Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung

Erfurt, 26. November 2004 - Nr. 356

Verbraucherpreisindex im November 2004 um 0,4 Prozent gesunken
Jahresteuerungsrate bei 1,9 Prozent

Die Verbraucherpreise in Thüringen sanken nach Berechnungen des Thüringer Landesamtes für Statistik von Mitte Oktober bis Mitte November 2004 um 0,4 Prozent.
Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren die Preisnachlässe für Heizöl um 8,4 Prozent und für Kraftstoffe um 3,3 Prozent. Ohne die Preisrückgänge für diese beiden Produkte wären die Lebenshaltungskosten im November nur um 0,2 Prozent zurückgegangen.

Preiswerteres Heizöl führte trotz Anstieg der Preise für feste Brennstoffe (+ 0,5 Prozent) und höherer Gaspreise (+ 0,2 Prozent) zu einer Verringerung des Preises für „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ um 0,2 Prozent.
Verbraucherfreundlich entwickelten sich die Preise im Nahrungsmittelbereich. Hier wurden insbesondere für Obst und Gemüse Preisnachlässe um 4,1 bzw. 2,0 Prozent festgestellt. So wurden u.a. Apfelsinen um 18,8 Prozent, Kiwi um 11,5 Prozent, Zitronen um 8,0 Prozent und Tafeläpfel um 5,3 Prozent preiswerter angeboten als im Vormonat. Gleichzeitig konnte mit dieser Preisentwicklung der Preisanstieg bei Weintrauben um 10,2 Prozent mehr als kompensiert werden.
Preisnachlässe gab es für Gemüse u.a. bei Blumenkohl (- 18,5 Prozent), Weißkohl (- 12,1 Prozent) und Paprikaschoten (- 10,9 Prozent). Allerdings zogen Kopfsalat (+ 53,5 Prozent) und Eisbergsalat (+ 35,0 Prozent) erheblich im Preis an.

Die größten Preisrückgänge wurden für die Bereiche „Verkehr“ sowie „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ mit jeweils 1,1 Prozent ermittelt. Während die Kraftstoffe die Preisentwicklung im Bereich „Verkehr“ bestimmten, waren es für den Bereich „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ die gesunkenen Preise für Pauschalreisen (- 6,8 Prozent) sowie die Preise für audiovisuelle, fotografische und Informationsverarbeitungsgeräte und Zubehör (- 0,6 Prozent).

Mehr bezahlen als im Vormonat mussten die Verbraucher im November 2004 u.a. für „Bekleidung und Schuhe“ (+ 0,2 Prozent).

Die Jahresteuerungsrate lag im November dieses Jahres bei 1,9 Prozent. Zurückzuführen ist der hohe Anstieg der Verbraucherpreise im Vergleich zum November des letzten Jahres auf die Auswirkungen der Gesundheits- und Steuerreform sowie auf die Preisentwicklung für Mineralölprodukte.
Wenngleich die Preise für Heizöl (- 8,4 Prozent) und Kraftstoffe (- 3,3 Prozent) gegenüber Oktober 2004 zurückgingen, lagen sie im November 2004 um 25,9 bzw. 8,6 Prozent über denen des Vorjahres.
Die Preise für Gesundheitspflege stiegen gegenüber November 2003 um 22,4 Prozent. Raucher mussten im November 2004 durchschnittlich 12,2 Prozent mehr für Tabakwaren bezahlen als vor Jahresfrist.

Am deutlichsten gingen die Preise für den Bereich "Nachrichtenübermittlung" gegenüber November 2003 zurück (- 2,1 Prozent). Es folgten u.a. "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (- 1,5 Prozent) sowie "Bekleidung und Schuhe" (- 0,7 Prozent).

Durch den Rückgang der Verbraucherpreise um 0,4 Prozent sank der Verbraucherpreisindex auf der Basis Jahresdurchschnitt 2000 = 100 auf 106,6.

^{1) Korrektur der Gewichte und Preisindizes auf Grund der Neudefinition der
administrierten Preise im Jahresgutachten 2003/2004 des Sachverständigenrates.>/sup>}