Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung

Erfurt, 15. September 2006 - Nr. 323

Frage der Woche Nr. 37 – Erfüllte Hoffnungen

Im Jahre 2005 lebten gut 1,2 Millionen Thüringer und Thüringerinnen in einer Eltern-Kind-Gemeinschaft. Im Einzelnen waren das 252 Tausend Ehepaare, 41 Tausend Lebensgemeinschaften und 88 Tausend allein erziehende Mütter oder Väter mit ihren ledigen Kindern.
In 61 Prozent dieser 381 Tausend Familien lebte ein Kind. Bei 32 Prozent gab es zwei Kinder und bei 7 Prozent drei oder mehr Kinder.
Aber manch Kinderwunsch bleibt unerfüllt oder Kinder verlieren ihre Eltern oder einen Elternteil. Besonders dann kommt die Adoption eines Kindes in Betracht.

Wie viele Kinder wurden im vergangenen Jahr in Thüringen adoptiert?

    A: 45
    B: 63
    C: 89

Lösung

Im Jahr 2005 wurden in Thüringen 89 Kinder und Jugendliche adoptiert, 40 Jungen und 49 Mädchen. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 6 Adoptionen mehr (+ 7,2 Prozent) als ein Jahr zuvor. Im Jahr 2004 gab es mit 83 Adoptionen jedoch die bisher geringste Adoptionszahl seit 1992. Im Jahr 1992 waren es 223 Adoptionen, 131 Mädchen und 92 Jungen.

Nachdem in den Jahren 2003 und 2004 mehr Jungen adoptiert wurden, waren es im vergangenen Jahr wieder mehr Mädchen.

Über die Hälfte (52,8 Prozent) der Kinder waren unter 6 Jahre alt, mehr als ein Sechstel (18,0 Prozent) im Alter zwischen 6 und 12 Jahren und gut ein Viertel (29,2 Prozent) war zwischen 12 und 18 Jahren alt.
Das Durchschnittsalter der adoptierten Jungen und Mädchen betrug 7,2 Jahre. Damit stieg das Durchschnittsalter gegenüber 2004 um 0,2 Jahre.

45 Kinder und Jugendliche (50,6 Prozent) wurden von einem Stiefelternteil oder Verwandten an Kindes statt angenommen. Die meisten Kinder (26 Fälle bzw. 57,8 Prozent) davon waren im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Das Durchschnittsalter betrug 11,9 Jahre. Damit waren die Kinder durchschnittlich 0,2 Jahre älter als im Jahr 2004.
Weitere 44 der adoptierten Kinder und Jugendlichen (49,4 Prozent) waren mit den neuen Eltern nicht verwandt. Die Kinder waren bedeutend jünger als bei den Stiefeltern- bzw. Verwandtenadoptionen. 38 Mädchen und Jungen (86,4 Prozent) von ihnen waren noch keine 3 Jahre alt. Das Durchschnittsalter betrug 2,4 Jahre.

Die deutsche Staatsangehörigkeit hatten 85 der Adoptierten. Von den Adoptivkindern mit ausländischer Staatsangehörigkeit stammen 3 aus der Russischen Föderation und 1 Kind aus einem asiatischen Land.
Die Adoptiveltern waren fast alles Deutsche (87 Paare bzw. 98,9 Prozent). Zwei Paare hatten jeweils die deutsche bzw. eine ausländische Staatsangehörigkeit.

Vor allem ledige Elternteile (47 bzw. 52,8 Prozent) gaben Kinder zur Adoption frei. Auch 22 geschiedene Eltern/ Elternteile (24,7 Prozent) entschieden sich zu diesem Schritt. Bei 10 betroffenen Kindern waren die Abgebenden verheiratet zusammen oder getrennt lebend.

In Adoptionspflege waren Ende des vergangenen Jahres 68 Kinder untergebracht. Je 34 Mädchen und Jungen befanden sich in einer Probezeit in den Familien, denn die Adoption soll in der Regel erst dann ausgesprochen werden, wenn der Annehmende das Kind eine angemessene Zeit in Pflege hatte.

Nur in den wenigsten Fällen wird die Adoptionspflege abgebrochen. Im vergangenen Jahr erfolgte es 4mal.

Am Jahresende 2005 waren 52 Kinder und Jugendliche zur Adoption vorgemerkt, 10 Kinder bzw. knapp ein Viertel (23,8 Prozent) mehr als am Jahresende 2004.
Demgegenüber lagen den Jugendämtern 251 Adoptionsbewerbungen vor. Ein Jahr zuvor waren es 31 Bewerbungen bzw. 11,0 Prozent mehr.
Rechnerisch standen damit einem zur Adoption vorgemerkten Minderjährigen fünf Adoptiveltern gegenüber. Ende des Jahres 2004 waren es sieben.

Die meisten Adoptionen gab es im vergangenen Jahr in Erfurt (13) und im Kyffhäuserkreis (7).