Erfurt, 30. Juni 2004 - Nr. 186
Im Jahr 2003 nahmen die Thüringer Gemeinden 454 Millionen Euro an Realsteuern ein, davon 287 Millionen Euro an Gewerbesteuer (brutto) und 167 Millionen Euro an Grundsteuern. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 23 Millionen Euro bzw. 5,2 Prozent mehr an Realsteuern als im Jahr 2002.
Weitere wichtige Steuereinnahmen waren im Jahr 2003 die Gemeindeanteile an der Einkommen- und der Umsatzsteuer1).
Die Einnahmen aus dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer stiegen gegenüber dem Jahr zuvor um 15 Millionen Euro bzw. 8,0 Prozent auf 196 Millionen Euro.
Dagegen fiel der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer etwas geringer aus. Hier hatten die Gemeinden mit insgesamt 62 Millionen Euro um 1 Million Euro geringere Einnahmen als im Jahr 2002.
Die an Bund und Land abzuführende Gewerbesteuerumlage1), deren Umlagesatz bei 78 Prozent lag, belief sich im Jahr 2003 auf 67 Millionen Euro. Im Jahr 2002 waren es 52 Millionen Euro bei einem Umlagesatz von 66 Prozent.
Im Rahmen des jährlich durchzuführenden Realsteuervergleichs wird die Steuereinnahmekraft der Kommunen aus Realsteuern, Gewerbesteuerumlage und Gemeindeanteilen an der Einkommen- und Umsatzsteuer ermittelt.
Im Jahr 2003 betrug die Steuereinnahmekraft Thüringer Gemeinden 646 Millionen Euro. Das waren mit 271 Euro je Einwohner 11 Euro mehr als im Jahr zuvor.
Die Steuereinnahmekraft der kreisfreien Städte betrug 322 Euro je Einwohner, die der kreisangehörigen Gemeinden lag bei 255 Euro je Einwohner.
Bei den kreisfreien Städten waren pro Kopf der Bevölkerung die Städte Eisenach, Jena und Erfurt mit 387 Euro, 349 Euro bzw. 346 Euro am steuerstärksten. Steuerschwächer waren Suhl, Gera und Weimar.
Kreisangehörige Gemeinden wie Großheringen im Kreis Weimarer Land (4 701 Euro), Hohenwarte im Kreis Saalfeld-Rudolstadt (4 255 Euro), Fröttstädt im Kreis Gotha (3 036 Euro), Bischofroda im Wartburgkreis (2 222 Euro) sowie Mörsdorf im Saale-Holzland-Kreis (1 783 Euro), die meist über Jahre ein Mehrfaches des Landesdurchschnittes bei den Pro-Kopf-Werten erzielten, liegen zwar im Bereich vieler großer Städte der alten Bundesländer, können aber wegen ihres relativ geringen Volumens den Thüringer Durchschnitt nur wenig beeinflussen.
Insgesamt erreichten 15 Gemeinden eine Steuereinnahmekraft je Einwohner über 1 000 Euro, 22 Gemeinden zwischen 500 und 1 000 Euro. Die nach der Einwohnerzahl größten Gemeinden sind darunter Worbis, Triptis, Ichtershausen, Bad Köstritz, Neudietendorf, Auengrund und Großbreitenbach.
1) nach der Schlussrechnung
Hinweis für Lokalredaktionen:
Es liegen Ergebnisse nach Kreisen und Gemeinden vor.
Detaillierte Ergebnisse enthält der Statistische Bericht „Realsteuervergleich in Thüringen 2003“, Bestell-Nummer: 11201