Erfurt, 18. Juni 2004 - Nr. 165
In Thüringen wurden im vergangenen Jahr 827 vorläufige Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche durchgeführt, davon 822 Inobhutnahmen und 5 Herausnahmen. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 75 Maßnahmen bzw. 10,0 Prozent mehr als im Jahr 2002. Im Vergleich zum Jahr 1995 hat sich die Zahl der Schutzmaßnahmen verdoppelt.
Die Mehrzahl der Kinder und Jugendlichen waren Mädchen. Ihr Anteil erreichte mit 485 Mädchen bzw. 58,6 Prozent den bisher höchsten Wert seit Einführung der Statistik im Jahr 1995 (53,2 Prozent).
Über ein Viertel und damit die größte Gruppe (224 Fälle bzw. 27,1 Prozent) der Kinder und Jugendlichen war im Alter zwischen 14 und 16 Jahren und weitere 187 Jugendliche bzw. 22,6 Prozent waren zwischen 16 und 18 Jahre alt.
Mehr als die Hälfte der Betroffenen (416 Fälle bzw. 50,3 Prozent) hatte das 14. Lebensjahr noch nicht erreicht, darunter in 130 Fällen bzw. 15,7 Prozent waren die Kinder zwischen 12 und 14 Jahre alt.
92 Kinder bzw. 11,1 Prozent hatten das 3. Lebensjahr noch nicht vollendet. Das war in dieser Altersgruppe der seit 1995 höchste Anteil.
Weitere 78 Kinder bzw. 9,4 Prozent waren im Alter zwischen 9 und 12 Jahren, 60 Kinder bzw. 7,3 Prozent zwischen 3 und 6 Jahren und 56 Kinder bzw. 6,8 Prozent zwischen 6 und 9 Jahren.