Erfurt, 17. März 2006 - Nr. 105
Man kann sie kosten, man kann sie genießen, man kann sie verschlingen, man muss sie verdauen, man kann sie sich vorlesen und signieren lassen, man kann sie lesen oder ins Regal stellen - Bücher. Einen Überblick über die Neuigkeiten auf dem Büchermarkt bietet vom 16. bis 19. März die Leipziger Buchmesse 2006.
Wir haben nachgeschaut, wie lesehungrig die Thüringer sind.
Wieviel Euro geben die Thüringer Haushalte im Monat für Bücher und Zeitschriften aus?
A. 25 Euro
B. 35 Euro
C. 45 Euro
Die richtige Antwort ist: B: 35 Euro
Die Thüringer Haushalte gaben nach Ergebnissen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 20031) durchschnittlich 13 Euro im Monat für Bücher aus. Das war 1 Euro mehr als in den Haushalten aller neuen Bundesländer und 1 Euro weniger als im früheren Bundesgebiet. Gemessen an den Gesamtausgaben für den privaten Konsum der privaten Haushalte waren das in Thüringen und den neuen Bundesländern 0,7 Prozent, im früheren Bundesgebiet 0,6 Prozent.
Für Zeitungen und Zeitschriften investierten die Haushalte in Thüringen und in den neuen Bundesländern jeweils 22 Euro im Monat, die Haushalte im früheren Bundesgebiet 25 Euro.
In Thüringen und in den neuen Bundesländern waren das je 1,2 Prozent der Gesamtausgaben, im früheren Bundesgebiet 1,1 Prozent.
Das meiste Geld für Bücher gaben von allen Thüringer Haushalten Familien mit Kindern aus, nämlich 17 Euro im Monat. Die fleißigsten Zeitungsleser waren Ehepaare ohne Kinder mit Ausgaben in Höhe von 30 Euro im Monat.
Der andere Weg für Leseratten ist die Ausleihe von Büchern. Die 385 öffentlichen Bibliotheken in Thüringen betreuten im Jahr 2003 nach Angaben der Deutschen Bibliotheksstatistik über 244 Tausend aktive Benutzer und es gab 8,8 Millionen Entleihungen.
Die Bibliothek des Statistischen Landesamtes steht allen interessierten Bürgern zur Verfügung. Im vergangenen Jahr gab es 4 100 Nutzer und 8 400 Ausleihen.
Vor Büchern und Zeitungen kommt die Papierherstellung. Am Jahresende 2005 stellten in Thüringen 10 Betriebe Papier, Karton und Pappen her.
Weiterhin gab es in Thüringen 27 Betriebe von Buchverlagen, 71 von Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen. 7 Betriebe verlegten Noten und bespielte Tonträger und 6 Betriebe druckten Zeitungen und andere Presseartikel. In fast all diesen Wirtschaftszweigen überwogen die kleinen Betriebe mit bis zu 9 Beschäftigten.
Robert Lembke sagte einmal: „Einer der Hauptnachteile mancher Bücher ist die zu große Entfernung zwischen Titel- und Rückseite.“ Wir können Ihnen versichern, das trifft nicht auf die fast 600 Seiten des Statistischen Jahrbuchs Thüringen zu. Schauen Sie mal rein und überzeugen Sie sich selbst.
1) Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) wird nur alle 5 Jahre durchgeführt.