfte von Gästen überstieg mit 2 792 754 die Einwohnerzahl Thüringens um rund 400 000. 5,8 Prozent der Gäste kamen aus dem Ausland, die weitaus meisten wie im Vorjahr aus den Niederlanden.

Bis zum 31.12.2001 wurden bei privaten und öffentlichen Bausparkassen 855 100 Bausparverträge mit einer Bauspar- bzw. Vertragssumme von 15,4 Mrd. EUR abgeschlossen. Gegenüber dem gleichen Stichtag des Vorjahres erhöhte sich die Anzahl der Verträge um 0,5 Prozent.

Von 33 159 Absolventen der allgemein bildenden Schulen des Schuljahres 2001/02 schafften 8 518 das Abitur und 14 597 den Realschulabschluss; 3 881 verließen die Schule ohne Hauptschulabschluss, darunter 695 Schüler aus Klassenstufe 10 und höher.

Zum Stichtag 31.12.2002 praktizierten in Thüringen 7 686 Ärzte sowie 2 098 Zahnärzte. Im Landesdurchschnitt kamen damit 311 Einwohner auf einen Arzt bzw. 1 140 Einwohner auf einen Zahnarzt.

Der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte lag nach der Umbasierung auf den Indexstand 100 im Jahr 1995 für Thüringen im Jahresdurchschnitt 2002 bei 112,6; das waren 1,6 Prozentpunkte mehr als 2001.

Der Preisindex für Wohngebäude blieb gegenüber 2001 mit 95,7 im Vergleich zum Basiswert 100 im Jahr 1995 unverändert.

Das Bruttoinlandsprodukt verringerte sich im Jahr 2002 relativ zum Vorjahr real um 0,6 Prozent und damit um 0,4 Prozentpunkte stärker als im Durchschnitt der neuen Bundesländer ohne Berlin. Dagegen erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland insgesamt um 0,2 Prozent.

Der Anteil der Waldfläche, die deutliche Schäden aufweist, an der Waldfläche insgesamt ist gegenüber 2001 um drei Prozentpunkte auf 25 Prozent zurückgegangen. Die Thüringer Eichenbestände sind zu 37 Prozent deutlich geschädigt und stehen damit an der Spitze der Negativ-Liste vor Buchen, Kiefern und Fichten.

Buch und CD-ROM „Statistisches Jahrbuch Thüringen, Ausgabe 2003“ sind ab sofort zu beziehen beim

Thüringer Landesamt für Statistik
Postfach 900163
99104 Erfurt
Tel. (0361) 37 84 642 / 647
Fax (0361) 37 84 699
E-Mail: auskunft@tls.thueringen.de.

Der Einzelpreis für das Buch (Bestellnummer 40 101) bzw. die CD-ROM (Bestellnummer 57 002) beträgt 20 Euro zzgl. Versandkostenanteil. Buch und CD-ROM zusammen (Bestellnummer 40 102) sind für 32,70 Euro erhältlich. Das Jahrbuch liegt in gedruckter Form, aber auch im PDF-Format auf CD-ROM vor. Die CD-ROM enthält zusätzlich alle Tabellen auch im Excel-Format.