Erfurt, 02. April 2004 - Nr. 097
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes verlangt zunehmend flexiblere Arbeitszeiten. So sind auch immer mehr Thüringer über die normale Arbeitszeit, die im Allgemeinen die Zeitspanne Montag bis Freitag von 6 bis 18 Uhr umfasst, hinaus erwerbstätig. Im Rahmen des Mikrozensus, einer jährlichen repräsentativen Haushaltsbefragung, gaben 538 900 Erwerbstätige an, im betrachteten Zeitraum von Februar bis April 2003 auch an Wochenenden, feiertags, abends oder nachts zu arbeiten. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 52,3 Prozent aller Erwerbstätigen. Im Jahr 1995 betrug dieser Anteil noch 42,2 Prozent.
Aus den Ergebnissen des Mikrozensus geht weiter hervor, dass vor allem am Samstag und in den Abendstunden für viele Arbeitszeit ist.
Von Februar bis April 2003 haben 237 400 Erwerbstätige (23,1 Prozent) ständig oder regelmäßig und 220 900 Personen (21,5 Prozent) gelegentlich samstags gearbeitet. 350 100 Beschäftigte (34,0 Prozent) waren in den Abendstunden tätig. 227 500 Männer und Frauen (22,1 Prozent) arbeiteten auch an Sonn- oder Feiertagen. Für 162 800 Personen (15,8 Prozent) gehört Nachtarbeit zur Jobausübung.
Vor allem für Selbständige sind flexible Arbeitszeiten nichts Besonderes. Von fünf Selbständigen arbeiten vier (79,8 Prozent) auch außerhalb der normalen Arbeitszeit.
Naturgemäß ist der Anteil der Beschäftigten mit flexiblen Arbeitszeiten im Handel und Gastgewerbe (74,6 Prozent) sowie im Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung (69,6 Prozent) besonders hoch.