Erfurt, 28. Juli 2004 - Nr. 201
Im Jahr 2003 ereigneten sich in Thüringen nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik 76 Unfälle beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen sowie bei deren Beförderung. Das waren 29 Unfälle weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl dieser registrierten Unfälle und die dabei freigesetzten Stoffmengen sind von Jahr zu Jahr recht unterschiedlich, was mit der Zufälligkeit des Unfallgeschehens zusammenhängt.
Infolge der Schadensfälle gelangten 1,9 Millionen Liter wassergefährdende Substanzen in die Umwelt (2002: 0,2 Millionen Liter).
In 9 von 10 Fällen liefen Mineralölprodukte wie leichtes Heizöl und Kraftstoffe, aber auch Motor-, Getriebe- und Hydrauliköl aus. Ihr Anteil an der freigesetzten Gesamtmenge fiel mit nur einem Prozent relativ gering aus. 99 Prozent entfielen auf Stoffe wie Jauche, Gülle, und Silagesickersaft. Diese Stoffe sind nicht in Wassergefährdungsklassen eingestuft, bergen jedoch wegen ihren großen Mengen ein beträchtliches Gefährdungspotenzial für das Grundwasser oder Gewässer und können so auch immer wieder Fischsterben auslösen.
Alle Ereignisse führten zu Beeinträchtigungen der Umwelt, in vielen Fällen auch zu Mehrfachbelastungen. So kam es zu 47 Bodenverunreinigungen,
Zusätzlich zu den 76 Unfällen beim Umgang mit wassergefährdenden Substanzen sowie bei deren Beförderung wurden im Jahr 2003 von den unteren Wasserbehörden auch 15 Schadensereignisse gemeldet, bei denen Verursacher und Mengen des freigesetzten Schadstoffes unbekannt sind. Nicht selten