Erfurt, 23. Oktober 2006 - Nr. 363
Am 31.12.2005 wurde für Thüringen eine Katasterfläche von 1 617 201 Hektar ausgewiesen. Mit 145 553 Hektar waren 9,0 Prozent der Bodenfläche Siedlungs- und Verkehrsflächen.
Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik entfallen knapp die Hälfte (47,8 Prozent) der Siedlungs- und Verkehrsfläche auf Gebäude- und Freiflächen. Hierzu gehören Flächen für Wohngebäude, für Gewerbe- und Industrie, für Handel und Dienstleistungen nebst den unbebauten Flächen, die den Zwecken der Gebäude untergeordnet sind.
45,0 Prozent sind Verkehrsflächen und 4,6 Prozent dienen als Erholungsflächen, u. a. Grünanlagen, Sport- und Campingplätze.
Den Rest beanspruchen Betriebsflächen ohne Abbauland (1,8 Prozent) und Friedhofsflächen (0,8 Prozent).
Hierbei zeigt sich, dass die Siedlungs- und Verkehrsflächen auch einen großen Anteil an nicht versiegelten Flächen umfassen.
In den Landkreisen werden durchschnittlich 8,3 Prozent der Bodenfläche für Siedlungs- und Verkehrsflächen ausgewiesen. In den kreisfreien Städten liegt der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche im Durchschnitt bei 21,9 Prozent.
Die Diskussion um die Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen hat nicht an Aufmerksamkeit verloren und Informationen über das Wachstum der Siedlungs- und Verkehrsflächen gewinnen unter dem Gesichtspunkt einer nachhaltigen Entwicklung der Nutzung der Bodenfläche an Bedeutung.
Seit der ersten Erhebung zum Stichtag 31.Dezember 1992 nahm die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Thüringen bis zum 31.Dezember 2005 um 18 007 Hektar bzw. 14,1 Prozent zu. Dieser Flächenverbrauch1) entspricht etwa der Fläche von 25 724 Fußballfeldern und erreicht fast die Territorialfläche der Städte Weimar und Suhl mit 18 687 Hektar.
Der Anteil der Siedlung- und Verkehrsfläche an der Bodenfläche insgesamt ist von 7,9 Prozent (Stichtag 31.12.1992) auf 9,0 Prozent (Stichtag 31.12.2005) angestiegen.
In einzelnen Etappen betrachtet ist die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Thüringen zwischen 1993 und 2000 um 14 230 Hektar angestiegen. Statistisch wurden damit in diesem Zeitraum täglich 4,9 Hektar für Siedlungs- und Verkehrsflächen verbraucht. Danach verlangsamte sich die Umwidmung. In den folgenden vier Jahren (2001 bis 2004) stieg die Siedlungs- und Verkehrsfläche um 3 179 Hektar, was einer täglichen Zunahme von 2,2 Hektar entsprach. Im vergangenen Jahr wuchs diese Fläche nochmals um 598 Hektar. Damit wurden im Jahr 2005 täglich 1,6 Hektar für diese Nutzungsart verbraucht.
Bundesweit nahm die Siedlungs- und Verkehrsfläche zwischen 1993 und 2004 um 13,6 Prozent auf 45 621 km2 (Stand 31.12.2004) zu. Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen an der Bodenfläche Deutschlands stieg innerhalb dieses Zeitraumes von 11,3 Prozent auf 12,8 Prozent an.
1) Flächenverbrauch ist nicht gleichzusetzen mit Versiegelung von Flächen.
Siedlungs- und Verkehrsfläche in Thüringen am 31.12.2005 | |||
Nutzungsart | Fläche | Anteil der Nutzungsarten der Siedlungs- u. Verkehrsfläche an der |
|
Bodenfläche | Siedlungs- und Verkehrsfläche |
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ha | % | ||
Gebäude- und Freifläche | 69 517 | 4,3 | 47,8 |
Betriebsfläche (ohne Abbauland) | 2 672 | 0,2 | 1,8 |
Erholungsfläche | 6 697 | 0,4 | 4,6 |
Verkehrsfläche | 65 493 | 4,0 | 45,0 |
Friedhöfe | 1 176 | 0,1 | 0,8 |
Siedlungs- und Verkehrsfläche insgesamt | 145 553 | 9,0 | 100,0 |
Anmerkung:
Quelle dieser Daten ist das Liegenschaftskataster
Der Nachweis der Nutzungsarten im Liegenschaftskataster basiert auf einer Übernahme der Nutzungsarten aus der Computergestützten Liegenschaftsdokumentation (COLIDO) der ehemaligen DDR. Dieses Nutzungsartenverzeichnis war nicht identisch mit dem aktuellen Nutzungsartenschlüssel.
Flächenveränderungen resultieren daher auch aus der laufenden Umschlüsselung der COLIDO-Daten auf den gültigen Nutzungsartenschlüssel.
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Weitere Auskünfte erteilt:
Heidrun Anders
Telefon: 0361 37-734550