Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 03. November 2006 - Nr. 389

Frage der Woche Nr. 44 - Regionale Leistungen

Am 4./5. November findet in Sömmerda die „SÖM 2006“ statt, eine Leistungsschau des Kreises. Dies haben wir zum Anlass genommen, diesen Landkreis statistisch zu betrachten.

Auf welchen Gebieten belegt der Landkreis Sömmerda im Vergleich mit den anderen Thüringer kreisfreien Städten und Landkreisen Spitzenpositionen?

   A:  Industrieumsatz
   B:  Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen
   C:  Erdbeeranbau

Lösung

 Die richtige Antwort ist: A, B, C  

Der Landkreis Sömmerda liegt im Norden Thüringens, angrenzend an die Landeshauptstadt Erfurt, die Landkreise Kyffhäuserkreis, Unstrut-Hainich-Kreis, Gotha, Weimarer Land sowie den sachsen-anhaltinischen Burgenlandkreis. Mit einer Fläche von 804 km² und 76 865 Einwohnern belegt der Landkreis im vergangenen Jahr den 13. bzw. 18. Platz. 96 Einwohner teilen sich rein statistisch einen Quadratkilometer. Im Thüringer Durchschnitt sind es 144.

Bei dieser Frage lagen Sie mit jeder Antwort richtig.

Die Beschäftigten im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe mit 20 und mehr Beschäftigten erwirtschaften mit 2,7 Milliarden Euro mit Abstand den höchsten Umsatz unter allen kreisfreien Städten und Landkreisen Thüringens. Das war mehr als ein Zehntel des Thüringer Industrieumsatzes. Mit 501 102 Euro (Umsatz je Beschäftigten) wurde auch die höchste Produktivität erzielt.
In den Betrieben waren im Jahr 2005 im Durchschnitt 84 Personen je Betrieb beschäftigt, im Thüringer Durchschnitt waren es 77. Mit 70 Industriebeschäftigten je 1 000 Einwohner lag der Landkreis Sömmerda über dem Landesdurchschnitt (63 Industriebeschäftigte).
Hohe Industrie - Exportquoten wurden im Landkreis Sömmerda ebenfalls erreicht, deren Werte aus statistischen Geheimhaltungsgründen aber nicht veröffentlicht werden dürfen.

Die bestimmenden Wirtschaftszweige sind die Herstellung von Metallerzeugnissen, das Ernährungsgewerbe sowie die Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen.

Nach den aktuellen Ergebnissen erreichte der Landkreis im Jahr 2004 mit 1,6 Milliarden Euro beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) Platz 14 im Land, gemessen an den Erwerbstätigen ergaben 57 069 Euro je Erwerbstätigen jedoch den 1. Platz.
In den größeren Betrieben des Baugewerbes waren im Jahr 2005 im Vierteljahresdurchschnitt insgesamt 825 Personen beschäftigt. Das waren 3,5 Prozent aller Beschäftigten in diesem Wirtschaftszweig und im Thüringendurchschnitt Platz 13.

Im vergangenen Jahr wurden 779 Gewerbe angemeldet und 596 abgemeldet. Damit kamen auf 100 Anmeldungen 77 Abmeldungen.

1 649 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (30.06.2005) pendeln zur Arbeit in den Landkreis Sömmerda und 7 243 verlassen ihn dazu. Die meisten Einpendler kommen aus Erfurt und dahin fahren auch die meisten Auspendler.

Die Steuereinnahmekraft der Gemeinden stieg von 267 Euro je Einwohner im Jahr 2000 (Platz 8) auf 356 Euro je Einwohner im Jahr 2005 (Platz 6).

Das Bild der Landschaft wird geprägt von einer intensiv genutzten Agrarlandschaft. 81 Prozent der Bodenfläche des Landkreises sind Landwirtschaftsflächen. Einen höheren Anteil Landwirtschaftsfläche kann in Thüringen kein anderer Landkreis aufweisen und knapp 95 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen wurden in diesem Jahr als Ackerland genutzt, das ist der nächste Spitzenplatz (Landesdurchschnitt: 77 Prozent). 63 Prozent des Ackerlandes wurde mit Getreide bestellt. Der Landkreis ist führend im Hopfen- und Erdbeeranbau in Thüringen (25 bzw. 30 Prozent der Thüringer Anbaufläche). Außerdem gibt es ausgedehnte Spargelfelder und Obstplantagen. Beim Anbau von Gemüse unter Glas belegt der Landkreis Sömmerda mit einem Anteil von 27 Prozent
Platz 2.


Vielleicht liefert die Messe neue Ideen, wie mehr Touristen in die Region gelockt werden können, denn bei der Besucherzahl hielt der Landkreis im vergangenen Jahr die rote Laterne.

Weitere Ergebnisse für den Landkreis Sömmerda finden Sie im soeben erschienenen Bericht „Thüringer Kreise im Vergleich“, Ausgabe 2006 sowie unter www.statistik.thueringen.de.