Erfurt, 18. April 2005 - Nr. 125
Ausfuhren
Im vierten Quartal 2004 exportierte Thüringen nach vorläufigen Ergebnissen Waren im Wert von fast 2 Milliarden Euro. Das waren 6,6 Prozent mehr als im dritten Quartal 2004 und 10,3 Prozent mehr als im vierten Quartal 2003.
Für das gesamte Jahr 2004 ergab sich gegenüber dem Jahr 2003 ein Exportzuwachs von 17,0 Prozent (+ 1,1 Milliarde Euro) auf rund 7,4 Milliarden Euro.
Aus Deutschland wurden im Jahr 2004 Waren im Wert von 733,4 Milliarden Euro exportiert. Dieses vorläufige Exportergebnis lag um 10,9 Prozent über dem Ergebnis des Jahres zuvor.
Im Jahr 2004 stand wie schon im Jahr 2001 Italien an der Spitze der Abnehmer Thüringer Waren und hatte damit wieder Frankreich (2002, 2003) von dieser Position verdrängt.
Nach Italien wurden 9,6 Prozent aller Exportwaren geliefert. Dabei handelte es sich zu 31,9 Prozent um Personenkraftwagen.
Frankreich rangierte auf Platz zwei der Thüringer Exportpartner und vereinigte 9,2 Prozent aller Exporte auf sich. Davon entfielen 16,6 Prozent auf Büro- und automatische Datenverarbeitungsmaschinen.
Den dritten Platz belegten wie schon im vorhergehenden Jahr die Vereinigten Staaten von Amerika mit einem Anteil von 7,3 Prozent an den Thüringer Ausfuhren. 20,2 Prozent davon war Schnittholz.
In die EU-Länder (EU-25) exportierte Thüringen 67,2 Prozent seiner Ausfuhrwaren. Im Jahr 2003 waren es noch 69,3 Prozent. Die Erweiterung der EU um 10 Länder hat demnach bisher keine Intensivierung des Außenhandels mit den EU-Ländern insgesamt zur Folge gehabt.
Die Ausfuhr von Gütern der Ernährungswirtschaft stieg im Jahr 2004 um rund ein Viertel (25,8 Prozent). Insgesamt betraf diese Warengruppe jedoch nur 3,8 Prozent des gesamten Exports.
Hiervon entfielen mehr als ein Viertel auf Backwaren und andere Zubereitungen aus Getreide, etwa 15 Prozent auf Kakao- und Kakaoerzeugnisse und gut 12 Prozent auf Fleisch und Fleischwaren. Hauptabnehmer von Nahrungsmitteln waren die EU-Länder (87,3 Prozent).
Rund neun Zehntel (92,1 Prozent) der Exporte von Gütern der gewerblichen Wirtschaft betrafen Fertigwaren. Das waren 91,2 Prozent des gesamten Exports. Im Jahr 2004 wurden hiervon 16,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor exportiert.
Die mit Abstand exportintensivsten Güter waren Büro- und automatische Datenverarbeitungsmaschinen. 11,0 Prozent der gesamten Ausfuhr Thüringens bzw. 13,1 Prozent der Ausfuhr von Fertigwaren entfielen auf diese Warengruppe. Der Anteil der Personenkraftwagen, die viele Jahre die wichtigsten Ausfuhrgüter für Thüringen waren, blieb mit 10,3 bzw. 12,2 Prozent dahinter zurück. An dritter Stelle rangierten mit 7,7 bzw. 9,1 Prozent Fahrgestelle, Karosserien und Motoren für Kfz.
Einfuhren
In den Monaten Oktober bis Dezember 2004 wurden nach vorläufigen Ergebnissen Waren im Wert von mehr als 1,4 Milliarden Euro nach Thüringen eingeführt. Damit überstieg der Import im vierten Quartal denjenigen des vierten Quartals 2003 um 4,5 Prozent.
Im Vergleich zum Jahr 2003 nahm im Jahr 2004 der Wert der Importe nach Thüringen um 14,0 Prozent (+ 628,7 Millionen Euro) auf 5,1 Milliarden Euro zu.
Der Wert der Einfuhren nach Deutschland betrug im vergangenen Jahr 581,8 Milliarden Euro (vorläufiges Ergebnis). Er lag um 8,7 Prozent über dem Importergebnis des Jahres 2003.
12,5 Prozent aller Importe nach Thüringen kamen im Jahr 2004 aus der Volksrepublik China. Damit hat sich die Einfuhr aus diesem Land im Vergleich zu 2003 mehr als verdoppelt. An der Spitze der aus diesem Land importierten Waren standen mit einem Anteil von 65,8 Prozent Büro- und automatische Datenverarbeitungsmaschinen.
Aus Spanien wurden im selben Zeitraum 10,2 Prozent aller Importe bezogen. Davon waren 54,6 Prozent vollständige Fabrikationsanlagen.
Drittwichtigstes Importland war Polen, das 7,9 Prozent aller Einfuhren bestritt, davon 24,4 Prozent Möbel.
Der Wert der Einfuhren aus den EU-Ländern lag im Jahr 2004 lediglich um 8,1 Prozent über dem vergleichbaren Einfuhrergebnis für 2003. Insgesamt stammten 61,6 Prozent aller Einfuhren aus diesen Ländern, im Jahr zuvor waren es noch 64,9 Prozent.
8,5 Prozent aller Importwaren waren im Jahr 2004 Güter der Ernährungswirtschaft. Im Vergleich zum Jahr 2003 stiegen die Einfuhren um 46,0 Prozent. Begehrteste Ware unter den importierten Gütern der Ernährungswirtschaft war Wein (22,3 Prozent); 89,0 Prozent davon kam aus Spanien. An zweiter Stelle standen Fleisch und Fleischwaren (9,1 Prozent).
Der Import von Gütern der gewerblichen Wirtschaft nahm im Jahr 2004 gegenüber dem Jahr 2003 um 10,4 Prozent zu. Büro- und automatische Datenverarbeitungsmaschinen standen mit 18,1 Prozent an der Spitze der Importe aus dieser Warengruppe. 11,8 Prozent bezogen sich auf vollständige Fabrikationsanlagen und 5,6 Prozent auf Möbel.
Detaillierte Angaben zum Außenhandel für Thüringen - nach Warengruppen und Ländern - enthält der Statistische Bericht „Aus- und Einfuhr in Thüringen im 4. Vierteljahr 2004 - vorläufige Ergebnisse -“.
Ausfuhr und Einfuhr nach ausgewählten Ländergruppen und Ländern im 4. Vierteljahr 2004 in Thüringen | ||||||||
Ländergruppe Land |
4. Vj. 2004 | Veränderung gegenüber 4. Vj. 2003 | Anteil am Insgesamt | 1. Vj. bis 4. Vj. 2004 | Veränderung gegenüber 1. Vj. bis 4. Vj. 2003 | Anteil am Insgesamt | ||
1 000 EUR | % | 1 000 EUR | % | |||||
Ausfuhr (Spezialhandel) | ||||||||
Insgesamt | 1 952 336 | 10,3 | 100 | 7 381 981 | 17,0 | 100 | ||
davon | ||||||||
EU-Länder (EU-25) |
1 319 165 | 2,0 | 67,6 | 4 958 742 | 13,3 | 67,2 | ||
darunter | ||||||||
Italien | 142 087 | - 42,2 | 7,3 | 711 153 | 12,2 | 9,6 | ||
Frankreich | 186 004 | - 11,2 | 9,5 | 676 017 | 0,0 | 9,2 | ||
Niederlande | 125 839 | 21,5 | 6,4 | 470 503 | 17,2 | 6,4 | ||
Vereinigtes Königreich | 133 864 | 12,0 | 6,9 | 455 872 | 20,7 | 6,2 | ||
Belgien | 109 666 | 30,7 | 5,6 | 399 413 | 42,3 | 5,4 | ||
Österreich | 99 062 | 5,7 | 5,1 | 375 674 | 15,4 | 5,1 | ||
Tschechische Republik | 75 012 | - 1,9 | 3,8 | 324 318 | 1,9 | 4,4 | ||
Spanien | 84 580 | 29,7 | 4,3 | 287 475 | 4,7 | 3,9 | ||
Polen | 73 535 | 45,3 | 3,8 | 270 551 | 11,8 | 3,7 | ||
Schweden | 75 672 | 18,7 | 3,9 | 214 999 | 15,0 | 2,9 | ||
Ungarn | 39 604 | 25,4 | 2,0 | 162 166 | 16,3 | 2,2 | ||
Übrige Länder | 633 171 | 32,9 | 32,4 | 2 423 239 | 25,1 | 32,8 | ||
darunter | ||||||||
Vereinigte Staaten | 155 331 | 45,3 | 8,0 | 542 015 | 23,4 | 7,3 | ||
Schweiz | 68 952 | 6,8 | 3,5 | 262 663 | 6,1 | 3,6 | ||
Russische Föderation | 44 238 | 12,1 | 2,3 | 204 667 | 24,8 | 2,8 | ||
Japan | 48 989 | 94,9 | 2,5 | 167 393 | 52,6 | 2,3 | ||
Einfuhr (Generalhandel) | ||||||||
Insgesamt | 1 445 594 | 4,5 | 100 | 5 132 585 | 14,0 | 100 | ||
davon | ||||||||
EU-Länder (EU-25) |
783 334 | - 3,2 | 54,2 | 3 160 319 | 8,1 | 61,6 | ||
darunter | ||||||||
Spanien | 105 171 | - 13,2 | 7,3 | 521 644 | 36,4 | 10,2 | ||
Polen | 102 317 | - 2,6 | 7,1 | 405 471 | 17,7 | 7,9 | ||
Frankreich | 90 645 | 16,8 | 6,3 | 318 990 | 5,2 | 6,2 | ||
Österreich | 57 250 | - 43,9 | 4,0 | 297 897 | - 5,4 | 5,8 | ||
Niederlande | 82 301 | 26,3 | 5,7 | 296 460 | - 12,0 | 5,8 | ||
Italien | 85 643 | 22,9 | 5,9 | 284 071 | 18,7 | 5,5 | ||
Tschechische Republik | 57 326 | - 10,6 | 4,0 | 236 262 | 4,8 | 4,6 | ||
Vereinigtes Königreich | 42 130 | - 0,3 | 2,9 | 184 307 | 10,1 | 3,6 | ||
Belgien | 37 418 | 21,7 | 2,6 | 137 035 | 0,4 | 2,7 | ||
Übrige Länder | 662 260 | 15,5 | 45,8 | 1 972 266 | 24,8 | 38,4 | ||
darunter | ||||||||
Volksrepublik China | 267 983 | 96,2 | 18,5 | 641 266 | 119,9 | 12,5 | ||
Taiwan | 70 566 | - 57,9 | 4,9 | 238 654 | - 37,9 | 4,6 | ||
Malaysia | 64 511 | - 8,1 | 4,5 | 194 014 | 57,3 | 3,8 | ||
Schweiz | 37 969 | 53,3 | 2,6 | 121 082 | 43,7 | 2,4 | ||
Vereinigte Staaten | 30 234 | 30,8 | 2,1 | 117 064 | 6,4 | 2,3 | ||
Russische Föderation | 32 115 | 4,0 | 2,2 | 106 850 | - 10,2 | 2,1 |
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Weitere Auskünfte erteilt:
Ute Roewer
Telefon: 0361 37-84 211