Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 20. Januar 2006 - Nr. 031

Frage der Woche Nr. 3 - Städte

Das Stadtrecht war ursprünglich das kaiserliche oder landesherrliche Privilegium, wodurch eine Gemeinde zur Stadt erhoben wurde; dann Inbegriff der in einer Stadt gültigen Rechtssätze. Solche Stadtrechte entstanden in Deutschland seit dem 10. Jahrhundert, und es wurden dadurch nicht nur Privatrechtsverhältnisse, sondern auch Gegenstände des öffentlichen Rechts normiert.
In Thüringen sind die Voraussetzungen zur Erlangung des Stadtrechts in der Kommunalordnung vom 28. Januar 2003 - § 5 Bezeichnung - festgelegt.

Die Frage der Woche ist deshalb: Wie viele Städte gibt es in Thüringen?

A.    38
B.    98
C.  128

Lösung:
Die richtige Antwort ist C: Am 31. Dezember 2005 gab es in Thüringen 128 Städte, darunter die kreisfreien Städte Erfurt, Gera, Jena, Weimar, Eisenach und Suhl.

Im Saale-Orla-Kreis gibt es die meisten Städte (12), es folgen der Wartburgkreis, der Kyffhäuserkreis und der Landkreis Greiz (je 10) sowie der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Holzlandkreis (je 9). Im Eichsfeld gibt es dagegen nur 3 Städte.

In den Thüringer Städten leben rund zwei Drittel der Thüringer Bevölkerung (1,5 Millionen), davon rund 561 Tausend (24 Prozent) in den sechs kreisfreien Städten und 978 Tausend (42 Prozent) in den anderen 122 Städten (Stand 30.06.2005).

Die größte Stadt Thüringens ist Erfurt mit knapp 203 Tausend Einwohnern, es folgen Gera mit knapp 105 Tausend Einwohnern, Jena mit mehr als 102 Tausend Einwohnern und Weimar mit rund 64 Tausend Einwohnern. Die anderen Städte haben weniger als 50 Tausend Einwohner.
Die kleinste Stadt Thüringens ist Neumark im Weimarer Land mit rund 500 Einwohnern. Noch kleiner ist in Deutschland nur die Stadt Arnis (Schleswig-Holstein) mit rund 300 Einwohnern.

Die annähernde Einwohnerzahl von Erfurt haben unter allen deutschen Städten Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) und Hagen (Nordrhein-Westfalen) mit je 199 Tausend Einwohnern.
Gera hat etwas weniger Einwohner als Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen, 106 Tausend Einwohner), Jena in etwa die Bevölkerungszahl von Erlangen (Bayern, 103 Tausend Einwohner) und Weimar die Bevölkerungszahl von Kerpen und Grevenbroich (beide Nordrhein-Westfalen, 64 bzw. 65 Tausend Einwohner).

Von 1990 bis 2004 erhielt in Thüringen die Stadt Roßleben im Kyffhäuserkreis das Stadtrecht, Eisenach wurde 1998 eine kreisfreie Stadt, drei Städte wechselten 1992 nach Sachsen. Weiterhin gab es zwei Eingemeindungen und 4 Zusammenschlüsse.

In Deutschland gab es Ende 2004 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2 070 Städte.
Die größte Stadt war Berlin (3,4 Millionen Einwohner), gefolgt von Hamburg (1,7 Millionen Einwohner) und München (1,2 Millionen Einwohner).


Weitere interessante Daten zu den Thüringer Städten finden Sie unter www.tls.thueringen.de, unserer Internetadresse.