Erfurt, 29. Oktober 2004 - Nr. 309
Die Beschäftigtendichte1) im Thüringer Baugewerbe verringerte sich von 1996 bis 2003 um knapp 58 Prozent und lag im Jahr 2003 bei rund 12 Beschäftigten je 1000 Einwohner. Damit lag die Beschäftigtendichte in Thüringen im Jahr 2003 geringfügig unter der in den neuen Bundesländern.
In den neuen Bundesländern ist die Beschäftigtendichte im betrachteten Zeitraum um 58,8 Prozent auf 12,5 Beschäftige je 1000 Einwohner und in den alten Bundesländern um 37,7 Prozent auf 8,4 Beschäftigte je 1000 Einwohner gesunken.
Die Entwicklung in Thüringen wird neben dem Rückgang der Wohnbevölkerung allein durch den Rückgang der Beschäftigtenzahl im Baugewerbe verursacht, die in dem betrachteten Zeitraum um fast 42 Tausend Personen bzw. rund 60 Prozent gesunken ist.
Im Vergleich aller Bundesländer hatte Thüringen unter den neuen Bundesländern die geringste Beschäftigtendichte, lag aber über den Werten der alten Bundesländer.
Die Beschäftigtendichte im Baugewerbe zeigt ein deutliches Ost-West-Gefälle. Dieses Gefälle wird dadurch sichtbar, dass alle neuen Bundesländer deutlich über der Beschäftigtendichte der alten Bundesländer liegen. Unter den alten Bundesländern hatten nur Bayern und Bremen eine Beschäftigtendichte im zweistelligen Bereich.
Innerhalb Thüringens ist ein deutlicher Unterschied zwischen den kreisfreien Städten und Landkreisen festzustellen. So lagen der Landkreis Greiz, die Stadt Suhl und der Saale-Orla-Kreis mit der Beschäftigtendichte im Baugewerbe des Jahres 2003 noch um ein Drittel bis über die Hälfte über dem Wert des Landes Thüringen. Dagegen lag die Beschäftigtendichte des Ilm-Kreises im Jahr 2003 unter dem Wert der alten Bundesländer.
Bedingt durch den enormen Nachholbedarf in den ersten Jahren nach der deutschen Einheit haben sich auf diesem Sektor in Thüringen und den anderen neuen Bundesländern Überkapazitäten gebildet, die nach und nach abgebaut wurden.
1) Die Beschäftigtendichte im Allgemeinen stellt das Verhältnis der Arbeitsplätze zur Bevölkerung eines Gebietes dar. Sie gibt an, wie viel Beschäftigte auf 1000 Einwohner entfallen. Die Beschäftigtendichte im Baugewerbe ist das Verhältnis der Baubeschäftigten zur Bevölkerung.
Beschäftigtendichte im Baugewerbe 1996 und 2003 nach Bundesländern | ||
Land | Beschäftigte je 1000 Einwohner | |
1996 | 2003 | |
Baden-Württemberg | 13,2 | 8,6 |
Bayern | 16,9 | 10,3 |
Berlin | 19,6 | 6,8 |
Brandenburg | 28,2 | 12,7 |
Bremen | 15,8 | 10,6 |
Hamburg | 15,1 | 9,0 |
Hessen | 13,5 | 8,2 |
Mecklenburg-Vorpommern | 28,9 | 12,0 |
Niedersachsen | 13,0 | 8,8 |
Nordrhein-Westfalen | 11,2 | 7,2 |
Rheinland-Pfalz | 10,4 | 8,2 |
Saarland | 12,3 | 8,9 |
Sachsen | 34,3 | 13,6 |
Sachsen-Anhalt | 33,8 | 13,0 |
Schleswig-Holstein | 13,9 | 7,2 |
Thüringen | 28,2 | 11,9 |
Deutschland | 16,6 | 9,1 |
Neue Bundesländer | 30,3 | 12,5 |
Alte Bundesländer | 13,5 | 8,4 |
Beschäftigtendichte im Baugewerbe 1996 und 2003 nach Kreisen | ||
Kreise | Beschäftigte je 1000 Einwohner | |
1996 | 2003 | |
Stadt Erfurt | 45,4 | 14,4 |
Stadt Gera | 30,0 | 10,5 |
Stadt Jena | 24,3 | 12,2 |
Stadt Suhl | 27,2 | 16,1 |
Stadt Weimar | 32,1 | 10,3 |
Stadt Eisenach | 26,1 | 11,6 |
Eichsfeld | 22,9 | 13,7 |
Nordhausen | 27,0 | 11,6 |
Wartburgkreis | 21,7 | 10,4 |
Unstrut-Hainich-Kreis | 29,9 | 12,1 |
Kyffhäuserkreis | 29,4 | 10,1 |
Schmalkalden-Meiningen | 27,6 | 12,4 |
Gotha | 31,7 | 9,0 |
Sömmerda | 29,1 | 12,1 |
Hildburghausen | 20,0 | 8,8 |
Ilm-Kreis | 19,4 | 7,1 |
Weimarer Land | 26,9 | 12,9 |
Sonneberg | 19,9 | 10,3 |
Saalfeld-Rudolstadt | 27,6 | 10,2 |
Saale-Holzland-Kreis | 27,3 | 11,3 |
Saale-Orla-Kreis | 31,4 | 16,0 |
Greiz | 29,1 | 19,9 |
Altenburger Land | 27,7 | 12,0 |
Thüringen | 28,2 | 11,9 |