Erfurt, 04. Juni 2004 - Nr. 155
Fortschritte auf dem Gebiet des Umweltschutzes sind zum großen Teil begründet durch den wirtschaftlichen Strukturwandel insbesondere in den frühen neunziger Jahren. Obwohl der Mineralölverbrauch in den letzten zehn Jahren zugenommen hat, insbesondere durch einen deutlich höheren Verbrauch im Sektor Verkehr, ist der Primärenergieverbrauch stetig zurückgegangen. Energieträger mit hohen Emissionsbelastungen wie Braunkohle und Schwarzkohle wurden nahezu vollständig abgelöst, hauptsächlich durch Erdgas und in zunehmendem Maße auch von erneuerbaren Energieträgern. Von 1990 bis 2001 sind die CO2-Emissionen, verursacht durch den Primärenergieverbrauch, um 56 Prozent gesunken.
Die Luftverschmutzung, abzulesen am Zustand der Wälder, hat spürbar abgenommen. Im Jahr 1991 wiesen noch 50 Prozent des Waldes deutliche Schäden auf, so waren dies im Jahr 2002 nur noch 25 Prozent. Ein Wert, der gleichauf mit Hessen liegt und nur noch vier Prozentpunkte über dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Noch deutlicher hat sich die Lage der Thüringer Fließgewässer verbessert. Waren 1993 noch 69,6 Prozent der klassifizierten Fließgewässer kritisch belastet oder noch stärker verschmutzt, so waren dies im Jahr 2001 nur noch 34,1 Prozent.
Deutlich zurückgegangen sind die Abfallmengen, darunter auch der Siedlungsabfall, sowie der Trinkwasserverbrauch, der sich durch sparsameren Umgang sowie deutlich geringeren Verlusten seit 1991 nahezu halbiert hat.
Seit 1991 wurde das Kanalnetz von ca. 7 660 km um 4 740 km erweitert, sodass im Jahr 2001 bereits über 90 Prozent der Bevölkerung einen Anschluss an die öffentliche Kanalisation hatten, allerdings hatten nur 61 Prozent einen Anschluss an eine Kläranlage.
Verdeutlicht werden die Bemühungen Thüringens, der Rolle als grünem Herz Deutschlands gerecht zu werden, durch die große Anzahl an Naturschutzgebieten, wobei insbesondere die zwei Biosphärenreservate und der neu geschaffene Nationalpark Hainich zu nennen sind. Somit existieren weiterhin wertvolle und bedeutsame Lebensräume mit entsprechender Fauna und Flora, deren Erhaltung eine Aufgabe von hohem Rang ist.