Erfurt, 13. Juli 2006 - Nr. 235
Den Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (Industrie und Bau) mit Sitz in Thüringen entstanden im Jahr 2004 nach vorläufigen Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik Arbeitskosten je Arbeitnehmer (Arbeiter und Angestellte, auf der Basis von Vollzeiteinheiten) in Höhe von 32 369 Euro. Im Jahr 2000 betrugen die vergleichbaren Arbeitskosten 27 913 Euro. Die Arbeitskosten stiegen damit innerhalb der letzten vier Jahre um 4 456 Euro bzw. 16,0 Prozent.
Hauptbestandteil der Arbeitskosten war mit 20 291 Euro bzw. 62,7 Prozent das Entgelt für geleistete Arbeit. Weitere 12 078 Euro bzw. 37,3 Prozent entfielen auf die Personalnebenkosten.
Der Anstieg der Personalnebenkosten fiel mit 12,8 Prozent (1 372 Euro) deutlich geringer aus als der des Entgeltes für geleistete Arbeit mit 17,9 Prozent (3 084 Euro).
Die wesentlichen Bestandteile der Personalnebenkosten sind die Aufwendungen für Vorsorgeeinrichtungen sowie die Vergütung arbeitsfreier Tage.
Auf die Aufwendungen je Arbeitnehmer (Vollzeiteinheit) für Vorsorgeeinrichtungen entfielen 5 605 Euro bzw. 46,4 Prozent, darunter insbesondere die Arbeitgeberpflichtbeiträge zur Rentenversicherung (2 295 Euro), an die gesetzlichen und privaten Krankenkassen (1 627 Euro) sowie zur Arbeitslosenversicherung (746 Euro).
Fast ein Drittel (31,2 Prozent) der Personalnebenkosten entstanden den Thüringer Unternehmen im Jahr 2004 durch die Vergütung arbeitsfreier Tage. Die Aufwendungen in Höhe von 3 765 Euro je Arbeitnehmer resultieren zu rund zwei Dritteln (66,3 Prozent) aus der Vergütung von Urlaubstagen (2 495 Euro).
Die Ausgaben der Unternehmen für Vorsorgeeinrichtungen verzeichneten als größte Aufwandsposition der Personalnebenkosten (46,4 Prozent) absolut gesehen den größten Zuwachs (+ 552 Euro je Arbeitnehmer bzw. 10,9 Prozent) gegenüber dem Jahr 2000. Es folgten die sonstigen Personalnebenkosten mit 328 Euro bzw. 33,0 Prozent sowie die Sonderzahlungen mit 319 Euro bzw. 29,9 Prozent.
Im Produzierenden Gewerbe betrugen im Jahr 2004 die Arbeitskosten je geleisteter Arbeitsstunde 18,78 Euro. Im Jahr 2000 waren es 16,30 Euro. Damit stiegen die Arbeitskosten je geleisteter Arbeitsstunde um 2,48 Euro bzw. 15,2 Prozent.
Sie lagen im Produzierenden Gewerbe - wie auch bereits im Jahr 2000 - über den Kosten im Dienstleistungsbereich mit 17,87 Euro.
Im Dienstleistungsbereich hatte ein Unternehmen mit Sitz in Thüringen im Jahr 2004 Arbeitskosten in Höhe von 31 541 Euro je Arbeitnehmer aufzubringen.
Wie bereits im Jahr 2000, lagen auch im Jahr 2004 die Arbeitkosten je Arbeitnehmer im Dienstleistungsbereich unter denen des Produzierenden Gewerbes.
Der Anteil der Personalnebenkosten an den Arbeitskosten insgesamt war mit 38,4 Prozent im Dienstleistungsbereich um 1,1 Prozentpunkte höher als im Produzierenden Gewerbe.
Weitere detaillierte Angaben enthält der Statistische Bericht „Arbeitskostenerhebung in Thüringen 2004“.
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Weitere Auskünfte erteilt:
Jürgen Uth
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