Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 01. September 2004 - Nr. 264

Verdienste der Thüringer Handwerker im Mai 2004

Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst eines vollzeitbeschäftigten Handwerkers (Geselle und übrige Arbeiter)1) lag im Mai 2004 bei 8,63 Euro. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 0,17 Euro bzw. 1,9 Prozent mehr als im Mai 2003.
Ein Geselle im Thüringer Handwerk bezog im Mai 2004 einen durchschnittlichen Bruttostundenverdienst in Höhe von 8,86 Euro. Übrige Arbeiter, dazu zählen u.a. angelernte, ungelernte sowie Hilfsarbeiter, erhielten einen Stundenlohn von 7,27 Euro.
Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst der Männer lag - bedingt durch die abweichende Beschäftigtenstruktur (Ausbildung, Art der Tätigkeit, Lebensalter, Berufsjahre u.ä.) - mit 8,93 Euro um 2,46 Euro über dem der Frauen mit 6,47 Euro.

Der Anstieg der Bruttostundenlöhne bei den Männern gegenüber Mai 2003 um 0,21 Euro führte bei gleichzeitiger rückläufiger Entwicklung der Bruttostundenlöhne der Frauen um 0,02 Euro zu einer Zunahme des Verdienstunterschiedes zwischen Männer und Frauen.

Verdienten die Frauen im Mai 2003 im Handwerk rund ein Viertel (25,6 Prozent) weniger als die Männer, so waren es im Mai diesen Jahres 27,5 Prozent.

Die durchschnittlich bezahlte Wochenarbeitszeit (einschl. Mehrarbeitszeit) lag im Mai 2004 mit 40,3 Stunden geringfügig unter der des Vorjahres (40,4 Stunden).

Der Anstieg des durchschnittlichen Bruttomonatsverdienstes von 1 486 Euro im Mai 2003 auf 1 509 Euro in diesem Jahr ist somit auf die Erhöhung der Bruttostundenverdienste zurückzuführen.

Wie das Thüringer Landesamt für Statistik weiter mitteilte, gab es zwischen den einzelnen Gewerben zum Teil erhebliche Verdienstunterschiede.
Die höchsten Stundenlöhne hatten wie im Vorjahr die Metallbauer mit 9,77 Euro (Mai 2003: 9,34 Euro). Es folgten die Maler und Lackierer mit 9,22 Euro.
Am Ende der Verdienstskala befanden sich - wie in den Vorjahren - die Bäcker und die Fleischer. Bäcker erhielten im Mai 2004 einen Stundenlohn von 6,78 Euro. Damit verdienten sie als einziger Gewerbezweig weniger als im Mai 2003 (6,81 Euro). Der Stundenlohn der Fleischer lag im Mai 2004 bei 6,98 Euro; ein Cent mehr als im Mai 2003.

Allerdings hatten diese beiden Gewerbe mit 41,5 Stunden - Fleischer - bzw. 40,9 Stunden - Bäcker - die längsten Wochenarbeitszeiten.

Trotz Anstieg der Wochenarbeitszeit der Bäcker von 40,8 Stunden im Mai des Vorjahres auf 40,9 Stunden in diesem Jahr blieb der Bruttomonatsverdienst - durch den Rückgang des Stundenlohnes - mit 1 205 Euro auf dem Niveau vom Mai 2003 (1 206 Euro).
In allen anderen Gewerbezweigen gab es gestiegene Bruttomonatsverdienste.

Die Angaben über Verdienste und Arbeitszeiten sind Durchschnittswerte, die auf der Grundlage der Laufenden Verdiensterhebung im Handwerk ermittelt wurden.
Unmittelbare Rückschlüsse auf eigene Verdienste sind nicht möglich.

Weitere Angaben enthält der Statistische Bericht „Verdienste und Arbeitszeiten in ausgewählten Gewerben des Handwerks in Thüringen, Mai 2003 und Mai 2004“.

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1) Laut Gesetz werden die folgenden zehn Gewerbe des Handwerks erfasst:
Maler und Lackierer, Metallbauer, Kraftfahrzeugmechaniker, Klempner, Gas- und
Wasserinstallateure, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, Elektroinstallateure, Tischler,
Bäcker, Fleischer.