Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 13. August 2004 - Nr. 228

31. März 2004: Weitere Zunahme der Anzahl der Strafgefangenen in Thüringens Justizvollzugsanstalten

Am 31. März 2004 waren in den Justizvollzugsanstalten Thüringens 2 190 Personen inhaftiert, darunter 1 847 rechtskräftig zu Freiheitsentzug verurteilte Strafgefangene. Außerdem befanden sich 282 Personen in Untersuchungshaft, 44 Personen im sonstigen Freiheitsentzug und 17 Jugendliche im Jugendarrest.
Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik insgesamt 60 Inhaftierte (+ 2,8 Prozent) mehr, dabei erhöhte sich nur die Zahl der Strafgefangenen um 100 Strafgefangene bzw. 5,7 Prozent. Die Zahl der Untersuchungshäftlinge sank um 21 Personen bzw. 7 Prozent, die der Personen im sonstigen Freiheitsentzug um 15 Personen bzw. 25 Prozent. Im Jugendarrest befanden sich mit 17 Personen 4 weniger als am 31. März 2003.

Der Anteil der Strafgefangenen an den an diesem Tag insgesamt Inhaftierten erhöhte sich innerhalb eines Jahres um 2,3 Prozentpunkte auf 84,3 Prozent. Dabei stieg die die Zahl der Häftlinge, die eine Jugendstrafe verbüßen, um 32 auf 279 Personen und die Zahl der nach allgemeinem Strafrecht Verurteilten stieg um 68 auf 1 568 Gefangene.
Der Anteil der Häftlinge im Strafvollzug liegt in Thüringen über dem in der Bundesrepublik (77 Prozent) und dem in den neuen Bundesländern (82 Prozent). Beim Anteil des Jugendstrafvollzugs am Strafvollzug insgesamt liegt der Wert in Thüringen mit 14,9 Prozent unter dem der neuen Bundesländer (17,8 Prozent), aber höher als in der Bundesrepublik (11,3 Prozent).

Mehr als 4 von 10 Strafgefangenen (809 Personen) waren junge Erwachsene im Alter von 21 bis unter 30 Jahren, weitere 28 Prozent waren im Alter von 30 bis unter 40 Jahren. Der Anteil der Jugendlichen und Heranwachsenden veränderte sich nur geringfügig von 8,2 Prozent Ende März 2003 auf 8,3 Prozent Ende März dieses Jahres.

Die häufigste Ursache für den Freiheitsentzug waren die so genannten anderen Straftaten gegen die Person mit 446 Fällen (24 Prozent der Strafgefangenen), darunter vor allem 316 wegen Körperverletzung (insbesondere gefährliche Körperverletzung), 59 wegen Mord und 27 wegen Totschlag Verurteilte. An zweiter Stelle folgten die Delikte Diebstahl und Unterschlagung mit 366 Strafgefangenen.

Der höchste Zuwachs um 47 auf 215 Strafgefangene war bei den wegen anderer Vermögens- und Eigentumsdelikte und Urkundendelikte verurteilten Strafgefangenen zu verzeichnen. Dazu zählen vor allem Betrugs- und Untreuedelikte mit 143 Strafgefangenen (+ 35 Personen).

Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Strafgefangenen (1 206) waren bereits vorbestraft. Mehr als jeder Dritte von ihnen hatte 5 und mehr, 75 Gefangene hatten mehr als 10 Vorstrafen aufzuweisen.

Mit einer voraussichtlichen Vollzugsdauer bis maximal einem Jahr waren 727 (39 Prozent) der Strafgefangenen inhaftiert, bei 903 (49 Prozent) waren es mehr als ein bis zu fünf Jahre und bei 217 (12 Prozent) mehr als fünf Jahre, darunter 32 Personen (Ende März 2003: 31 Personen) mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe.

Diese und weitere detaillierte Informationen zu den Strafgefangenen sind im Statistischen Bericht „Strafgefangene und Verwahrte in den Justizvollzugsanstalten Thüringens am 31. März 2004“ enthalten.
Strafgefangene am 31.03. - ausgewählte Merkmale
Strafgefangene am 31. März nach den hauptsächlichen Hauptdeliktgruppen