Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 22. August 2005 - Nr. 260

Ende 2004 erhielten 3 851 junge Menschen Hilfe zur Erziehung außerhalb des Elternhauses

Am 31.12.2004 erhielten in Thüringen 3 851 Kinder, Jugendliche und junge Volljährige Hilfe zur Erziehung außerhalb des Elternhauses. Das waren 55 Fälle bzw. 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ihr Anteil an der Bevölkerung im Alter bis zu 27 Jahren betrug 0,6 Prozent.

Mehr als die Hälfte der jungen Menschen (2 138 Mädchen und Jungen bzw. 55,5 Prozent) erhielten am Ende des Jahres 2004 pädagogische Hilfe in Form einer Heimerziehung oder betreuten Wohnform. Ende 2003 waren es 2 137 junge Menschen (56,3 Prozent). Am 31.12.2004 lebten 1 926 Mädchen und Jungen in einem Heim. Damit stieg die Anzahl der Heimkinder gegenüber dem Jahr zuvor um 12 Kinder (0,6 Prozent). In den Heimen waren 75 Kinder (3,9 Prozent) noch keine 6 Jahre, 263 Kinder (13,7 Prozent) im Alter zwischen 6 und 12 Jahren, 447 Kinder bzw. fast ein Viertel (23,2 Prozent) von ihnen waren zwischen 12 und 15 Jahren alt. Weitere 721 Jugendliche (37,4 Prozent) waren zwischen 15 und 18 Jahren und 420 junge Volljährige (21,8 Prozent) über 18 Jahre.

Die Hilfe zur Erziehung außerhalb des Elternhauses wurde in 1 212 Fällen (31,5 Prozent) in Form einer Vollzeitpflege in einer anderen Familie gewährt. Ein Jahr zuvor waren es mit 1 194 Fällen auch 31,5 Prozent. 1 014 Mädchen und Jungen (83,7 Prozent) wurden in einer Pflegefamilie und 198 Mädchen und Jungen (16,3 Prozent) bei Großeltern oder Verwandten untergebracht.

In 473 Fällen (12,3 Prozent) entschieden sich die Jugendämter für eine Erziehung in einer Tagesgruppe und 28 junge Menschen (0,7 Prozent) erhielten eine intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung. Ein Jahr zuvor betrugen die Anteile 11,7 bzw. 0,6 Prozent.

Im Laufe des Jahres 2004 begann für 1 359 Kinder und Jugendliche eine dieser vier Hilfearten. Mehr als die Hälfte von ihnen (51,2 Prozent) war im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Den Schwerpunkt bildete mit 872 Personen bzw. 64,2 Prozent eine Heimerziehung bzw. betreute Wohnform. Für 757 Mädchen und Jungen begann die Erziehung im Heim.
Für 1 180 junge Menschen war es nicht die erste Hilfe. So ging z.B. in 409 Fällen bereits eine ambulante Beratung in Fragen der Erziehung voraus, in 247 Fällen waren es vorläufige Schutzmaßnahmen, in 157 Fällen war bereits eine Heimerziehung bzw. betreute Wohnform der beginnenden Hilfe vorangegangen und in 106 Fällen war es eine sozialpädagogische Familienhilfe.

Im Laufe des Jahres 2004 konnten 1 313 Hilfen beendet werden. Sie dauerten durchschnittlich 28 Monate. Nach Beendigung der Hilfe gingen 736 junge Menschen (56,1 Prozent) in das Elternhaus bzw. zu den Großeltern oder Verwandten zurück, weitere 260 (19,8 Prozent) in die eigene Wohnung oder eine Wohngemeinschaft.

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Weitere Auskünfte erteilt:
Sigrid Langhammer
Telefon: 0361 37-734517