Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung

Erfurt, 01. Dezember 2004 - Nr. 347

Regionale Unterschiede beim Arbeitnehmerentgelt im Jahr 2002 in Thüringen
Geringe Spanne beim Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer

Die regionale Verteilung des geleisteten Arbeitnehmerentgelts, es umfasst die Bruttolöhne und –gehälter der Arbeitnehmer sowie die Sozialbeiträge der Arbeitgeber, war nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik auch im Jahr 2002 von großen regionalen Unterschieden gekennzeichnet.
Von den insgesamt 24,5 Milliarden Euro Arbeitnehmerentgelt in Thüringen entfielen allein auf die Stadt Erfurt ca. 3,4 Milliarden Euro bzw. 13,8 Prozent.
Ebenfalls im Vorderfeld platzierten sich die kreisfreien Städte Jena (2.) und Gera (5.) sowie die Landkreise Gotha (3.), Schmalkalden - Meiningen (4.) und der Wartburgkreis (6.). In den nachfolgenden Landkreisen Saalfeld-Rudolstadt, Unstrut-Hainich-Kreis, Ilm-Kreis und Greiz lag das Arbeitnehmerentgelt im Jahr 2002 ebenfalls über 1 Milliarde Euro.
Demgegenüber hatten die kreisfreien Städte Weimar (15.), Eisenach (17.) und Suhl (20.) im Jahr 2002 einen eher geringen Anteil am geleisteten Arbeitnehmerentgelt in Thüringen. Auf den letzten drei Plätzen lagen die Landkreise Sömmerda (21.), Sonneberg (22.) und Hildburghausen (23.).
Verursacht wurden die starken regionalen Unterschiede in Thüringen vor allem durch die Anzahl der Arbeitnehmer in den Betrieben der Region, d.h. sowohl die Anzahl der Betriebe als auch die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer je Betrieb beeinflussen direkt die Höhe des Arbeitnehmerentgelts. Ein weiterer Einflussfaktor ist die Höhe des durchschnittlichen Arbeitnehmerentgelts je Arbeitnehmer.


Die Lohnkosten, so bezeichnet man das Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer, haben auf der Ebene der kreisfreien Städte und Landkreise in Thüringen im Vergleich zu anderen Bundesländern eine eher geringe Spannbreite.
Diese reichte im Jahr 2002 von 28 849 Euro in der Stadt Eisenach bis 24 013 Euro im Saale-Holzland-Kreis.
In Baden-Württemberg dagegen reichte diese Spannbreite im gleichen Jahr von 42 260 Euro (Landkreis Böblingen) bis 29 861 Euro (Landkreis Sigmaringen).
Die regionale Differenzierung der Lohnkosten hat ihre Ursache in unterschiedlichen Unternehmens- und Beschäftigtenstrukturen. Obwohl die Spanne der Lohnkosten in den kreisfreien Städten und Landkreisen Thüringens im Jahr 2002 vergleichsweise gering ausfiel, so konzentrierten sich die höher entlohnten Arbeitsplätze vor allem in den 6 kreisfreien Städten. Den Spitzenplatz unter den Landkreisen nahm der Wartburgkreis mit Lohnkosten in Höhe von 26 754 Euro ein, der sich auf dem 6. Platz als einziger in den Bereich der kreisfreien Städte einreihen konnte. Am hinteren Ende der Rangliste lagen neben dem Saale-Holzland-Kreis (24 013 Euro) auch die Landkreise Sonneberg (24 564 Euro) und der Unstrut-Hainich-Kreis (24 675 Euro).

Mit 25 990 Euro lagen die Lohnkosten in Thüringen im Jahr 2002 nahe dem Durchschnittswert der neuen Bundesländer (ohne Berlin) mit 26 160 Euro, jedoch deutlich unter dem Durchschnittswert des früheren Bundesgebietes (ohne Berlin) mit 33 927 Euro.

Im Jahr 2002 gab es in Thüringen 943 200 Arbeitnehmer. Das waren 21 400 Personen bzw. 2,2 Prozent weniger als im Jahr 2001. Da sich im gleichen Zeitraum die Lohnkosten (das Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer) lediglich um 2,1 Prozent erhöhten, sank dementsprechend im Jahr 2002 das Arbeitnehmerentgelt geringfügig um 0,2 Prozent.

Die vorgelegten Ergebnisse wurden nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) 1995 berechnet und sind auf nationaler und regionaler Ebene für alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union vergleichbar.

Detaillierte Ergebnisse enthält der Statistische Bericht „Arbeitnehmerentgelt in Thüringen 1996 bis 2002 nach Kreisen“.

Weitere Auskünfte erteilt:

Herr Heß
Referat VGR, Erwerbstätigkeit, UGR, Außenhandel
Telefon (0361) 37 84 210