Erfurt, 10. März 2006 - Nr. 092
„Herr Watson, kommen Sie. Ich brauche Sie!“ Das waren die ersten Worte, die jemals über ein Telefon gesprochen wurden. Diese Worte sprach Alexander Graham Bell und es war genau heute vor 130 Jahren, am 10. März 1876. Damals hieß es sicher „Damit kann man telefonieren?“, heutzutage eher „Telefonieren kann man damit auch?“ Es hat sich viel getan.
Wir haben nachgeschaut, wie die Thüringer Haushalte mit moderner Kommunikationstechnik ausgestattet sind.
Wie viel Prozent der Thüringer Haushalte verfügen über stationäre und mobile Telefone?
A. 90 Prozent
B. 95 Prozent
C. 98 Prozent
Die richtige Antwort ist: C: 98,2 Prozent
Im Jahr 1993 hatte nicht einmal die Hälfte (47,1 Prozent) der Thüringer Haushalte ein Telefon. Der Ausstattungsgrad in allen neuen Bundesländern lag bei 44,9 Prozent, im früheren Bundesgebiet bei 91,2 Prozent. Zehn Jahre später, im Jahr 2003, zeigt sich ein sehr einheitliches Niveau. Nach Ergebnissen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 20031) lag der Ausstattungsgrad der rund 1,1 Millionen Thüringer Haushalte bei 98,2 Prozent, in den neuen Bundesländern bei 98,4 Prozent und im früheren Bundesgebiet bei 98,7 Prozent.
Dieses einheitliche Niveau zeigt sich auch bei stationären Telefonen (auch schnurlos) mit 94,2 Prozent sowie 93,9 und 94,7 Prozent.
Bei mobilen Telefonen (Autotelefon, Handy) gibt es noch etwas Nachholbedarf, denn hier lag Thüringen mit 68,2 Prozent hinter den neuen Bundesländern (70,1 Prozent) und dem früheren Bundesgebiet (72,9 Prozent).
Familien mit Kindern erreichen einen Ausstattungsgrad mit Telefonen von 100,0 Prozent. Hier gibt es mit knapp 90 Prozent auch deutlich mehr mobile Telefone als im Durchschnitt der Haushalte.
Der höchste Ausstattungsgrad mit mobilen Telefonen wurde für Haushalte ermittelt, in denen der Haupteinkommensbezieher in der Altersgruppe 35 bis 45 Jahre war. Hier lag der Anteil bei 89 Prozent. In Haushalten von Jugendlichen bis 25 Jahre waren es 86 Prozent. Mit der Zeit gehen auch die älteren Jahrgänge. 66 Prozent der Haushalte der 65 bis 70-Jährigen telefonierten mobil.
Betrachtet man den Ausstattungsbestand, d.h. die Anzahl der in den privaten Haushalten vorhandenen Geräte, dann gab es in 100 Haushalten sogar 220 Telefone, 109 stationäre und 111 mobile Geräte.
Seit der Erfindung des Telefons vor 130 Jahren hat sich viel getan.
Das Telefon wurde technisch immer perfekter und benutzerfreundlicher und blieb nicht allein. Unterstützt wird es durch Anrufbeantworter. Diesen Service nutzten im Jahr 2003 in Thüringen 37 von 100 Haushalten, im früheren Bundesgebiet 47.
Telefaxgeräte stehen in Thüringen in jedem siebenten, im früheren Bundesgebiet in jedem vierten Haushalt.
In einem rasanten Tempo eroberten Internet- und ISDN -Anschlüsse die Haushalte. In Thüringen stieg die Zahl der Haushalte mit Internetzugang von 1998 bis 2003 von knapp 5 auf 43 Prozent, im früheren Bundesgebiet von 9 auf 47 Prozent.
14 von 100 Haushalten waren in Thüringen per ISDN-Anschluss mit der Welt verbunden, fünf Jahre zuvor waren es nur 4 von 100 Haushalten. Im früheren Bundesgebiet erhöhte sich Zahl der ISDN-Nutzer von 6 auf fast 26 Prozent.
Jeder zweite Thüringer Haushalt verfügte im Jahr 2003 über einen Personalcomputer. Zehn Jahre zuvor gab es ihn nur in jedem siebenten Haushalt.
Über die neuesten Entwicklungen und Trends kann man sich vom 9.-15. März auf der CeBIT in Hannover, der weltgrößten Computermesse, informieren. Vielleicht gibt es bald Anrufbeantworter, die ihrem Namen gerecht werden. Aber sollten wir uns das wünschen?
1) Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) wird nur alle 5 Jahre durchgeführt.