Erfurt, 12. Oktober 2006 - Nr. 354
Die Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) 2006 ist überwiegend abgeschlossen. Bestimmt wurde der Ernteverlauf durch die Witterung der Hochsommermonate. Die bis Ende Juli vorherrschende Trockenheit führte zu einem schnellen Abreifen der Bestände. Das wechselhafte Wetter im August mit ergiebigen Niederschlägen brachte dann aber Verzögerungen bei den Erntearbeiten.
In Thüringen wurde in diesem Jahr bei Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) ein Hektarertrag von 63,8 Dezitonnen erreicht, wobei die Erträge regional sehr differenziert ausfielen.
Der durchschnittliche Hektarertrag ging gegenüber 2005 um 1,3 Dezitonnen bzw. um 2,0 Prozent zurück. Der mehrjährige Durchschnitt 2000/2005 von 65,0 dt/ha wurde um 1,8 Prozent unterschritten.
Insgesamt werden in diesem Jahr nach noch vorläufigen Ergebnissen von 369,8 Tausend Hektar 2 361 Tausend Tonnen Getreide geerntet. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik wird die Erntemenge durch niedrigere Flächenleistung sowie durch geringere Anbauflächen (gegenüber 2005:
Im Vorjahr wurden von 374,4 Tausend Hektar insgesamt 2 439 Tausend Tonnen Getreide geerntet.
Bei den einzelnen Getreidearten hat Winterweizen mit 67,3 dt/ha seine Spitzenstellung behauptet, blieb aber um 4,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau (70,5 dt/ha) und um 3,5 Prozent unter dem langjährigen Mittel 2000/2005 (69,8 dt/ha).
Die Roggenerträge lagen mit 61,8 dt/ha zwar um 1,6 Prozent über dem vergleichsweise geringen Ertrag von 2005 (60,8 dt/ha), fielen aber im Vergleich zum langjährigen Mittel (67,1 dt/ha) um 7,9 Prozent ab.
Die Wintergerste, die wegen des generell frühen Erntezeitpunktes von der Julitrockenheit nicht so betroffen war, erreichte eine Ertragsleistung von 66,9 dt/ha und liegt somit um 1,0 Prozent über dem Vorjahresergebnis (66,2 dt/ha) und um 2,3 Prozent über dem sechsjährigen Mittel 2000/2005 (65,4 dt/ha).
Bei Sommergerste wurden mit 49,5 dt/ha das Vorjahresniveau zwar um 1,3 Prozent überboten, das langjährige Mittel wurde jedoch um 2,9 Prozent verfehlt.
Hafer, der in Thüringen nur eine untergeordnete Rolle spielt, brachte mit 48,8 dt/ha einen Flächenertrag, der um 3,8 Prozent unter der Ertragsleistung von 2005 und um 4,7 Prozent unter dem Durchschnittsertrag der Jahre 2000/2005 liegt.
Mit einer Flächenleistung von 61,9 dt/ha wurde die Ernte der Triticale (eine resistente Kreuzung zwischen Weizen und Roggen) abgeschlossen. Damit wurde das Vorjahresniveau um 10,8 Prozent und das durchschnittliche Ertragspotential der Jahre 2000 bis 2005 um 2,3 Prozent übertroffen.
Für Deutschland wurde nach dem zweiten vorläufigen Ergebnis ein Getreideertrag (Getreide ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) von 63,9 dt/ha ermittelt (2005: 65,5 dt/ha; D 2000/2005: 64,6 dt/ha).
Insgesamt wird mit einer Getreideernte (ohne Körnermais und CCM) von 40,4 Millionen Tonnen gerechnet (2005: 41,9 Millionen Tonnen).
Getreideerträge 2000 bis 2006 | ||||||||||
Getreideart | Hektarertrag | Veränderung 2006 gegenüber |
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2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | D 2000/05 | 2005 | D 2000/05 | |
Dezitonnen | % | |||||||||
Winterweizen | 69,2 | 75,6 | 61,6 | 61,9 | 79,1 | 70,5 | 67,3 | 69,8 | - 4,5 | - 3,5 |
Sommerweizen | 55,0 | 56,9 | 48,4 | 51,6 | 62,8 | 53,0 | 48,0 | 54,1 | - 9,3 | - 11,2 |
Hartweizen | 47,9 | 55,2 | 48,6 | 48,3 | 63,2 | 50,3 | 53,3 | 52,5 | 5,9 | 1,4 |
Roggen | 66,8 | 72,5 | 64,5 | 56,9 | 75,8 | 60,8 | 61,8 | 67,1 | 1,6 | - 7,9 |
Wintermeng- getreide |
54,6 | 53,5 | 44,1 | 46,3 | 56,2 | 53,7 | 53,0 | 50,9 | - 1,2 | 4,2 |
Wintergerste | 67,9 | 71,1 | 61,6 | 51,8 | 70,5 | 66,2 | 66,9 | 65,4 | 1,0 | 2,3 |
Sommergerste | 46,2 | 56,0 | 45,1 | 50,9 | 59,0 | 48,9 | 49,5 | 51,0 | 1,3 | - 2,9 |
Hafer | 47,6 | 56,5 | 48,0 | 46,9 | 58,7 | 50,7 | 48,8 | 51,2 | - 3,8 | - 4,7 |
Sommermeng- getreide |
38,6 | 52,5 | 47,9 | 45,1 | 46,1 | 40,9 | 33,3 | 45,4 | - 18,7 | - 26,7 |
Triticale | 64,1 | 66,6 | 53,0 | 50,6 | 70,8 | 55,8 | 61,9 | 60,5 | 10,8 | 2,3 |
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