Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 16. Februar 2004 - Nr. 039

Oktober 2003: Thüringens Außenhandel weiterhin auf Expansionskurs

Ausfuhren

Im Oktober 2003 exportierte Thüringen nach vorläufigen Ergebnissen Waren im Wert von 606,8 Millionen Euro. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 26,9 Prozent mehr als im Oktober 2002. Im Vergleich zu September 2003 stiegen die Ausfuhren um 2,7 Prozent.
Das Exportvolumen der Monate Januar bis Oktober 2003 belief sich auf 5,1 Milliarden Euro. Damit wurden im Vergleich zu den Monaten Januar bis Oktober 2002 wertmäßig 23,3 Prozent mehr Waren ausgeführt.

Aus Deutschland wurden im Oktober 2003 Waren im Wert von 58,2 Milliarden Euro exportiert. Dieses vorläufige Exportergebnis lag um 0,7 Prozent unter dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahresmonats. Im Vergleich der Monate Januar bis Oktober 2002 und 2003 konnte der Export deutscher Waren um 1,8 Prozent auf 548,5 Milliarden Euro gesteigert werden.

In den ersten zehn Monaten des Jahres 2003 wurden aus Thüringen 16,3 Prozent weniger Waren der Ernährungswirtschaft exportiert als im entsprechenden Zeitraum 2002. Wichtigste Ausfuhrgüter waren Fleisch und Fleischwaren, Backwaren und andere Zubereitungen aus Getreide sowie Kakao und Kakaoerzeugnisse. Diese drei Warenuntergruppen umfassten 53,2 Prozent der Nahrungsmittelexporte.
Der Ausfuhrrückgang beim vergleichsweise unbedeutenden Handel mit Ernährungsgütern (3,5 Prozent des Gesamtexports) wurde durch eine Zunahme der Ausfuhren von Waren der gewerblichen Wirtschaft um 25,4 Prozent mehr als kompensiert. Hierunter spielten die Fertigwaren die wichtigste Rolle für den Export. Sie hatten einen Anteil von 91,2 Prozent an dieser Warengruppe, während auf Rohstoffe 0,9 Prozent und auf Halbwaren 7,9 Prozent des Exports von Gütern der gewerblichen Wirtschaft entfielen.

62,7 Prozent des Rohstoffes Rohkautschuk wurden nach Italien und in die Vereinigten Staaten von Amerika geliefert. Unter den Halbwaren war Schnittholz die mit Abstand gefragteste Exportware, die zu 55,6 Prozent von den Vereinigten Staaten abgenommen wurde.
Die ausländische Nachfrage nach Personenkraftwagen (Fertigwaren) führte in den ersten zehn Monaten des Jahres 2003 zu einer Ausfuhr dieser Waren, die 12,2 Prozent der Gesamtausfuhren des Landes Thüringen erreichte. An der Spitze der Abnehmer stand im betrachteten Zeitraum Italien, das 20,6 Prozent der ins Ausland gelieferten Personenkraftwagen kaufte.


Einfuhren

Von Januar bis Oktober 2003 wurden nach vorläufigen Ergebnissen des Thüringer Landesamtes für Statistik Waren im Wert von 3,6 Milliarden Euro nach Thüringen eingeführt. Damit überstieg der Import in diesem Zeitraum denjenigen im vergleichbaren Zeitraum 2002 um 1,8 Prozent.

Der Wert der Einfuhren nach Deutschland betrug im genannten Zeitraum 442,4 Milliarden Euro (vorläufiges Ergebnis). Er lag um 1,6 Prozent über dem Importergebnis von Januar bis Oktober 2002.

Die Einfuhr der Waren der Ernährungswirtschaft stieg in den Monaten Januar bis Oktober 2003 um 22,0 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Ihr Anteil an der gesamten Einfuhr Thüringens betrug 6,9 Prozent. Spezielle Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs (Nahrungsmittelzusätze) machten 13,4 Prozent des Nahrungsmittelimports aus. Auf Fleisch und Fleischwaren entfielen 11,3 Prozent.
Die Einfuhr von Waren der gewerblichen Wirtschaft erhöhte sich im Vergleich der ersten zehn Monate 2002 und 2003 nur um 0,4 Prozent mehr. Während der Rohstoffimport um über 25 Prozent zurückging, verzeichneten die Einfuhren von Halb- und Fertigwaren leichte Zuwächse von 1,1 bzw. 1,6 Prozent. Wichtigste importierte Rohstoffe waren Erdöl und Erdgas, die ausschließlich aus Russland kamen. Unter den Halbwaren spielte der Import von mineralischen Baustoffen eine bedeutende Rolle. Sie wurden zu 16,2 Prozent aus den Vereinigten Staaten geliefert.
80,7 Prozent der Thüringer Importe entfielen auf Fertigwaren. Unter diesen wiederum stand die Einfuhr von Büro- und automatischen Datenverarbeitungsmaschinen mit 17,5 Prozent an der Spitze. Sie wurden vor allem aus Taiwan (47,5 Prozent) eingeführt.

Ausfuhr und Einfuhr nach Warengruppen und ausgewählten Warenuntergruppen sowie Hauptausfuhrländern*)
Warengruppe
Warenuntergruppe
Ausfuhr 1.1. - 31.10.2003
insgesamt Anteil Veränderung
gegenüber
Vorjahres
zeitraum
Hauptausfuhr-
land
Anteil
an der
Warenunter-
gruppe
1000 EUR % %
Ernährungswirtschaft 177 999 3,5 -16,3    
  Fleisch und Fleischwaren 37 063 0,7 - 0,1 Italien 37,9
Backwaren u.a.Zubereitungen aus Getreide 29 466 0,6 73,6 Niederlande 28,6
Kakao und Kakaoerzeugnisse 28 248 0,5 -16,1 Frankreich 27,8
Gewerbliche Wirtschaft 4 740 561 92,1 25,4    
  Rohstoffe 44 440 0,9 35,8    
  Rohkautschuk 17 114 0,3 98,1 Italien 36,3
Abfälle von Gespinstwaren, Lumpen u.dgl. 15 065 0,3 28,0 Kamerun 20,6
Rundholz 4 853 0,1 13,0 Schweden 61,5
Halbwaren 372 211 7,2 - 0,4    
  Schnittholz 137 349 2,7 - 0,8 Vereinigte Staaten 55,6
Halbstoffe aus zelluloseh. Faserstoffen 70 914 1,4 6,3 Italien 52,3
Düngemittel 70 055 1,4 5,6 Frankreich 22,5
Fertigwaren 4 323 910 84,0 28,2    
  Vorerzeugnisse 324 589 6,3 19,6    
  Stäbe und Profile aus Eisen oder Stahl 91 242 1,8 13,6 Kanada 14,6
chemische Vorerzeugnisse, a.n.g. 38 397 0,7 29,6 Niederlande 15,6
Kunststoffe 30 562 0,6 85,4 Italien 11,9
Enderzeugnisse 3 999 321 77,7 29,0    
  Personenkraftwagen 626 811 12,2 17,4 Italien 20,6
Büro- u. automat. Datenverarbeitungsmasch. 460 649 8,9 343,7 Frankreich 18,2
mess-, steuerungs- u. regelungstechn. Erz. 385 741 7,5 20,8 Frankreich 19,2
Insgesamt 5 149 036   23,3    


Warengruppe
Warenuntergruppe
Einfuhr 1.1. - 31.10.2003
insgesamt Anteil Veränderung
gegenüber
Vorjahres
zeitraum
Haupteinfuhr-
land
Anteil
an der
Warenunter-
gruppe
1000 EUR % %
Ernährungswirtschaft 248 147 6,9 22,0    
  Nahrungsmittel pflanzl. Ursprungs, a.n.g. 33 282 0,9 66,6 Irland 83,5
Fleisch und Fleischwaren 28 151 0,8 26,5 Niederlande 35,2
Gemüse u. sonst. Küchengewächse, frisch 20 953 0,6 31,7 Niederlande 43,1
Gewerbliche Wirtschaft 3 112 465 86,2 0,4    
  Rohstoffe 97 497 2,7 -25,8    
  Erdöl und Erdgas 67 634 1,9 -32,3 Russische Föderation 100,0
Rohkautschuk 9 315 0,3 -14,3 Jugoslawien 20,4
Chemiefasern, Seidenraupenkokons, Abfalls. 7 695 0,2 5,1 Russische Föderation 38,3
Halbwaren 99 826 2,8 1,1    
  mineralische Baustoffe, a.n.g. 21 009 0,6 42,5 Vereinigte Staaten 16,2
Abfälle u. Schrott, aus Eisen oder Stahl 14 877 0,4 13,9 Tschechische Rep. 68,7
Schnittholz 12 898 0,4 7,9 Dänemark 19,1
Fertigwaren 2 915 142 80,7 1,6    
  Vorerzeugnisse 314 526 8,7 - 4,7    
  Kunststoffe 69 550 1,9 - 3,2 Belgien 21,0
chemische Vorerzeugnisse, a.n.g. 53 877 1,5 25,5 Vereinigtes Königreich 25,8
Papier und Pappe 38 549 1,1 -41,4 Schweden 38,3
Enderzeugnisse 2 600 616 72,0 2,4    
  Büro- u. automat. Datenverarbeitungsmasch. 508 717 14,1 -24,1 Taiwan 47,5
vollständige Fabrikationsanlagen 395 046 10,9 95,5 Spanien 50,5
Möbel 190 488 5,3 10,0 Polen 39,9
Insgesamt 3 610 536   1,8    


*) Ab Januar 2003 sind für Antwortausfälle und Befreiungen Zuschätzungen im Insgesamt enthalten.

Detaillierte Angaben zum Außenhandel für Thüringen - nach Warengruppen und Ländern – enthält der Statistische Bericht „Aus- und Einfuhr in Thüringen – Ausgabe Oktober 2003“.