Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 19. Februar 2004 - Nr. 044

Erstmals über 2 000 Inhaftierte am Jahresende

In den Thüringer Justizvollzugsanstalten waren am Stichtag 31. Dezember 2003 nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 2 015 Personen inhaftiert, von denen 112 zum Jahreswechsel vorübergehend abwesend waren z.B. wegen Hafturlaub, Freigang oder einem erforderlichen Krankenhausaufenthalt. Die Belegung der Justizvollzugsanstalten war damit um 62 Gefangene höher als am Jahresende 2002. Die ausgewiesene optimale Belegungsfähigkeit wurde in dieser Zeit um 48 Haftplätze auf 1 811 Haftplätze (einschließlich Jugendarrest) erhöht.

Im Jahresdurchschnitt waren die Justizvollzugsanstalten einschließlich Jugendarrestanstalt mit 2 097 Personen belegt, was einem Zuwachs um 119 Personen entspricht.
Die höchste Zahl der an einem Monatsende registrierten Gefangenen wurde im Jahr 2003 im Oktober mit 2 135 Personen, die niedrigste im Dezember mit 2 015 Personen verzeichnet. Von diesen waren in den Justizvollzugsanstalten Ende Dezember 1 903 Personen anwesend.

Der Zuwachs bei der Zahl der Inhaftierten am Jahresende 2003 im Vergleich zum Jahresende 2002 ist ausschließlich auf den Strafvollzug zurückzuführen.
Gegenüber dem 31. Dezember 2002 erhöhte sich die Zahl der Strafgefangenen um 77 auf 1 711 Inhaftierte. Anwesend waren 1 600 Strafgefangene, von denen sich 1 359 (+ 57) im allgemeinen Freiheitsstrafvollzug und 241 Personen (+ 5) im Jugendstrafvollzug befanden.
Der Anteil des Strafvollzugs an den Inhaftierten insgesamt erhöhte sich weiter von 84 Prozent auf 85 Prozent. Vor 10 Jahren lag dieser Anteil noch bei knapp der Hälfte der Inhaftierten und vor 5 Jahren bei 76 Prozent.

In Untersuchungshaft waren am Jahresende 283 Personen, 12 weniger als ein Jahr zuvor. Nur einer von ihnen war am Jahresende nicht anwesend.

Die Anzahl der Personen im sonstigen Freiheitsentzug am Jahresende 2003 verringerte sich um 3 auf 21 Personen, darunter 11 Personen in Abschiebungshaft. Damit waren 10 Personen weniger in Abschiebungshaft als am Jahresende 2002.

Sowohl am 31. Dezember 2003 als auch ein Jahr zuvor befanden sich keine Jugendlichen im Jugendarrest.

Inhaftierte im Jahresdurchschnitt der Jahre 1995 bis 2003