Erfurt, 09. August 2004 - Nr. 220
Die Bruttoausgaben für Leistungen nach dem Bundessozialhilfegesetz betrugen im vergangenen Jahr in Thüringen 497,7 Millionen Euro. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 50,4 Millionen Euro bzw. 11,3 Prozent mehr als im Jahr 2002.
Knapp ein Drittel der Gesamtausgaben (158,4 Millionen Euro bzw. 31,8 Prozent) wurden für Hilfe zum Lebensunterhalt ausgegeben. Das waren 8,3 Millionen Euro bzw. 5,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Für die vielfältigen Hilfen in besonderen Lebenslagen wurden 339,3 Millionen Euro aufgewendet. Das waren mehr als zwei Drittel der Gesamtausgaben und 42,1 Millionen Euro bzw. 14,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Die größten Ausgaben beanspruchte, wie in den vergangenen Jahren, die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen. Das Ausgabevolumen betrug 282,0 Millionen Euro, 33,8 Millionen Euro bzw. 13,6 Prozent mehr als im Jahr 2002.
Die Hilfe zur Pflege nahm Ausgaben in Höhe von 38,4 Millionen Euro in Anspruch (2002: 30,9 Millionen Euro), die Ausgaben für Hilfe bei Krankheit, Hilfe bei Sterilisation und Hilfe zur Familienplanung betrugen 14,6 Millionen Euro (2002: 14,2 Millionen Euro), die Ausgaben für Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten 3,1 Millionen Euro (2002: 2,7 Millionen Euro) und für weitere Hilfen in besonderen Lebenslagen wurden 1,2 Millionen Euro gewährt (2002: 1,2 Millionen Euro).
Den Bruttoausgaben standen 71,1 Millionen Euro Einnahmen gegenüber. Das waren 8,3 Millionen Euro bzw. 13,1 Prozent mehr als im Jahr 2002. Nach Abzug der Einnahmen betrugen die Nettoausgaben für Sozialhilfe 426,6 Millionen Euro, 42,1 Millionen Euro bzw. 11,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Im Jahr 2003 wurden somit rein rechnerisch 179,06 Euro je Einwohner für Sozialhilfe ausgegeben. Das waren 18,98 Euro bzw. 11,9 Prozent mehr als im Jahr 2002.