Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 13. Oktober 2004 - Nr. 301

Thüringer Industriewachstum im August 2004 unverändert stark

Die 1 953 Betriebe von Unternehmen im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten1) erzielten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im August 2004 einen Umsatz in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Zum vergleichbaren Vorjahresmonat stieg der Umsatz, bei einem Arbeitstag mehr, um 187 Millionen Euro bzw. 11,1 Prozent.

Im kumulativen Vergleich der ersten acht Monate 2004 und 2003 stiegen die Umsätze, bei einem Arbeitstag mehr, um 8,4 Prozent auf 15,0 Milliarden Euro.
In drei der vier Hauptgruppen der Industrie gab es höhere Umsätze.
Die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie erreichten mit 12,2 Prozent den höchsten Zuwachs. Es folgten die Investitions- und die Verbrauchsgüterproduzenten mit 7,6 bzw. 3,6 Prozent. Der Umsatz der Gebrauchsgüterproduzenten (u.a. Möbel- und Spielwarenhersteller) ging um 0,1 Prozent zurück.

In das Inland wurden von Januar bis August 2004 Waren im Wert von 11,0 Milliarden Euro verkauft. Das waren 5,5 Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum 2003.
Einen Zuwachs erzielten die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie mit 11,2 Prozent und die Verbrauchsgüterproduzenten mit 4,4 Prozent. Die Gebrauchsgüter- und die Investitionsgüterproduzenten verfehlten mit 4,3 bzw. 1,1 Prozent die vergleichbaren Vorjahresergebnisse.

Die Auslandsumsätze erhöhten sich gegenüber den ersten acht Monaten 2003 um 17,2 Prozent auf über 4,0 Milliarden Euro. Die kumulierte Wachstumsrate lag damit deutlich über der des Inlandsumsatzes.
Zweistellige Wachstumsraten erreichten die Betriebe der Investitionsgüterproduzenten mit 22,3 Prozent, die der Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie mit 15,5 Prozent und die der Gebrauchsgüterproduzenten mit 12,8 Prozent. Die Verbrauchsgüterproduzenten meldeten rückläufige Auslandsumsätze um 4,3 Prozent.



Die Exportquote betrug 26,5 Prozent und fiel damit höher aus als im vergleichbaren Zeitraum 2003 (24,5 Prozent).
Mit etwa 2,5 Milliarden Euro wurden in den ersten acht Monaten 2004 fast 61,4 Prozent der Exporte Thüringens in die Länder der Eurozone ausgeführt. Weitere 1,6 Milliarden Euro (38,6 Prozent) der Ausfuhren gehen in Länder außerhalb der Eurozone.

Die Produktivität (Umsatz je Beschäftigten) stieg von Januar bis August 2004 gegenüber dem Vergleichzeitraum des Vorjahres um 6,3 Prozent auf 103 112 Euro, hervorgerufen durch die deutlichere Steigerung des Umsatzes um 8,4 Prozent im Vergleich mit dem Anstieg der Beschäftigtenzahl um 2,0 Prozent.
Alle vier Wirtschaftszweige meldeten mehr Umsatz je Beschäftigten: die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie (+ 7,9 Prozent), die Investitionsgüterproduzenten (+ 6,4 Prozent), die Gebrauchsgüterproduzenten (+ 5,2 Prozent) und die Verbrauchsgüterproduzenten (+ 2,1 Prozent).

Im August 2004 waren in den Thüringer Industriebetrieben 148 291 Personen beschäftigt. Das waren 2 336 Beschäftigte bzw. 1,6 Prozent mehr als im August 2003.
Dieser Anstieg erfolgte in unterschiedlicher Höhe in drei der vier Hauptgruppen, wobei die Gruppe der Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie mit einem Plus von 1 843 Personen wiederholt den Spitzenplatz vor den Investitionsgüterproduzenten mit + 615 Personen und den Verbrauchsgüterproduzenten mit + 62 Personen einnahm. Die Gebrauchsgüterproduzenten wiesen einen Abbau von 184 Arbeitsplätzen aus.


1) Zur Entlastung kleinerer Betriebe werden monatlich nur die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten der Industrie (Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe) befragt.

Vergleichsangaben für die neuen und alten Bundesländer liegen in ca. drei Wochen vor und werden dann veröffentlicht.

Entwicklung des Umsatzes der Industrie (kumulativ) in Thüringen gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum