Erfurt, 27. Dezember 2004 - Nr. 367
Anmeldungen und Abmeldungen
In den ersten neun Monaten 2004 wurden in Thüringen 17 645 Gewerbe an- und 13 012 Gewerbe abgemeldet. Damit stieg nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik die Anzahl der Anmeldungen gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 1 790 bzw. 11,3 Prozent. Dieser deutliche Anstieg ist offensichtlich auch auf die in diesem Zeitraum in Thüringen gebildeten 2 100 Ich-AG’s 1) zurückzuführen.
Die Anzahl der Abmeldungen stieg um 303 bzw. 2,4 Prozent.
Auf 100 Anmeldungen kamen 74 Abmeldungen. Im Vergleichszeitraum 2003 waren es noch 80 Abmeldungen.
Von insgesamt 14 796 Anmeldungen von Einzelunternehmen erfolgten 4 967 Anmeldungen durch Frauen (33,6 Prozent). Dem gegenüber meldeten 3 311 Frauen ihr Einzelunternehmen ab (32,8 Prozent).
Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum gab es 16,3 Prozent mehr Anmeldungen von Einzelunternehmen durch Frauen (bei Männern + 14,1 Prozent) und nur 4,0 Prozent mehr Abmeldungen (bei Männern + 2,8 Prozent).
Neugründungen und vollständige Aufgaben
Bei den 15 285 Neugründungen und den 10 392 vollständigen Aufgaben insgesamt lag der Frauenanteil bei 30,0 bzw. 28,8 Prozent. Gegenüber den Neuerrichtungen und Aufgaben sind hier die Meldungen nach dem Umwandlungsgesetz nicht enthalten.
Bei den 13 300 Neugründungen von Einzelunternehmen wurden 4 461 bzw. 33,5 Prozent durch Frauen vorgenommen.
Der Frauenanteil schwankt regional hierbei zwischen 23,8 und 38,3 Prozent.
Wie aus Grafik ersichtlich, gab es im Ilm-Kreis und in der Stadt Weimar die meisten Neugründungen durch Frauen (38,3 bzw. 36,7 Prozent). Am niedrigsten fiel ihr Anteil in der Stadt Suhl (23,8 Prozent) und im Landkreis Schmalkalden-Meiningen (30,2 Prozent) aus.
Nebenerwerbstätigkeiten
In den 17 645 Anmeldungen sind 3 659 Nebenerwerbstätigkeiten (20,7 Prozent) enthalten und unter den 13 012 Abmeldungen 1 909 Nebenerwerbstätigkeiten (14,7 Prozent). Die Nebenerwerbstätigkeiten stiegen bei den Anmeldungen um 28,3 Prozent und bei den Abmeldungen um 13,6 Prozent.
Thüringen im Vergleich
In den neuen Bundesländern wurden bis Ende September 2004 insgesamt 104 616 Gewerbe angemeldet. Das waren 13,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2003. Die Anzahl der Gewerbeabmeldungen stieg dagegen nur um 1,2 Prozent auf 72 991. Auf 100 Anmeldungen kamen 70 Abmeldungen. Im Verhältnis weniger Abmeldungen gab es nur in Brandenburg (62).
88,5 Prozent der Anmeldungen waren Neuerrichtungen und 83,2 Prozent der Abmeldungen Aufgaben. Auf 100 Neuerrichtungen kamen 66 Aufgaben. Im Verhältnis weniger Aufgaben gab es ebenfalls nur in Brandenburg (55).
Entwicklung in den Wirtschaftszweigen
Im Thüringer Produzierenden Gewerbe (Industrie und Bau) stiegen im Vergleich der ersten neun Monate 2004 und 2003 die Anmeldungen am deutlichsten um 481 bzw. 18,0 Prozent, die Abmeldungen gingen um 11 bzw. 0,5 Prozent zurück.
Im Dienstleistungsbereich stiegen die Anmeldungen um 936 bzw. 13,1 Prozent und die Abmeldungen um 58 bzw. 1,1 Prozent.
Im Handel/Gastgewerbe stiegen die Anmeldungen um 285 bzw. 4,9 Prozent am geringsten. Die Abmeldungen stiegen um 230 bzw. 4,5 Prozent.
Im Baugewerbe gab es in den ersten neun Monaten 2004 sogar um 347 bzw. 18,3 Prozent mehr Anmeldungen (im Vergleichszeitraum 2003: + 10,8 Prozent) bei gleichzeitiger geringfügiger Steigerung der Abmeldungen um 17 bzw. 1,2 Prozent (im Vergleichszeitraum 2003:
Auf 100 Anmeldungen kamen im Produzierenden Gewerbe 66 Abmeldungen, im Dienstleistungsbereich 67 Abmeldungen und im Handel/Gastgewerbe 89 Abmeldungen. Im Baugewerbe waren es nur 62 Abmeldungen, während es im Gastgewerbe sogar 102 Abmeldungen waren.
Detaillierte Angaben nach Kreisen, Wirtschaftsbereichen und Rechtsformen enthält der Statistische Bericht „Gewerbeanzeigen in Thüringen, 1.1. - 30.9.2004“ sowie das Internet.
1) Angabe von der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/Thüringen