Erfurt, 04. Oktober 2006 - Nr. 348
Im August 2006 setzte sich der seit Februar 2003 anhaltende Aufwärtstrend der Baupreise weiter fort. Nach Berechnungen des Thüringer Landesamtes für Statistik stieg der Baupreisindex für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude (einschließlich Umsatzsteuer) von Mai bis August 2006 von 104,9 auf 106,9 (Basis: JD 2000 = 100).
Der Anstieg der Baupreise im August um 1,9 Prozent gegenüber Mai 2006 wird im Wesentlichen bestimmt durch höhere Preise für Rohbauarbeiten (+ 2,5 Prozent). Im Mai 2006 betrug der Preisanstieg für Rohbauarbeiten dagegen 0,4 Prozent.
In den letzten drei Monaten stiegen bei den Rohbauarbeiten insbesondere die Preise für Klempnerarbeiten (+ 6,1 Prozent), Entwässerungskanalarbeiten (+ 5,1 Prozent) sowie Zimmerer- und Holzbauarbeiten (+ 4,6 Prozent).
Auch bei den Ausbauarbeiten stiegen die Preise in den letzten drei Monaten mit 1,4 Prozent wesentlich stärker als in den vorangegangenen Erhebungszeiträumen (Mai: + 0,4 Prozent und Februar: + 0,6 Prozent).
Im Vergleich zum Mai 2006 stiegen im August die Preise u.a. für nachfolgende Bauleistungen überdurchschnittlich: Parkett- und Trockenbauarbeiten jeweils um 3,0 Prozent, Estricharbeiten um 2,7 Prozent sowie raumlufttechnische Anlagen um 2,4 Prozent.
Von Mai bis August 2006 stiegen – mit Ausnahme der Preise für Verbauarbeiten
Der Preisindex für Ausbauarbeiten lag auch im August 2006 mit 110,0 (Basis: JD 2000 = 100) deutlich über dem für Rohbauarbeiten (103,6).
Die Baupreise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude stiegen in Thüringen in den letzten zwölf Monaten um 3,1 Prozent. Im Mai 2006 betrug die Jahresteuerungsrate noch 1,4 und im Februar 1,3 Prozent.
Als wesentliche Ursachen für die angezogenen Baupreise wurden von den Betrieben neben gestiegenen Materialpreisen auch höhere Betriebskosten – u.a. durch höhere Preise für Kraftstoffe und Strom – angegeben.
Die Baupreise für die Errichtung von Nichtwohngebäuden zogen ebenfalls überdurchschnittlich an. So verteuerte sich die Errichtung von gewerblichen Betriebsgebäuden gegenüber Mai 2006 um 2,2 Prozent. Bei Bürogebäuden betrug der Preisanstieg im gleichen Zeitraum 2,0 Prozent.
Die Jahresteuerungsrate betrug bei gewerblichen Betriebsgebäuden 3,5 und bei Bürogebäuden 3,3 Prozent.
Bei beiden Nichtwohngebäudearten waren es die Entwässerungskanalarbeiten (+ 14,3 bzw. + 11,1 Prozent) und die Klempnerarbeiten (+ 11,2 bzw. + 10,7 Prozent), die mit zweistelligen Jahresteuerungsraten zu Buche standen.
Wie im Mai 2006, so verlief auch im August die Preisentwicklung bei der Instandhaltung von Wohnungen unterschiedlich.
Die Preise für Instandhaltung eines Mehrfamilienhauses (ohne Schönheitsreparatur) zogen gegenüber August 2005 um 3,5 Prozent an. Auch hier waren es die Klempnerarbeiten, die mit einer Preissteigerung um 11,9 Prozent wesentlichen Einfluss auf das Gesamtergebnis nahmen.
Schönheitsreparaturen in einer Wohnung waren im August 2006 um 0,3 Prozent preiswerter als vor Jahresfrist. Diese positive Entwicklung hatte ihre Ursache in den um 1,4 Prozent niedrigeren Preisen für Tapezierarbeiten im Vergleich zum August 2005.
Wie bereits in den vorangegangenen Erhebungszeiträumen wurden auch im August 2006 die höchsten Preissteigerungen binnen der letzten zwölf Monate für sonstige Bauwerke ermittelt.
Mit 8,2 Prozent lag die Jahresteuerungsrate im Straßenbau am höchsten. Es folgten die Errichtung von Ortskanälen mit 5,2 Prozent Preissteigerung sowie die Errichtung von Brücken im Straßenbau, die um 3,2 Prozent teuerer wurden.
Bei allen drei Bauwerkstypen waren es insbesondere die gestiegenen Preise für das Aufbringen einer „Oberbauschicht aus Asphalt“ – zwischen 16,4 Prozent bei der Errichtung von Ortskanälen und 22,0 Prozent im Brückenbau -, die die Gesamtpreisentwicklung stark beeinflussten.
Weitere detaillierte Informationen enthält der Statistische Bericht „Preisindizes für Bauwerke in Thüringen – August 2006“, Bestell-Nummer: 12105.
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Weitere Auskünfte erteilt:
Jürgen Uth
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