Erfurt, 15. September 2004 - Nr. 267
Am 16. September 1987 unterzeichneten Vertreter aus (damals) 46 Staaten das sogenannte „Montreal Protokoll“, das die Herstellung und Verwendung von Stoffen reglementiert, die zur Zerstörung der Ozonschicht führen und zum Treibhauseffekt beitragen. Seither gilt der 16. September jährlich als „Internationaler Tag für die Erhaltung der Ozonschicht“.
Im Jahre 2003 verwendeten Thüringer Unternehmen insgesamt 118 Tonnen ozonschichtschädigende und klimawirksame Stoffe. Dabei handelte es sich überwiegend um voll- bzw. teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (FKW, H-FKW) mit rund 93 Tonnen sowie teilhalogenierte Fluorchlorwasserstoffe (H-FCKW) mit etwa 13 Tonnen. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik rund 13 Tonnen oder 12,3 Prozent mehr als im Jahre 2002.
Dabei ist allerdings zu beachten, dass diese Stoffe zum einen nicht unbedingt auch tatsächlich in die Umwelt gelangten und zum anderen nicht gleichermaßen gefährlich für das Ozon in der Stratosphäre sind. Diesen Tatsachen wird durch die Ermittlung des sogenannten Ozonabbaupotenzials (ODP – Ozone Depletion Potential) Rechnung getragen. Im Vergleich zum Jahre 2002 reduzierte sich die potenzielle ozonschichtschädigende Wirkung dieser Stoffe deutlich von 6,4 ODP – gewichtete Tonnen auf 2,0 Tonnen im Jahre 2003.
Dagegen lag das Treibhauspotenzial (GWP – Global Worming Potential), das die Klimawirksamkeit eines Stoffes kennzeichnet, im Jahre 2003 mit insgesamt 212 200 GWP – gewichtete Tonnen noch einmal über dem bisher höchsten Wert aus dem Jahr 2002 (206 300 Tonnen). Bei rund drei Vierteln der verwendeten Stoffe, so die Statistiker weiter, handelt es sich um Tetrafluorethan. Dieses auch unter der Bezeichnung R 134a bekannte Kühlmittel, das vornehmlich in Klima- und Kälteanlagen zum Einsatz kommt, hatte sich nach dem Verbot des als regelrechter Ozonkiller entlarvten R 12 recht schnell als Ersatzstoff durchgesetzt. Der Einsatz von R 134a ist zwar für die Ozonschicht ungefährlich, es besitzt allerdings ein sehr hohes Treibhauspotenzial. Wie beispielsweise aus einer vor zwei Jahren veröffentlichten Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes hervorgeht, entweichen aus jeder Pkw – Klimaanlage im Durchschnitt etwa 8,2 Prozent des Kältemittels pro Jahr in die Atmosphäre.