Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 20. September 2004 - Nr. 273

Im Thüringer Bauhauptgewerbe :
Zuwachs der Auftragsbestände im Vorjahresvergleich

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik lagen Ende Juni 2004 die wertmäßigen Auftragsbestände im Thüringer Bauhauptgewerbe mit 614 Millionen Euro um 15,8 Prozent über dem Ergebnis vom 31. März 2004 (Neue Bundesländer: - 3,1 Prozent, Deutschland: 0,5 Prozent) und 2,0 Prozent über dem Niveau Ende Juni 2003 (Neue Bundesländer: - 9,6 Prozent, Deutschland: - 7,4 Prozent).

In den einzelnen Bausparten verlief die Entwicklung zum Vorjahresvergleich differenziert:
Die Auftragsbestände im Hochbau waren am 30. Juni 2004 mit 230 Millionen Euro um 8,0 Prozent geringer als am 30. Juni des Vorjahres. Während im gewerblichen Hochbau als größte Hochbausparte die Auftragsbestände um 11,8 Prozent auf 105 Millionen Euro zurückgingen, nahmen sie im Wohnungsbau um 1,5 Prozent leicht zu und erreichten 39 Millionen Euro. Die Auftragsbestände im öffentlichen Hochbau betrugen 87 Millionen Euro. Sie hatten sich gegenüber dem Vorjahresstichtag um 7,0 Prozent verringert.

Im gesamten Tiefbau gab es einen Zuwachs von 9,1 Prozent auf 383 Millionen Euro.
Dies ist vor allem auf den Straßenbau als größte Tiefbausparte zurückzuführen, der mit 203 Millionen Euro - aufgrund der positiven Entwicklung der Auftragseingänge im 1. Halbjahr 2004 - ein Plus von 19,3 Prozent erreichte. Der öffentliche Tiefbau ohne Straßenbau hatte mit 104 Millionen Euro ebenfalls höhere Auftragsbestände als Ende Juni 2003 (3,6 Prozent). Einen Bestandsrückgang auf 77 Millionen Euro musste der gewerblichen Tiefbau hinnehmen (- 5,6 Prozent).

Unter Zugrundelegung der durchschnittlichen baugewerblichen Umsätze der letzten 12 Monate lag die Reichweite der Aufträge bei 4,1 Monaten. Das war ein höheres Auftragspolster als zum 30. Juni 2003 (3,7 Monate).

Im Laufe der Jahre ist bei den Auftragsbeständen eine Änderung der Anteile der einzelnen Bausparten eingetreten. So überwog im Vierteljahresdurchschnitt 1995 der Hochbau noch mit einem Anteil von 68 Prozent am Auftragsbestand insgesamt, vor allem durch den Wohnungsbau und den gewerblichen Hochbau. Wegen des starken Rückgangs der beiden genannten Hochbausparten in den darauf folgenden Jahren veränderte sich das Verhältnis zugunsten des Tiefbaus, der im Vierteljahresdurchschnitt 2004 einen Anteil von 62 Prozent erreichte.