Erfurt, 03. Dezember 2004 - Nr. 358
Die Thüringer Gemüsebauern konnten in diesem Jahr auf dem Freiland eine gute Gemüseernte einbringen. Das Thüringer Landesamt für Statistik berechnete auf der Grundlage der Meldungen der Ernte- und Betriebsberichterstattung für die einzelnen Gemüsearten im Landesdurchschnitt folgende Erträge:
Der Spätweißkohl erbrachte einen Flächenertrag von 834,3 Dezitonnen je Hektar (dt/ha). Damit überbot er das langjährige Mittel 1998/2003 um 3 Prozent und das niedrige Vorjahresergebnis (710,4 dt/ha) um 17 Prozent. Trotz einer Reduzierung der Anbaufläche um 38 Hektar auf 237 Hektar wurden 197 Tonnen mehr als im Vorjahr geerntet.
Beim Spätrotkohl lag der Ertrag mit 535,0 dt/ha geringfügig (+ 1,1 Prozent) über dem langjährigen Mittel. Die Anbaufläche ging zum Vorjahr um rund 23 Hektar auf 32 Hektar zurück, die Erntemenge stieg hingegen auf Grund des niedrigen Vorjahresertrages (279,6 dt/ha) um 172 Tonnen auf 1 718 Tonnen.
Vom Spätwirsing, einer Kultur, die in Thüringen nur noch auf 3 Hektar angebaut wird, konnten 245,5 dt/ha geerntet werden. Das sind 13 Prozent weniger als im Mittel der Jahre 1998/2003 (281,4 dt/ha). Der bisher niedrigste Ertrag im Jahr 2003 mit 179,3 dt/ha wurde um 37 Prozent überboten.
Mit einem Flächenertrag von 233,8 dt/ha beim mittelfrühen und Spätblumenkohl wurde in Thüringen seit 2001 wieder ein gutes Ergebnis erzielt. Das langjährige Mittel wurde um 11 Prozent übertroffen und der Vorjahreswert um 26 Prozent. Durch eine Anbaureduzierung um rund 96 Hektar wurde trotzdem nur eine Erntemenge von 6 513 Tonnen eingebracht (2003: 6 949 Tonnen).
Bei Speisezwiebeln wurde mit 441,8 dt/ha der bisher höchste Ertrag erzielt. Das Mittel der Jahre 1998/2003 wurde um 35 Prozent überboten und der geringe Vorjahresertrag (223,7 dt/ha) fast verdoppelt. Auf einer Anbaufläche von 170 Hektar wurden 7 513 Tonnen geerntet.
Mit einem Ertrag von 100,1 dt/ha wurde der niedrige Vorjahresertrag für Buschbohnen um 76 Prozent übertroffen und das langjährige Mittel immer noch um 11 Prozent. Obwohl die Anbaufläche um rund 92 Hektar auf 291 Hektar reduziert wurde, konnte eine Erntemenge von 2 911 Tonnen eingebracht werden. Das sind rund 34 Prozent mehr als im Vorjahr.
Sehr gute Erträge wurden auch bei den Gurken gemeldet. Mit 675,5 dt/ha wurde der dritthöchste Ertrag erreicht (2000: 696,1 dt/ha; 2002: 684,8 dt/ha). Insgesamt 5 440 Tonnen konnten von Thüringer Feldern geerntet werden; das ist das Vierfache von der Vorjahrsernte (1 269 Tonnen).
Der Anbau von Herbstspinat wurde um 35 Hektar auf nur noch 5 Hektar reduziert. Dadurch beläuft sich die Schätzung der Erntemenge auf nur 68 Tonnen (2003: 262 Tonnen). Der Flächenertrag von 128,4 dt/ha übertrifft das langjährige Mittel um 9 Prozent und ist fast das Doppelte vom geringen Vorjahresertrag.
Beim Chinakohl, der in Thüringen vom Anbau mit 6 Hektar eine untergeordnete Bedeutung hat, lag der Flächenertrag unter 6 dt/ha, was einem absoluten Ernteausfall gleich kommt. Damit mussten im zweiten Jahr in Folge Ernteverluste in dieser Höhe hingenommen werden (2003: 4,3 dt/ha).