Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung

Erfurt, 25. Juni 2004 - Nr. 190

Verbraucherpreisindex im Juni 2004 unverändert
Jahresteuerungsrate bei 1,6 Prozent

Das Preisniveau in Thüringen blieb nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Juni 2004 gegenüber dem Vormonat unverändert. Bundesweit stieg der Verbraucherpreisindex nach vorläufigen Berechnungen um 0,1 Prozent.
Auf der Basis Jahresdurchschnitt 2000 = 100 wurde in Thüringen, wie im Vormonat, ein Indexstand von 106,4 ermittelt.

Wenn auch das Preisniveau in Thüringen im Juni gegenüber Mai unverändert blieb, so vollzogen sich in den einzelnen Bereichen unterschiedliche Entwicklungstendenzen, die aber gemäßigt ausfielen.
Preissteigerungen konnten in Thüringen im Juni für 3 der 12 Teilindizes ermittelt werden.
So stiegen die Preise für Beherbergungsleistungen um 4,6 Prozent. Für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen mussten gegenüber Mai 4,1 Prozent mehr bezahlt werden. Pauschalreisen verteuerten sich um 3,6 Prozent.
Preisnachlässe um 0,5 Prozent gab es u.a. im Bereich „Verkehr“. Dabei verlief die Entwicklung innerhalb dieses Bereiches unterschiedlich. So stand der Preissenkung für Kraftstoffe um 2,7 Prozent ein Preisanstieg für die Personenbeförderung im Luftverkehr um 10,8 Prozent entgegen.
Im Vergleich zum Mai 2004 gab es weitere Preisreduzierungen u.a. im Bereich „Gesundheitspflege“ um 0,4 Prozent. Diese resultierten aus Preisnachlässen für medizinische Erzeugnisse, Geräte und Ausrüstungen.
Für „alkoholische Getränke und Tabakwaren“ zahlten die Verbraucher im Juni 0,3 Prozent weniger als im Vormonat. Da bei Tabakwaren keine Preisänderung eintrat, ist der Rückgang einzig auf Preisnachlässe um 0,9 Prozent bei alkoholischen Getränken zurückzuführen. Bier wurde um 1,6 Prozent billiger angeboten.
Geringfügige Preisreduzierungen mit jeweils 0,2 Prozent gab es darüber hinaus im Bereich „Bekleidung und Schuhe“ sowie im Bereich der Nachrichtenübermittlung.
Nahezu unverändert (- 0,1 Prozent) blieb das Preisniveau für „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“. Auffällig auch hier die unterschiedliche Preisentwicklung innerhalb des Bereiches. So stiegen die Preise für Obst um 3,0 Prozent. Hier waren es insbesondere Kiwis (+ 14,2 Prozent), Birnen (+ 8,4 Prozent) und Weintrauben (+ 4,2 Prozent) für die der Verbraucher mehr bezahlen musste.
Die Preise für Gemüse gaben um 2,8 Prozent nach, darunter waren u.a. nennenswerte Preissenkungen für Eisbergsalat (- 42,6 Prozent), Salatgurken (- 24,4 Prozent), Kopfsalat (- 15,2 Prozent), Paprikaschoten (- 14,8 Prozent) und Tomaten (- 10,8 Prozent).


Während die Preissteigerungen und Preissenkungen für die einzelnen Teilindizes im Juni 2004 im Vergleich zum Mai 2004 recht gemäßigt ausfielen, führten die Gesundheits- und Steuerreform sowie die Entwicklung am Rohölmarkt zu teilweise beträchtlichen Erhöhungen im Jahresvergleich. Die Jahresteuerungsrate betrug im Juni 1,6 Prozent.
So stiegen in Thüringen im Bereich „Gesundheitspflege“ die Preise im Vergleich zum Juni 2003 um 21,2 Prozent.
Die Preise für „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ erhöhten sich binnen Jahresfrist um 6,7 Prozent. Während die Preise für alkoholische Getränke um 0,8 Prozent zurückgingen, mussten die Verbraucher für Tabakwaren 12,2 Prozent mehr bezahlen.
Im Bereich „Verkehr“ betrug die Jahresteuerungsrate 2,8 Prozent. Besonderen Anteil an dieser Entwicklung hatten die um 5,4 Prozent gestiegenen Preise für Kraftstoffe sowie die um 3,9 Prozent höheren Aufwendungen der Verbraucher für Verkehrsdienstleistungen.
Innerhalb dieses Komplexes stiegen allein die Preise für kombinierte Personenbeförderungsdienstleistungen um 8,6 Prozent.
Auch die Preise für „Wohnung, Wasser, Gas und andere Brennstoffe“ erhöhten sich im Vergleich zum Juni 2003 um 0,4 Prozent. Während die Wohnungsmieten um 0,4 Prozent zurückgingen, stiegen die Kosten für die Haushaltenergie im Jahresvergleich um 3,8 Prozent. So mussten die Verbraucher für Heizöl (+ 11,7 Prozent), Strom (+ 4,4 Prozent) und Gas (+ 1,0 Prozent) mehr bezahlen.
Preisnachlässe gab es in den Bereichen „Bekleidung und Schuhe“ (- 1 Prozent), „Nachrichtenübermittlung“ (- 0,8 Prozent) sowie „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ (- 0,2 Prozent).

Mit einem Anstieg der Jahresteuerungsrate um 1,6 Prozent lag Thüringen unter dem vorläufigen Ergebnis für Deutschland mit 1,8 Prozent.

^{1) Korrektur der Gewichte und Preisindizes auf Grund der Neudefinition der administrierten Preise im Jahresgutachten 2003/2004 des Sachverständigenrates.}