Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 22. März 2004 - Nr. 080

Anhaltende Konjunkturflaute im Thüringer Bauhauptgewerbe:
Weiterer Rückgang der Auftragsbestände in fast allen Bausparten

Die wertmäßigen Auftragsbestände im Thüringer Bauhauptgewerbe lagen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik Ende Dezember 2003 mit 478 Millionen Euro um 12,6 Prozent (Neue Bundesländer: - 13,3 Prozent, Deutschland: - 10,1 Prozent) unter dem Ergebnis vom 30. September 2003, sowie 8,6 Prozent unter dem Niveau von Ende Dezember 2002 (Neue Bundesländer: - 7,0 Prozent, Deutschland: - 9,2 Prozent).
Im Vierteljahresdurchschnitt 2003 errechnete sich ein Auftragsbestand von 545 Millionen Euro. Das ist der niedrigste Stand seit dem Jahr 1996.

Vom Abwärtstrend war vor allem der Hochbau betroffen. Die Auftragsbestände sanken innerhalb eines Jahres um 15,5 Prozent auf 200 Millionen Euro. Im gewerblichen Hochbau - als größte Hochbausparte - gingen die Auftragsbestände um 9,1 Prozent auf 93 Millionen Euro zurück und im Wohnungsbau um 27,6 Prozent auf 31 Millionen Euro. Die Auftragsbestände im öffentlichen Hochbau betrugen 77 Millionen Euro. Sie verringerten sich gegenüber dem Jahr zuvor um 17,1 Prozent.

Der gesamte Tiefbau verzeichnete einen Rückgang von 2,8 Prozent auf 278 Millionen Euro. Dies ist vor allem auf den Straßenbau - der größten Tiefbausparte - zurückzuführen, der mit 123 Millionen Euro den Vorjahresbestand um 8,0 Prozent verfehlte. Der gewerblicher Tiefbau hatte mit 66 Millionen Euro ebenfalls um 2,2 Prozent niedrigere Auftragsbestände als Ende Dezember 2002. Allein der öffentliche Tiefbau ohne Straßenbau konnte einen Bestandszuwachs um 5,1 Prozent auf 89 Millionen Euro aufweisen.

Unter Zugrundelegung der durchschnittlichen baugewerblichen Umsätze der letzten 12 Monate lag die Reichweite der Aufträge bei 3,1 Monaten (Neue Bundesländer: 3,5 Monate, Deutschland: 3,9 Monate). Das entsprach etwa dem Auftragspolster zum 31. Dezember 2002, da die baugewerblichen Umsätze ähnlich stark zurückgingen (- 8,4 Prozent) wie die Auftragsbestände (- 8,6 Prozent).

Im Laufe der Jahre ist mit der rückläufigen Entwicklung der Auftragsbestände eine Änderung der Anteile der einzelnen Bausparten einhergegangen. So überwog im Vierteljahresdurchschnitt 1995 der Hochbau noch mit einem Anteil von 68 Prozent am Auftragsbestand insgesamt, vor allem durch den Wohnungsbau und den gewerblichen Hochbau. Auf Grund des deutlichen Rückgangs der beiden genannten Hochbausparten in den darauf folgenden Jahren veränderte sich das Verhältnis zugunsten des Tiefbaus, der im Vierteljahresdurchschnitt 2003 einen Anteil von 57 Prozent erreichte.