Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 21. April 2004 - Nr. 119

Girls - Day 2004: Mädchen wählen meist traditionelle Frauenberufe

Am 22. April findet zum vierten Mal bundesweit der „Girls - Day“ - der berufliche Zukunftstag für Mädchen - statt. An diesem Tag haben Mädchen die Möglichkeit sich über Berufe zu informieren, in denen bislang die Männer dominieren.

Im Jahr 2003 waren 36 Prozent der 52 896 Auszubildenden in Thüringen Mädchen. Das waren rund 5 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Ein Blick in die Ergebnisse der Berufsbildungsstatistik 2003 zeigt, dass die Berufswahl der jungen Frauen nach wie vor sehr der traditionellen Rollenverteilung folgt. Aber viele Berufsbilder haben sich in den letzten Jahren so grundlegend verändert und ohne Einsatz der Technik ist kaum noch ein Beruf denkbar.

Im Jahr 2003 absolvierte nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik fast jede zwölfte der rund 18 990 weiblichen Auszubildenden eine Lehre zur Bürokauffrau.
Für den bevorzugten Ausbildungsberuf der jungen Männer, den Kraftfahrzeugmechaniker, entschieden sich 17 junge Frauen.

An zweiter Stelle rangiert bei den weiblichen Azubis die Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel. Für diesen Beruf entschieden sich 1 386 Mädchen und somit jede vierzehnte Auszubildende.

Die weiteren Berufe unter den „Top Ten“ der weiblichen Azubis waren im Jahr 2003 Verkäuferin (1 097 Auszubildende), Friseuse (1 015), Kauffrau für Bürokommunikation (831), Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk (806), Hotelfachfrau (683), Restaurantfachfrau (650), Industriekauffrau (633) und Köchin (582).
Für diese zehn Berufe entschied sich knapp die Hälfte aller weiblichen Azubis.

Sehr beliebt sind weiterhin Berufe im Dienstleistungsbereich wie Fachkraft im Gastgewerbe, Rechtsanwaltsfachangestellte, Bankkauffrau, Arzthelferin sowie Steuerfachangestellte.

Berufe wie Zahnmedizinischer Fachangestellter bzw. Zahnarzthelfer, Florist, Hauswirtschafter und Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste erlernten im Jahr 2003 nur oder fast nur Mädchen.

In solchen Berufen wie Augenoptiker, Bauzeichner, Sport- und Fitnesskauffrau, Konditor sowie Mediengestalter waren mehr als die Hälfte der Auszubildenden junge Frauen.

In mehr als einem Viertel aller in Thüringen angebotenen Ausbildungsberufe, die vorwiegend in der Industrie und im Baugewerbe angesiedelt sind, gab es im Jahr 2003 keine weiblichen Auszubildenden. Im Ausbildungsbereich Handwerk waren nur 19,4 Prozent und im größten Ausbildungsbereich Industrie und Handel 38,9 Prozent Mädchen in einer Ausbildung.

Für die seit 2003 neu angebotenen Berufe zeigt sich ein ähnliches Bild. So absolvieren die Kosmetiker-Ausbildung nur junge Frauen. Im Ausbildungsberuf Bauten- und Objektbeschichter waren 10 Prozent der 168 Auszubildenden weiblich und unter den 61 Auszubildenden zum Fahrzeuglackierer knapp 7 Prozent. Unter den 17 Auszubildenden zum Systeminformatiker und zum Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme waren dagegen keine Mädchen.