Erfurt, 09. Februar 2004 - Nr. 038
Die Thüringer Hochschulen gaben im Jahr 2002 nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 906 Millionen Euro für Lehre, Forschung und Krankenbehandlung aus. Das waren 158 Millionen Euro bzw. 21,1 Prozent mehr als im Jahr 2001.
Die Ausgaben der Hochschulen haben sich damit seit 1995 um 40 Prozent erhöht. Die Zahl der Studenten ist in dieser Zeit um 70 Prozent angewachsen.
Im Vergleich der Wintersemester der Jahre 2001 und 2002 stieg die Zahl der Studenten um 7,8 Prozent auf 46 700 an.
662 Millionen Euro bzw. 73,1 Prozent der Gesamtausgaben entfielen im Jahr 2002 auf die laufenden Ausgaben der Hochschulen. Darunter wurden fast drei Viertel, 484 Millionen Euro, für Personalausgaben aufgewendet. Damit wuchsen die Personalausgaben gegenüber dem Jahr 2001 um 7,5 Prozent.
Das Investitionsvolumen stieg von 2001 zu 2002 auf das Doppelte, auf 244 Millionen Euro. Der Schwerpunkt lag mit 188 Millionen Euro bei den Baumaßnahmen. Davon wurden allein 156 Millionen Euro für die Hochschulklinik Jena, vorrangig für den Klinikneubau, ausgegeben.
89,7 Prozent der Ausgaben entfielen auf die Universitäten (332 Millionen Euro) und auf die Universitätsklinik (481 Millionen Euro).
Für die Fachhochschulen wurden 75 Millionen Euro bzw. 8,3 Prozent aufgewendet. Für die Kunsthochschulen waren es 11 Millionen Euro bzw. 1,3 Prozent und 5 Millionen Euro bzw. 0,5 Prozent der Gesamtausgaben entfielen auf die Verwaltungsfachhochschulen.
Fast zwei Drittel der auf Fächergruppen aufteilbaren Ausgaben wurde für die Humanmedizin ausgegeben. Das ist darauf zurückzuführen, dass diesem Lehr- und Forschungsbereich der Klinikbereich zur Krankenpflege zugeordnet ist.
12,4 Prozent wurden für die Ingenieurwissenschaften und 10,3 Prozent für die Fächergruppe Mathematik, Naturwissenschaften aufgewendet.
Die Hochschulen erhalten ihre finanzielle Grundausstattung durch die Hochschulträger. In Thüringen war das im Jahr 2002 - außer bei der Theologischen Fakultät - das Land.
Sie finanzieren ihre Ausgaben aber auch durch eigene Einnahmen. Im Jahr 2002 konnten die Hochschulen 266 Millionen Euro einnehmen. Das waren 5 Millionen Euro bzw. 2,1 Prozent mehr als im Jahr 2001.
Damit konnten 29,4 Prozent der Ausgaben der Hochschulen durch eigene Einnahmen gedeckt werden, zu einem großen Teil durch die Pflegesätze der Krankenkassen für die Krankenbehandlung im Klinikbereich.
Daneben gewinnen die Drittmittel für die Hochschulen eine immer größere Bedeutung als Mittel zur Förderung von Forschung und Entwicklung sowie des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Lehre zusätzlich zum regulären Hochschulhaushalt.
Im Jahr 2002 wurden 63 Millionen Euro eingeworben. Das waren 3,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Mit 47 Millionen Euro warben die Universitäten den größten Anteil ein. Sie deckten damit 14,2 Prozent ihrer Ausgaben.
Die größten Drittmittelgeber waren der Bund und die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit 20 Millionen Euro bzw. 19 Millionen Euro.