Erfurt, 03. August 2006 - Nr. 267
Wasser gefährdende Stoffe finden breite Anwendung in vielen Bereichen des täglichen Lebens. Das ist jedoch mit nicht zu unterschätzenden Risiken für die Umwelt verbunden. Im Jahr 2005 ereigneten sich in Thüringen 71 Unfälle beim Umgang mit Wasser gefährdenden Stoffen sowie bei deren Beförderung. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik drei Unfälle weniger als im Jahr zuvor.
Infolge der Schadensfälle gelangten im Jahr 2005 rund 800 m3 Wasser gefährdende Substanzen in die Umwelt (2004: 460 m3).
In acht von zehn Fällen liefen Mineralölprodukte wie leichtes Heizöl und Kraftstoffe, aber auch Motor-, Getriebe- und Hydrauliköl aus. Ihr Anteil an der freigesetzten Gesamtmenge fiel mit knapp zwei Prozent jedoch relativ gering aus.
98 Prozent entfielen dagegen auf Stoffe wie Jauche, Gülle, Silagesickersaft und andere Gemische. Diese Stoffe sind der Wassergefährdungsklasse „unbekannt“ zugeordnet und bergen wegen ihrer großen Mengen ebenfalls ein beträchtliches Gefährdungspotenzial für Grundwasser und Gewässer.
Alle Ereignisse führten zu Beeinträchtigungen der Umwelt, in vielen Fällen auch zu Mehrfachbelastungen. So kam es neben 46 Bodenverunreinigungen auch zu vier Bränden. 21 mal gelangten Schadstoffe in Oberflächengewässer, was in fünf Fällen zu einem Fischsterben führte.
Zusätzlich wurden im Jahre 2005 von den unteren Wasserbehörden 7 Schadensereignisse gemeldet, bei denen beispielsweise die Art des freigesetzten Schadstoffs oder dessen Menge unbekannt bzw. nicht ermittelt waren.
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Weitere Auskünfte erteilt:
Frank Herrmann
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