Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 09. November 2004 - Nr. 330

Knapp 40 Prozent des Ackerlandes ohne Pflug bestellt

Die Thüringer Landwirte bewirtschafteten im letzten Jahr 615 800 Hektar Ackerland. Landläufig sagt man, sie hatten 615 800 Hektar Acker „unter dem Pflug“. Dass diese Redewendung nicht mehr generell zutreffend ist, zeigt die Auswertung der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung zu angewandten Bodenbearbeitungsverfahren.

Knapp 40 Prozent (39,3 Prozent) des Ackerlandes bzw. 242 200 Hektar wurden im Herbst 2003 bzw. Frühjahr 2004 nicht wendend bearbeitet, d.h. pfluglos bestellt. Die Aussaat bzw. Pflanzung erfolgte im Mulch- oder Direktsaatverfahren.

Die Hälfte des Wintergetreides, das mit 307 600 Hektar 50 Prozent des Ackerlandes einnimmt, wurde pfluglos in den Boden gebracht.
Ebenfalls jeder zweite Hektar wurde bei Raps und Rübsen im Mulch- bzw. Direktverfahren gesät (54 400 von 109 900 Hektar Anbaufläche).
Bei Sommergetreide mit einer Anbaufläche von 67 700 Hektar wurden 12 700 Hektar bzw. 18,8 Prozent vor der Aussaat nicht gepflügt.
6 700 Hektar bzw. 14,9 Prozent der Maisfelder, deren Anbauumfang bei 45 000 Hektar lag, wurden pfluglos bestellt.
Bei der 11 400 Hektar umfassenden Anbaufläche von Zucker- und Runkelrüben wurden 2 100 Hektar bzw. 18,8 Prozent vor der Bestellung nicht mit einem Pflug bearbeitet und bei Kartoffeln lag der Anteil bei 15 Prozent (430 von 2 900 Hektar).