Erfurt, 09. Juni 2006 - Nr. 198
Dieser Ausspruch von Sepp Herberger und gleichzeitig der immerwährende Wunsch eines jeden Fußballspielers bekommt in den nächsten Wochen weltmeisterschaftliche Dimensionen.
Das erste Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft wird heute in München angepfiffen, die erste Bewährungsprobe für unsere Nationalmannschaft im Spiel gegen Costa Rica. Für Polen und Ecuador beginnt in Gelsenkirchen der Kampf um den WM-Pokal.
Wie sieht es mit dem Fußballsport in Thüringen aus? Wie viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene waren im Jahr 2005 Mitglied in einem Thüringer Fußballverein?
A. 46 500
B. 97 600
C. 134 200
Die richtige Antwort ist B: 97 600
Im Jahr 2005 hatten die 1 146 Thüringer Fußballvereine / Abteilungen 97 623 Mitglieder1).
Fußball führte damit mit deutlichem Vorsprung vor Turnen / Gymnastik (40 136) die Mitgliederliste der Thüringer Sportvereine an.
Zwischen 1995 und 2005 erhöhte sich die Zahl der Fußballvereine / Abteilungen um 124 bzw. 12 Prozent. Die Zahl der Mitglieder stieg um 9 Prozent, von 89 521 Mitgliedern im Jahr 1995 auf 97 623 Mitglieder im vergangenen Jahr.
Interessant ist die Entwicklung nach Geschlecht und Altersgruppen in diesem Zeitraum.
Fußball ist nach wie vor eine bevorzugt männliche Sportart, aber das weibliche Geschlecht stürmt kräftig nach vorn. Waren im Jahr 1995 rund 97 Prozent der Mitglieder Jungen und Männer (86 788) und nur 3 Prozent Mädchen und Frauen (2 733), so hat sich der weibliche Anteil bis zum Jahr 2005 mit 5 695 Sportlerinnen mehr als verdoppelt.
Es kann nicht nur an der demografischen Entwicklung in Thüringen liegen, dass die Zahl der Jungen bis 18 Jahre in den Fußballvereinen / Abteilungen von 1995 bis 2005 um mehr als 4 Prozent auf 30 423 Spieler zurückgegangen ist, denn im gleichen Zeitraum erhöhte sich die Zahl der Mädchen in dieser Altersgruppe um 115 Prozent auf 2 194 Spielerinnen.
In der Altersgruppe ab 19 Jahre gab es keinen Rückgang. Hier stieg die Zahl der männlichen Fußballvereinsmitglieder seit 1995 um 12 Prozent auf 61 505 und die der Frauen um 105 Prozent auf 3 501.
Die Frauen in Deutschland zeigen immer mehr Interesse an dieser Sportart und mit Erfolg. Sie sind seit 2003 der amtierende Weltmeister. Deutschland ist damit das erste und bisher einzige Land, welches sowohl mit den Frauen als auch mit den Männern Fußballweltmeister war.
Nach Angaben der FIFA gibt es in Deutschland rund 26 680 Fußballvereine mit rund 6,3 Millionen aktiven Spielern und Spielerinnen.
Für die Fußballfans beginnt eine spannende, nervenaufreibende Zeit. Nicht so Fußballbegeisterte sollten den Fans genügend Spielzeit gestatten, wenig gelbe und nur in Härtefällen die rote Karte zeigen und daran denken: Am 10. Juli ist zumindest die Weltmeisterschaft vorbei.
Wo auch immer Sie die Spiele verfolgen, im Stadion, in den vielen „Südkurven“, in der Stammkneipe oder zu Hause, wir wünschen Ihnen spannende Spiele und drücken der deutschen Mannschaft die Daumen.
PS: Das Statistische Bundesamt hat in einem Faltblatt interessante Fakten über die Endrundenteilnehmer der Fußball-WM 2006 zusammengestellt. Vielleicht haben Sie vor Anpfiff oder in der Halbzeit ein wenig Zeit sich näher mit den Ländern und den Fußballern zu beschäftigen.
1) Landessportbund Thüringen e.V. Erfurt