Erfurt, 13. September 2005 - Nr. 275
Am 31. März 2005 waren in den Justizvollzugsanstalten bzw. Jugendstrafanstalten 1 878 zu einer Freiheits- oder Jugendstrafe verurteilte Strafgefangene inhaftiert. Außerdem befanden sich 294 Personen in Untersuchungshaft und 35 Personen im sonstigen Freiheitsentzug (darunter 13 in Abschiebungshaft). Zusammen mit 20 Jugendlichen im Jugendarrest waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik an diesem Tag insgesamt 2 227 Personen in Thüringen inhaftiert.
Das waren 37 Inhaftierte mehr als am 31. März 2004 (+ 1,7 Prozent). Dabei erhöhte sich die Zahl der Strafgefangenen um 31 Personen bzw. 1,7 Prozent und der Untersuchungsgefangenen um 12, während die Zahl der im sonstigen Freiheitsentzug Inhaftierten um 9 Personen sank.
Der Anteil der Strafgefangenen an den an diesem Tag insgesamt Inhaftierten blieb unverändert bei 84,3 Prozent. Dabei stieg die Zahl der Häftlinge, die eine Jugendstrafe verbüßen, um 16 auf 295 Personen und die Zahl der nach allgemeinem Strafrecht Verurteilten stieg um 15 auf 1 583 Gefangene.
Die häufigste Ursache für den Freiheitsentzug waren die so genannten anderen Straftaten gegen die Person mit 435 Fällen (23 Prozent der Strafgefangenen), darunter vor allem 309 Fälle (7 weniger als am 31.03.2004) wegen Körperverletzung (insbesondere gefährliche Körperverletzung), 62 wegen Mord (+ 3) und 27 wegen Totschlag (+ 2) Verurteilte. An zweiter Stelle folgten die Delikte Diebstahl und Unterschlagung mit 374 Strafgefangenen (+ 8 gegenüber 31.03.2004).
Der höchste Zuwachs um 42 auf 224 Strafgefangene war bei den wegen des Verstoßes gegen andere Bundesgesetze verurteilten Strafgefangenen zu verzeichnen. Das waren vor allem 32 Strafgefangene mehr, die gegen das Betäubungsmittelgesetz (187 Strafgefangene) verstoßen hatten. Deutlich mehr Strafgefangene als vor einem Jahr wurden auch wegen Einbruchs- /Wohnungseinbruchdiebstählen (+ 33), wegen Betrug (+ 25) und wegen Raub (insbesondere schwerer Raub) (+ 20) registriert.
Über zwei Drittel (69 Prozent) der Strafgefangenen (1 304, fast 100 mehr als vor einem Jahr) waren bereits vorbestraft. Mehr als jeder Dritte von ihnen (36 Prozent) hatte 5 und mehr, 83 Gefangene hatten mehr als 10 Vorstrafen aufzuweisen.
Die Hälfte der Strafgefangenen (943) war mit einer voraussichtlichen Vollzugsdauer von mehr als einem bis zu fünf Jahren inhaftiert. Bei 703 (37 Prozent) der Strafgefangenen waren es bis zu maximal einem Jahr und bei 232 (12 Prozent) mehr als fünf Jahre, darunter 34 Personen (Ende März 2004: 32 Personen) mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe.
Strafgefangene in Thüringen | ||||||
Stichtag jeweils 31. März | ||||||
2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | |
Strafgefangene insgesamt | 1 477 | 1 625 | 1 619 | 1 747 | 1 847 | 1 878 |
Vorbestrafte | 859 | 960 | 933 | 1 042 | 1 206 | 1 304 |
Davon | ||||||
Freiheitsstrafe | 1 231 | 1 331 | 1 362 | 1 500 | 1 568 | 1 583 |
Jugendstrafe | 246 | 294 | 257 | 247 | 279 | 295 |
Nach Hauptdeliktgruppen | ||||||
Straftaten gegen den Staat, die öffentliche Ordnung und im Amte | 23 | 28 | 34 | 34 | 40 | 37 |
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung | 139 | 166 | 182 | 180 | 181 | 183 |
andere Straftaten gegen die Person (außer im Straßenverkehr) | 316 | 360 | 369 | 401 | 446 | 435 |
Diebstahl und Unterschlagung | 339 | 339 | 347 | 350 | 366 | 374 |
Raub und Erpressung, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer | 226 | 225 | 214 | 227 | 226 | 245 |
andere Vermögens- und Eigentumsdelikte, Urkundendelikte | 125 | 139 | 145 | 168 | 215 | 203 |
gemeingefährliche einschließlich Umweltstraftaten (außer im Straßenverkehr) | 30 | 22 | 31 | 30 | 30 | 27 |
Straftaten nach anderen Bundes- und Landesgesetzen | 100 | 130 | 140 | 188 | 182 | 224 |
Straftaten im Straßenverkehr | 179 | 216 | 157 | 169 | 161 | 150 |
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Weitere Auskünfte erteilt:
Dr. Martin Kleinsteuber
Telefon: 0361 37-84240