Erfurt, 17. November 2006 - Nr. 406
Heute vor 125 Jahren geschah in Deutschland etwas Sensationelles. Am 17. November 1881 verkündete Kaiser Wilhelm I. die Einführung einer staatlichen Sozialversicherung, initiiert von Kanzler Otto von Bismarck. Auch wenn seine Motive nicht nur sozialer Natur waren, denn damit sollte einerseits sozialen Unruhen und dem Sozialismus begegnet werden, andererseits sollte bereits bestehenden freiwilligen Sozialversicherungen der Gewerkschaften und der kirchlichen Arbeitgeberverbände die wirtschaftliche Grundlage entzogen werden, legte er den Grundstein für eine soziale Errungenschaft, die ihresgleichen in der Welt sucht.
Wie viele sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gab es am 30.06.2005 in Thüringen?
A. 500 Tausend Personen
B. 600 Tausend Personen
C. 700 Tausend Personen
Die richtige Antwort ist C: 700 Tausend Personen
Die Sozialversicherung bildet in Deutschland die wichtigste Institution der sozialen Sicherung. Zur Sicherung des Beitragsaufkommens besteht überwiegend Versicherungspflicht.
Von den über 1 Million Erwerbstätigen in Thüringen war die überwiegende Mehrheit am 30. Juni 2005 sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Unter den 708 264 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (am Arbeitsort) waren 345 614 Frauen (48,8 Prozent).
Damit hatten 2,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland (26,2 Millionen Personen) ihren Arbeitsplatz in Thüringen.
Der Anteil der ausländischen Beschäftigten lag bei 0,8 Prozent (5 476 Personen). Sie kamen vorrangig aus Vietnam (717 Personen), aus der Türkei (627), aus Polen (456) und aus Italien (253).
Die große Mehrheit arbeitete in Vollzeit (607 Tausend Personen bzw. 85,7 Prozent) und 14,3 Prozent (101 Tausend Personen) in Teilzeit.
Rund jeder zweite sozialversicherungspflichtig Beschäftigte arbeitete im vergangenen Jahr im sonstigen Dienstleistungsgewerbe (299 Tausend Personen), jeder dritte im Produzierenden Gewerbe (239 Tausend Personen), jeder fünfte im Wirtschaftsbereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr (151 Tausend Personen) und nur jeder 37. in der Land- und Forstwirtschaft; Fischerei (19 Tausend Personen).
Die meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gab es in Erfurt (92 759), im Landkreis Gotha (44 331) und in der Stadt Jena (41 577).
Im Unstrut-Hainich-Kreis gab es die meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft; Fischerei (1 623 Personen bzw. 8,6 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in diesem Wirtschaftsbereich), der Wartburgkreis führte im Produzierenden Gewerbe mit 18 898 Beschäftigten (7,9 Prozent) und die Stadt Erfurt deutlich in den Wirtschaftsbereichen Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie im sonstigen Dienstleistungsgewerbe mit Anteilen von 14,9 bzw. 17, Prozent (22 442 bzw. 53 223 Personen).
Knapp ein Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (215 Tausend Personen bzw. 30,3 Prozent) waren zwischen 40 und 50 Jahre alt. Ein Viertel gehörte zur Generation 50 Plus (181 Tausend Personen bzw. 25,5 Prozent).
Rund 80 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hatten eine abgeschlossene Berufsausbildung, darunter 87 Prozent den Abschluss einer Berufsfach- bzw. Fachschule, 5 Prozent den einer Fachhochschule und 8 Prozent den einer wissenschaftlichen Hochschule bzw. Universität.