Erfurt, 02. Juni 2004 - Nr. 152
Ende des vergangenen Jahres waren 191 896 Thüringer Bürger schwerbehindert. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik waren das 9 213 Personen bzw. 5,0 Prozent mehr als zwei Jahre zuvor. Damit war fast jeder 12. Thüringer Einwohner von Schwerbehinderung betroffen, am Ende des Jahres 2001 war es noch jeder 13. Einwohner.
Mehr als die Hälfte der schwerbehinderten Menschen (51,0 Prozent) waren, wie bereits in den vergangenen Jahren, Männer.
Fast drei Viertel (140 327 Personen bzw. 73,1 Prozent) der von Schwerbehinderung betroffenen Menschen hatten nur eine Behinderung. Weitere 45 720 Personen (23,8 Prozent) waren von einer zweiten Behinderung betroffen und 5 849 (3,0 Prozent) der schwerbehinderten Menschen mussten mit mindestens drei Behinderungen leben.
Bei mehr als einem Viertel der Betroffenen (54 345 Fälle bzw. 28,3 Prozent) wurde eine Beeinträchtigung der Funktion von inneren Organen bzw. Organsystemen als schwerste Behinderung diagnostiziert, darunter war in 16 238 Fällen das Herz-Kreislaufsystem betroffen.
An zweiter Stelle der schwersten Behinderung stand die Funktionseinschränkung von Gliedmaßen. In Thüringen waren davon 34 202 Personen bzw. 17,8 Prozent betroffen, darunter war bei mehr als der Hälfte (17 242 Fälle bzw. 50,4 Prozent) die Funktion beider Beine eingeschränkt.
An dritter Stelle der schwersten Behinderungen standen die Querschnittlähmung, zerebrale Störungen, geistig-seelische Behinderungen oder Suchtkrankheiten. Davon waren 30 290 Menschen bzw. 15,8 Prozent betroffen.
Fast zwei Drittel (64,7 Prozent) der schwerbehinderten Menschen Thüringens war älter als 60 Jahre. Im Alter zwischen 18 und 60 Jahren waren es 33,1 Prozent und zwischen 6 und 18 Jahren 1,9 Prozent. Von den Kindern unter 6 Jahren waren 0,3 Prozent von Schwerbehinderung betroffen.
Ursache der Behinderung war in fast drei Viertel der Fälle (74,5 Prozent) eine Krankheit.
Bei 5,8 Prozent war die Behinderung angeboren, 2,0 Prozent der Schwerbehinderungen wurden durch Kriegs, - Wehrdienst - oder Zivildienstbeschädigungen verursacht und 1,4 Prozent durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit. 0,9 Prozent der Behinderungen ist auf Unfälle zurück zuführen und bei weiteren 15,4 Prozent beruht die Behinderung auf sonstigen, mehreren oder ungenügend bezeichneten Ursachen.
Schwerbehinderte Menschen am 31.12.2003 nach ausgewählten Merkmalen | ||
Art der Behinderung | Anzahl | |
Beeinträchtigung der Funktion von inneren Organen bzw. Organsystemen | 54 345 | |
darunter | ||
Herz-Kreislaufsystem | 16 238 | |
Funktionseinschränkung von Gliedmaßen | 34 202 | |
darunter | ||
beider Beine | 17 242 | |
Querschnittlähmung, zerebrale Störungen, geistig-seelische Behinderungen, Suchtkrankheiten | 30 290 | |
darunter | ||
Störung der geistigen Entwicklung | 5 831 | |
sonstige und ungenügend bezeichnete Behinderungen | 29 767 | |
Funktionseinschränkung der Wirbelsäule und des Rumpfes, Deformierung des Brustkorbes | 16 012 | |
darunter | ||
Funktionseinschränkung der Wirbelsäule | 8 918 | |
Funktionseinschränkung der Wirbelsäule und der Gliedmaßen | 6 407 | |
Blindheit und Sehbehinderung | 10 858 | |
darunter | ||
Blindheit oder Verlust beider Augen | 2 876 | |
Sprach- oder Sprechstörungen, Taubheit, Schwerhörigkeit, Gleichgewichtsstörungen | 7 775 | |
darunter | ||
Schwerhörigkeit auch kombiniert mit Gleichgewichtsstörungen | 6 080 | |
Verlust einer Brust oder beider Brüste, Entstellungen u.a. | 5 063 | |
darunter | ||
Verlust einer oder beider Brüste | 4 960 | |
Verlust oder Teilverlust von Gliedmaßen | 3 584 | |
darunter | ||
eines Beines | 2 155 | |
Schwerbehinderte Menschen insgesamt | 191 896 |