Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung

Erfurt, 22. Dezember 2005 - Nr. 410

Mehr Unternehmen in Thüringen leisteten 2004 weniger Umsatzsteuer-Vorauszahlungen

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen der Umsatzsteuerstatistik 2004 gab es in Thüringen 72 763 Unternehmen¹⁾, die eine Umsatzsteuer-Voranmeldung abgaben. Das waren 388 Unternehmen mehr als im Jahr zuvor.
Die von den Verbrauchern erbrachte Mehrwertsteuer, die als Umsatzsteuer-Vorauszahlung an die Finanzverwaltung abgeführt wurde, fiel nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik mit 1 407 Millionen Euro um 64,7 Millionen Euro geringer aus als im Jahr 2003. Die Umsatzsteuer-Vorauszahlungen sind somit auf den niedrigsten Wert nach 1996 gesunken.
Verursacht wurde dieser Rückgang in erster Linie durch eine Verringerung des Umsatzsteueraufkommens im Baugewerbe um 67,6 Millionen Euro, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe (- 18,3 Millionen Euro) und vom Handel (- 12,8 Millionen Euro).
Neben dem Umsatzrückgang ist vor allem der Zuwachs der abziehbaren Vorsteuer in fast allen Wirtschaftsbereichen Ursache für die Verringerung des Umsatzsteueraufkommens im Jahr 2004.

Einen Umsatzsteuerzuwachs gab es vor allem im Bereich Energie- und Wasserversorgung mit 17,1 Millionen Euro sowie im Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen usw. mit 15,2 Millionen Euro.

Die Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche erreichten im Jahr 2004 steuerbare Umsätze in Höhe von 45,2 Milliarden Euro.
Die steuerbaren Umsätze sind mit 1,5 Prozent (0,7 Milliarden Euro) deutlicher gestiegen als die Anzahl der steuerpflichtigen Unternehmen mit 0,5 Prozent (388 Unternehmen).

Mehr steuerpflichtige Unternehmen gab es vor allem im Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen usw. (+ 426 Unternehmen) und bei der Erbringung von sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen (+ 508 Unternehmen).
Der Zuwachs beim steuerbaren Umsatz wurde vor allem im Verarbeitenden Gewerbe (+ 1 064 Millionen Euro), im Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) mit 151 Millionen Euro, in der Energie- und Wasserwirtschaft (+ 147 Millionen Euro) und bei den sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen (+ 91 Millionen Euro) erzielt.
Dem standen Rückgänge der steuerbaren Umsätze vor allem im Baugewerbe (- 767 Millionen Euro) gegenüber.
Wie auch in den letzten Jahren zählen im Jahr 2004 Verarbeitendes Gewerbe, Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern) und der Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen und Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen zu den umsatzstärksten Wirtschaftsbereichen. Mit Anteilen von 33, 26 und 12 Prozent erzielten diese Bereiche reichlich zwei Drittel des Gesamtumsatzes. Das Baugewerbe rangiert beim Umsatzvolumen mit einem Anteil von 8 Prozent auf dem vierten Platz, obwohl der prozentuale Rückgang hier am höchsten von allen Bereichen ist.


^{1) Dabei ist zu beachten, dass hier nur die Unternehmer umsatzsteuerpflichtig und dementsprechend in die Statistik einbezogen sind, die ihr Unternehmen von Thüringen aus ganz oder überwiegend betreiben.}

Steuerberechnung:
   Steuerbarer Umsatz ohne Umsatzsteuer
   - Steuerfreier Umsatz
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   = Steuerpflichtiger Umsatz
   x Steuersatz
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   = Umsatzsteuer vor Abzug der Vorsteuer
   - Vorsteuerbeträge
   - Sondervorauszahlung
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   = Umsatzsteuer-Vorauszahlung

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Weitere Auskünfte erteilt:
Dr. Martin Kleinsteuber
Telefon: 0361 37-84240