Erfurt, 22. April 2004 - Nr. 112
Im Jahr 2003 meldeten die Thüringer Bauaufsichtsbehörden 5 304 fertig gestellte Wohnungen im Wohn- und Nichtwohnbau 1). Im Vergleich zum Jahr 2002 wurden nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 835 bzw. 13,6 Prozent weniger Wohnungen bezugsfertig.
Dieses Ergebnis ist auf die deutlich zurückgegangenen Genehmigungszahlen der letzten Jahre zurückzuführen und konnte auch nicht durch das erstmals wieder gestiegene Genehmigungsvolumen des Jahres 2003 positiv beeinflusst werden.
Damit setzte sich der seit 1998 registrierte Rückgang der Baufertigstellungen in Thüringen weiter fort und erreichte im vergangenen Jahr das niedrigste Ergebnis seit 1991. Im bundesweiten Durchschnitt ist der Rückgang bereits seit 1996 zu beobachten.
Von den 4 166 Wohnungen in neuen Wohngebäuden wurden 2 895 in Einfamilienhäusern bezogen. Das entsprach einem Minus von 9,2 Prozent (2002: 3 187 Wohnungen). Mit 600 Wohnungen in Zweifamilienhäusern und mit 671 Wohnungen in neuen Mehrfamilienhäusern (ohne Wohnheime) standen 8,0 bzw. 40,9 Prozent weniger Wohnungen zum Einzug bereit als im Jahr 2002.
Für die 4 166 Wohnungen in neuen Wohngebäuden wurden mit 537 Millionen Euro 14,3 Prozent weniger Baukosten veranschlagt als im Jahr 2002. Durch die privaten Haushalte wurden 3 196 Wohnungen mit einem Kostenanteil von 81,5 Prozent erbracht. Wohnungsunternehmen hatten für 733 fertig gestellte Wohnungen einen Baukostenanteil von 13,1 Prozent.
Die fertig gestellte Wohnfläche der neu gebauten Wohnungen lag im Jahr 2003 absolut bei rund 470 700 m2 und sank um 12,6 Prozent. Die durchschnittliche Wohnfläche je fertig gestellte Wohnung fiel - bedingt durch den zurückgehenden Anteil der Mehrfamilienhäuser - mit rund 113 m2 um ca. 5 m2 größer aus als im Jahr 2002.
Die größten Wohnungen entstanden mit durchschnittlich 126 m2 in Einfamilienhäusern. Die durchschnittliche Wohnungsgröße der fertig gestellten Zweifamilienhäuser betrug 92 m2 und im Geschosswohnungsbau 74 m2.
Durch Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstanden 949 Wohnungen. Das waren 120 Wohnungen bzw. 11,2 Prozent weniger als im Jahr 2002. Der Anteil an den fertig gestellten Wohnungen insgesamt betrug rund 18 Prozent.
In neuen Nichtwohngebäuden wurden im vergangenen Jahr 198 Wohnungen bezugsfertig.
In Thüringen wurden im Jahr 2003 je 1000 Einwohner 2,2 Wohnungen fertig gestellt, in den neuen Bundesländern waren es 2,9 Wohnungen. Deutschlandweit kamen auf 1000 Einwohner 3,2 Wohnungen.
1) Nichtwohngebäude sind vor allem gewerbliche Betriebs-, Büro-, Handels- und Lagergebäude sowie Gebäude der öffentlichen Hand.
Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht „Gemeldete Baufertigstellungen in Thüringen 2003“.