Erfurt, 18. April 2006 - Nr. 141
Was verbindet das mit 1,3 Milliarden Einwohnern bevölkerungsreichste Land der Erde, nämlich China, mit dem kleinen Thüringen? Die amtliche Statistik kann zur Beantwortung der Frage einige Details beisteuern.
Am 31.12.2004 waren knapp 1 300 chinesische Staatsbürger in Thüringen registriert. Das bedeutet Rang 7 unter den Ausländern mit Wohnsitz in Thüringen. Das Wanderungsgeschehen zwischen China und Thüringen hielt sich 2004 in bescheidenem Rahmen. Es ergab bei 250 Zu- und 106 Fortzügen einen Überschuss von 144 Zuzügen.
In den Beherbergungsstätten wurden im vergangenen Jahr 1 579 Ankünfte von Gästen aus China gezählt, was einer Steigerung um 2,5 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor entspricht.
Unter den 2 187 ausländischen Studierenden hatte im Wintersemester 2004/2005 jeder Vierte einen chinesischen Pass. Chinesen stellten damit die größte nichtdeutsche Gruppe unter den Studierenden.
Der Handel Thüringens mit dem bevölkerungsreichsten Land der Erde wächst beachtlich. Im Jahr 2005 wurden Waren im Wert von 1,1 Milliarden Euro importiert, was einer Steigerungsrate um 77,4 Prozent entspricht. Rund 70 Prozent aller aus China importierten Waren entfielen auf Büro- und automatische Datenverarbeitungsmaschinen. Den umgekehrten Weg nahmen Waren im Wert von 196,4 Millionen Euro, 59 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Auf Werkzeugmaschinen entfielen 46 Prozent aller exportierten Waren.
Die Thüringer Partnerregion, die Provinz Shaanxi in der Mitte Chinas, stellt mit seinen 36,9 Millionen Einwohnern etwa 2,9 Prozent der Gesamtbevölkerung des „Reichs der Mitte“ und hat damit fünfzehn Mal so viele Einwohner wie Thüringen. Anders als in Thüringen wächst die Bevölkerung Chinas durch Geburtenüberschuss, so auch in Shaanxi. Das chinesische Statistische Jahrbuch 2004 weist für diese Provinz einen Überschuss an Geborenen gegenüber den Gestorbenen um 4,3 Personen je 1000 Einwohner aus. Der Vergleichswert für Thüringen liegt bei Minus 3,9.
Auch die Altersstrukturen unterscheiden sich. In Shaanxi sind rund 21 Prozent der Bevölkerung jünger als 15 Jahre, in Thüringen nur 11 Prozent. Umgekehrt sind in Thüringen fast 20 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre und älter, in der chinesischen Partnerregion nur 8 Prozent. Die Lebenserwartung dort beträgt 68,9 Jahre für einen neugeborenen Jungen (Thüringen: 74,6 Jahre) und 71,3 Jahre für ein neugeborenes Mädchen (Thüringen: 80,9 Jahre).
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Weitere Auskünfte erteilt:
Karin Timm
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