Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 12. August 2005 - Nr. 246

Durchschnittsalter der Thüringer im Vergleich

Das Durchschnittsalter ist ein populäres Maß für die Charakterisierung der Altersstruktur der Bevölkerung. Steigende Lebenserwartung und sinkende Geburtenzahlen führen deutschlandweit zu einem stetigen Anstieg des Durchschnittsalters der Bevölkerung. In den letzten 15 Jahren stieg das Durchschnittsalter in Deutschland um 2,8 Jahre, von 39,3 Jahre im Jahr 1990 auf 42,1 Jahre im Jahr 2004. Dieser „Alterungsprozess“ fiel im früheren Bundesgebiet mit + 2,1 Jahren Zuwachs (1990: 39,6 Jahre, 2004: 41,7 Jahre) wesentlich gedämpfter aus als in den neuen Bundesländern mit + 5,9 Jahren (1990: 37,9 Jahre und 2004: 43,8 Jahre), weil sich hier zusätzlich die erheblichen Abwanderungen ungünstig auf die Altersstruktur auswirkten.

In Thüringen stieg das Durchschnittsalter von 1990 bis 2004 um 5,7 Jahre, von 37,9 Jahre im Jahr 1990 auf 43,6 Jahre im vergangenen Jahr.
Waren Thüringens Einwohner Ende 1990 durchschnittlich noch knapp 1 Jahr und 9 Monate jünger als die Bevölkerung des früheren Bundesgebiets, so waren sie Ende 2004 fast 1 Jahr und 11 Monate älter. Analoges gilt für das zusammengefasste Gebiet der neuen Länder*), deren Bevölkerung im Schnitt inzwischen schon ganze 2 Jahre älter ist als die Menschen im früheren Bundesgebiet.

Nach Geschlechtern ergibt sich folgendes Bild:
Im Jahr 1990 war die männliche Bevölkerung Thüringens mit 35,6 Jahren durchschnittlich um 1 Jahr und 10,5 Monate (Neue Bundesländer: mit 35,5 Jahren durchschnittlich 2 Jahre) jünger als in der ehemaligen Bundesrepublik. Die weibliche Thüringer Bevölkerung war mit 40,0 Jahren um 1 Jahr und 8 Monate (Neue Bundesländer: mit 40,1 Jahren reichlich 1 Jahr und 5 Monate) jünger.

Während die Männer im früheren Bundesgebiet im genannten 15-jährigen Zeitraum um circa 2,7 Jahre im Durchschnittsalter zulegten, waren es bei den Thüringern 6 Jahre und bei den ostdeutschen Männern 6 Jahre und 3 Monate, so dass sie in Thüringen mit 41,6 Jahren durchschnittlich um 1,4 Jahre und in den neuen Ländern mit 41,8 Jahren inzwischen reichlich 1,5 Jahre älter sind als ihre westdeutschen Geschlechtsgenossen (40,2 Jahre).
Die Frauen „alterten“ in dieser Zeit im früheren Bundesgebiet nur um knapp 1 Jahr und 6 Monate auf 43,2 Jahre; in Thüringen sowie in den neuen Bundesländern um 5,6 Jahre auf 45,6 bzw. 45,7 Jahre.

Auch innerhalb Thüringens hat sich die Altersstruktur der Bevölkerung regional unterschiedlich entwickelt.
Die „jüngste“ Bevölkerung Thüringens lebte im Jahr 1990 im Eichsfeldkreis (35,3 Jahre), ähnlich jung waren die Einwohner von Suhl (35,7 Jahre), während die des heutigen Landkreises Sömmerda schon mit größerem Abstand bei einem Durchschnittsalter von 36,9 Jahren folgten.
15 Jahre später, am 31.12.2004 sind die Einwohner des Landkreises Eichsfeld im Durchschnitt 6 Jahre älter, aber immer noch Thüringens „jüngste“, während die Menschen in Suhl um 9,4 Jahre im Altersschnitt „zulegten“ und inzwischen nach dem Altenburger Land und der Stadt Gera das dritthöchste Durchschnittsalter in Thüringen besitzen.

*) ohne Berlin; das Durchschnittsalter der Bevölkerung Berlins entsprach im gesamten 15-jährigen Zeitraum in etwa dem von Deutschland.
Entwicklung des Durchschnittsalters in den alten und neuen Bundesländern seit 1990
Durchschnittsalter in Deutschland
Durchschnittsalter der Thüringer Bevölkerung
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Weitere Auskünfte erteilt:
Dagmar Kobler
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