Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 15. September 2004 - Nr. 276

Das Thüringer Industriewachstum ist auch im Monat Juli ungebremst

Die 1 957 Betriebe von Unternehmen im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten 1) erzielten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Monat Juli 2004 einen Umsatz in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Zum vergleichbaren Vorjahresmonat stieg der Umsatz, bei einem Arbeitstag weniger, um 94 Millionen Euro bzw. 5,3 Prozent.

Im kumulativen Vergleich von Januar bis Juli 2004 und 2003 stiegen die Umsätze, bei gleicher Zahl an Arbeitstagen, um 8,1 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro.
In drei der vier Hauptgruppen der Industrie gab es höhere Umsätze. Die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie erreichten mit 11,7 Prozent den höchsten Zuwachs. Es folgten die Investitions- und die Verbrauchsgüterproduzenten mit 7,9 bzw. 2,7 Prozent. Der Umsatz der Gebrauchsgüterproduzenten (u.a. Möbel- und Spielwarenhersteller) ging um 1,7 Prozent zurück.

In das Inland wurden von Januar bis Juli 2004 Waren im Wert von 9,6 Milliarden Euro verkauft. Das waren 5,2 Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum 2003.
Einen Zuwachs erzielten die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie mit 10,6 Prozent und die Verbrauchsgüterproduzenten mit 3,4 Prozent. Die Gebrauchsgüter- und die Investitionsgüterproduzenten verfehlten mit 6,3 bzw. 0,2 Prozent die vergleichbaren Vorjahresergebnisse.

Die Auslandsumsätze erhöhten sich gegenüber den ersten sieben Monaten 2003 um 16,8 Prozent auf knapp 3,6 Milliarden Euro. Die kumulierte Wachstumsrate lag damit deutlich über der des Inlandsumsatzes.
Zweistellige Wachstumsraten erreichten die Betriebe der Investitionsgüterproduzenten mit 21,5 Prozent, die der Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie mit 15,3 Prozent und die der Gebrauchsgüterproduzenten mit 13,5 Prozent. Die Verbrauchsgüterproduzenten meldeten rückläufige Auslandsumsätze um 3,7 Prozent.
Die Exportquote betrug 27,1 Prozent und war damit höher als im vergleichbaren Zeitraum 2003 (25,1 Prozent).
Mit circa 2,2 Milliarden Euro wurden in den ersten sieben Monaten 2004 über 61,5 Prozent der Exporte Thüringens in die Länder der Eurozone ausgeführt. Geringere Bedeutung besitzen dagegen die Exporte in Länder außerhalb der Eurozone. 38,5 Prozent (1,4 Milliarden Euro) der Ausfuhren gehen in Länder außerhalb des Euro-Geltungsbereichs.

Die Produktivität (Umsatz je Beschäftigten) stieg von Januar bis Juli gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 5,9 Prozent auf 90 450 Euro, hervorgerufen durch die deutlichere Steigerung des Umsatzes um 8,1 Prozent im Vergleich mit dem Anstieg der Beschäftigtenzahl um 2,1 Prozent.
Alle vier Wirtschaftszweige meldeten mehr Umsatz je Beschäftigten: die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie (+ 7,2 Prozent), die Investitionsgüterproduzenten (+ 6,8 Prozent), die Gebrauchsgüterproduzenten (+ 4,1 Prozent) und die Verbrauchsgüterproduzenten (+ 1,1 Prozent).

Im Monat Juli 2004 waren in den Thüringer Industriebetrieben 147 099 Personen beschäftigt. Das waren 2 311 Beschäftigte bzw. 1,6 Prozent mehr als im Juli 2003.
Dieser Anstieg erfolgte in unterschiedlicher Höhe in drei der vier Hauptgruppen, wobei die Gruppe der Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie mit einem Plus von 1 944 Personen wiederholt den Spitzenplatz vor den Investitionsgüterproduzenten mit + 799 Personen und den Verbrauchsgüterproduzenten mit + 104 Personen einnahm. Die Gebrauchsgüterproduzenten wiesen einen Abbau von 536 Arbeitsplätzen aus.

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1) Zur Entlastung kleinerer Betriebe werden monatlich nur die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten der Industrie (Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe) befragt.

Umsatz und Beschäftigte in der Industrie Thüringens

Vergleichsangaben für die neuen und alten Bundesländer liegen in ca. drei Wochen vor und werden dann veröffentlicht.